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Nebel ueber Oxford

Nebel ueber Oxford

Titel: Nebel ueber Oxford
Autoren: Veronica Stallwood
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Team die Hände im Spiel gehabt haben.«
    »Das kann ich einfach nicht glauben. Wir sind eine kleine, sehr harmonische Gruppe und gehen ganz in unserer Arbeit auf.« Eine schlanke Frauengestalt schlenderte durch Blakes Gesichtsfeld. Er wandte den Kopf und blickte ihr nach.
    »Ich bitte Sie lediglich, die Möglichkeit im Hinterkopf zu behalten, wenn Sie mit Ihrem Team sprechen und Ihren Aufgaben nachgehen. Ich will nicht einmal behaupten, dass der- oder diejenige den Anschlag bewusst herbeigeführt hat; vielleicht ahnte er oder sie sogar überhaupt nichts davon, sondern wurde unbewusst ausgenutzt.«
    »Nun ja …«
    »Dr. Parker?«
    Eine eindringliche Stimme ertönte hinter ihm.
    »Ich werde gebraucht, Mr Browne«, sagte Blake ins Telefon.
    »Selbstverständlich. Trotzdem muss ich Sie bitten, Ihren Gesprächspartner noch einen Moment warten zu lassen.«
    Blake blickte sich um und erkannte jemanden vom technischen Service. »Hat die Angelegenheit noch einen Augenblick Zeit, Geoff?«, erkundigte er sich. Der Mann nickte. »Zwei Minuten«, bedeutete er dem Angestellten und achtete darauf, dass auch sein Gesprächspartner am Telefon seine Worte hörte.
    »Haben Sie meine Bedenken zur Kenntnis genommen, Blake?«
    »Ich werde meine Leute fragen«, antwortete Blake kurz angebunden. »Trotzdem glaube ich nicht daran. Mein Team besteht aus hochintelligenten Leuten.«
    »Die möglicherweise ein wenig weltfremd sind. Nicht, dass Sie mich missverstehen, Blake. Ich will niemanden aus Ihrem Team der Illoyalität beschuldigen, aber wäre es vielleicht möglich, dass sich in der Gruppe ein Sympathisant befindet? Jemand, dem – wie selbstverständlich uns allen – das Wohlergehen der Tiere am Herzen liegt und der unwissentlich in eine Extremistengruppe geraten ist?«
    »Auch das ist eher unwahrscheinlich.« Blake ging das sinnlose Gespräch auf die Nerven. Seine Augen juckten, seine Kleidung starrte vor Staub, und er musste endlich herausfinden, was zum Teufel in seinem Labor überhaupt passiert war. Trotzdem wusste er, dass er Browne nicht loswerden würde, ehe er nicht alle seine Fragen beantwortet hatte.
    »Mir schwebt da ein junger, noch sehr beeinflussbarer Mensch vor«, sagte Browne und wartete auf Blakes Antwort.
    »Ich glaube nicht, dass jemand aus meinem Team bereit wäre, Menschenleben in Gefahr zu bringen.«
    »Okay, ich warte auf Ihren Bericht. Und bitte mailen Sie mir eine Liste all Ihrer Angestellten mit dem jeweiligen Einstellungsdatum und allem, was sonst noch wissenswert über sie sein könnte. Nur damit wir auf der sicheren Seite sind.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob diese Dinge nicht dem Datenschutz unterliegen.«
    »Mein Unternehmen trägt den Löwenanteil Ihrer Gehälter. Ich denke also, wir haben ein Recht zu erfahren, mit wem wir es zu tun haben – vor allem, wenn die Gefahr besteht, dass diese Mitarbeiter unseren Investitionen schaden.«
    »Na gut, wenn es unbedingt sein muss.«
    »Wie lange, glauben Sie, werden Sie nicht im Labor arbeiten können?«
    »Zunächst müssen wir abwarten, was die Statiker sagen. Morgen können wir mit etwas Glück einen Teil des Gebäudes schon wieder nutzen. Im Büro sieht es am schlimmsten aus, aber im Rest des Labors hat es auf den ersten Blick nur kleinere Schaden gegeben.«
    »Das hört sich ja recht tröstlich an. Aber wenn Sie jetzt wieder dort hineingehen, Blake, dann denken Sie bitte daran, dass irgendwer versucht hat, Sie umzubringen.«
    »Das bezweifele ich. Wenn die Bombe tatsächlich von Tierschützern gelegt wurde, wollten sie wohl eher unsere Arbeit stoppen, vielleicht auch Eigentum beschädigen, aber bestimmt nicht töten.«
    »Trotzdem haben sie das Risiko in Kauf genommen.«
    »Der Sprengsatz detonierte um dreizehn Uhr fünfunddreißig in unserem Büro, das jeden Tag zwischen ein und zwei Uhr geschlossen ist. Es liegt an der Vorderseite des Gebäudes. Jeder konnte durch das Fenster schauen und sehen, dass niemand anwesend war.«
    »Ich habe gehört, dass unmittelbar vor der Explosion in der Nähe eine Demonstration stattgefunden hat. Wissen Sie zufällig, ob die Polizei die Anführer festgenommen hat?«
    »Die Polizei wird wohl zunächst nach dem Grund für die Detonation suchen, ehe sie Leute verhaftet. Als es passierte, hatte die Kundgebung sich bereits aufgelöst, und es ist sehr unwahrscheinlich, dass einer der Teilnehmer eine Bombe durch das Fenster geworfen hat. Wenn die Spurensicherung da war, werden wir sicher Näheres erfahren.«
    »Sagten Sie eben,
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