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Naminé - Liebe Deinen Feind

Naminé - Liebe Deinen Feind

Titel: Naminé - Liebe Deinen Feind
Autoren: Bettina Auer
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in den letzten zwei Jahren alles in seiner Schmiede geschafft hat!“
      Maja legte leicht den Kopf schief. „Hat er nun doch das Handwerk seines Vaters erlernt?“
    Liryá nickte. „Ja! Und er ist sogar sehr gut darin! Ich dachte immer er hätte zwei linke Hände, so wie ich, doch anscheinend habe ich mich geirrt.“ „Nur weil du es nicht kannst, soll das nicht heißen, dass es auch sonst niemand kann“, spöttelte die Magierin leicht und verkniff sich ein Grinsen. Die junge Frau warf ihr einen schiefen Blick über die rechte Schulter zu. „Ach? Seit wann bist du so redegewandt, sonst schreist du nur immer rum und meckerst.“
    „Mein Angebot mit der Schlange steht immer noch, merk dir das, meine Liebe“, sagte Maja freundlich zu ihr und lächelte breit.
    Als die beiden aus der Gasse kamen, betraten sie einen Hinterhof, in dem sich eine Schmiede und eine Stallung befanden.
    „Hey Favor! Ich hab eine Aufgabe für dich!“, schrie Liryá laut in die Schmiede hinein und nahm Maja die Zügel ihres Pferdes Lénaé aus der Hand. Sie hörten, wie es laut zischte und eine Zange auf einen Amboss gelegt wurde. „Was ist denn jetzt schon wieder, Liryá?!“, erschallte es laut aus der Schmiede und Favor stampfte genervt aus dieser hervor. Favor war in Liryás Alter und hatte kurze braune und gelockte Haare, graue Augen und trug eine eiserne Lederschürze über der einfachen Leinenkleidung.
    „Oh, Maja! Sind die zwei Jahre schon wieder vorbei?“, fragte er überrascht und verblüfft zugleich. Die Magierin nickte.
    „Guten Tag, Favor. Könntest du dich während meines Aufenthalts um Lénaé kümmern?“, fragte sie freundlich und klopfte ihrem Pferd sanft gegen die rechte Flanke.
    „Aber natürlich! Es wäre sogar eine große Ehre für mich“, erwiderte er und verneigte sich leicht. Liryá übergab dem Schmied die Zügel und Favor verschwand mit dem Pferd im Stall.
    „Sicher willst du dich doch ausruhen“, schlug Liryá ihr inzwischen vor. „Die Reise war bestimmt anstrengend.“
    Maja sah ihrem Pferd noch eine Weile nach, dann wandte sie sich Liryá zu. „Ja. Danke. Ich habe schon ein Zimmer im Gasthaus reserviert.“
    Liryá nickte ihr zu. „Ich werde noch ein wenig bei Favor bleiben, du kennst den Weg?“
    Die Magierin lächelte. „Ist alles für das Fest bereit?“, fragte die Magierin Liryá plötzlich. „Ja, alles ist bereit, Maja. Ich freue mich schon heute Abend auf deine Geschichten.“
    Die Magierin wandte sich von ihr ab und ging zu dem Gasseneingang zurück. „Du kennst sie doch sowieso schon alle.“
    „Trotzdem!“, rief Liryá ihr nach, dann war sie verschwunden. Favor trat plötzlich neben ihr. „Zwei Jahre?! Ich kann nicht glauben, dass das schon so lange her ist“, flüsterte er kaum hörbar und kratzte sich am Kopf. Liryá wandte sich ihrem Kindheitsfreund zu.
    „Ich dachte auch, dass es erst vor kurzem war, dass sie hier war. Man spürt gar nicht, dass der Schutzzauber langsam bricht.“
    Favor verschränkte die Arme vor der Brust. „Du bist keine Magierin, Liryá! Deswegen spürst du es auch nicht!“
    Sie stemmte die Hände an die Hüften und funkelte ihn an. „Was soll das heißen?“
    Favor seufzte auf. „Du bist ein ganz normales Mädchen, keine Magierin, ja? Du kannst den Zauber nicht spüren.“ Ein wenig beleidigt streckte sie Favor die Zunge raus, und ließ ihn alleine zurück. Der junge Schmied schüttelte nur stumm den Kopf, dann ging er wieder seiner Arbeit nach.
     
    ***
     
    Die Sonne war schon längst in der Ferne hinter den Bergen verschwunden und hatte den Platz mit dem sichelartigen Mond getauscht. Auf dem Dorfplatz ragte ein riesiges Lagerfeuer empor, dessen Feuer geheimnisvoll loderte und leuchtete. Um das Lagerfeuer herum stand ein riesiges Bankett, um das sich die meisten Dorfbewohner tummelten und dort miteinander schwatzten.
    Maja saß etwas abseits vom Lagerfeuer, umgeben von Kindern und einigen älteren Dorfbewohnern, und starrte in die Flamme. „Magierin Maja, bitte erzähl uns eine Geschichte!“, bettele ein kleines, blondes Mädchen und in diese Bitte fielen viele andere Kinder mit ein. Maja lachte. „Schon gut, schon gut! Ich erzähl euch eine.“
    Die Magierin atmete tief ein, bevor sie begann:
    Vor sechshundert  Jahren, als die Drachen noch die Gefährten der Menschen, Elben und Zwergen waren, gab es unter ihnen einen Drachen, der seit seiner Geburt einen Groll gegen das Bündnis der reinen Völker hegte. Sein Name war Nolú. Seine Schuppen
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