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Naminé - Liebe Deinen Feind

Naminé - Liebe Deinen Feind

Titel: Naminé - Liebe Deinen Feind
Autoren: Bettina Auer
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geträumt“, gab Xéy lächelnd zu und drehte sich zu dem anderen Elben um.
    „Sei wachsam. Du willst doch nicht schon wieder verwarnt werden?“, fragte er Xéy und zwinkerte ihm zu. Xéy wurde rot und sah wieder nach vorne. „Es passiert hier sowieso nichts.“
     
    ***
     
    Seine dunklen Umrisse waren kaum am Himmel zu erkennen, als er wie ein Stein zur Erde hinabfiel. Mit einem lauten Schlag prallte der feuerrote Drache am Boden auf und riss einige Bäume mit sich. Er knurrte laut und versuchte, sich aufzurichten doch er fiel in sich zusammen wie ein Kartenhaus.
    In seinen Flügeln klafften faustgroße Löcher und an seinen Flanken rann aus tiefen Kratzspuren Blut.
    Das büßt du mir, Schattengreif!, dachte er wütend und hob seinen langen Kopf zum Himmel empor. In seinen braunen Augen spiegelte sich Hass wieder. Erneut richtete er sich auf und dieses Mal konnte er das Gleichgewicht halten.
    Langsam stieg er aus dem Graben, den er beim Einstürzen verursacht hatte. „Wo bist du? Zeig dich, Feigling!“, schrie er in die Luft und brüllte laut.
    Als Antwort nahm er Flügelschläge wahr, die sich auf ihm zu bewegten. Sofort drehte er sich um und blickte die groteske Gestalt an. Der Greif vor ihm hatte seine Federn verloren schon vor langem verloren, genau wie sein Fleisch. Nur noch sein schwarzes Skelett war übrig geblieben. Seine saphirblauen Augen starrten den Drachen an, als er vor ihm landete.
    Der Drache wollte zum Angriff ansetzen, als zwei Reiter neben seinem Kontrahenten erschienen. Ihre schwarzen, langen Umhänge waren zerfetzt und die Kapuzen waren tief ins Gesicht gezogen. Einer von ihnen flüsterte dem Greif etwas zu. Dieser nickte und setzte sich neben die beiden Rappen. Die rotschwarzen Augen der Pferde musterten den Drachen.
    „Was wollt ihr, Ukais?“, keifte der Drache die beiden Reiter nun an. Sie gingen auf ihn zu.
    „Sag uns, wo es ist, dann lassen wir dich leben“, schlug einer der beiden vor und streckte ihm die rechte Hand entgegen. Der Drache überlegte nicht lange. Als Antwort brüllte er nur wütend und erhob sich in die Lüfte, um in Richtung Gebirge zu fliegen.
    Der Schattengreif stand ohne Kommando auf und folgte ihm. „Er ist stur“, sagte einer der Ukais und blickte den beiden nach. „Seine Sturheit wird sein Ende sein“, antwortete der Zweite und grinste hämisch.
     
    Ich muss sie warnen , dachte der Drache besorgt und versuchte, die Schmerzen in seinen Flügeln zu ignorieren, während der Greif ihm dicht im Nacken saß.
    In der Ferne sah er den Fackelschein der Burg. Er öffnete sein Maul und stieß ein lautes, alle erschütterndes Brüllen aus.
    Xéy hob ruckartig den Kopf zum Himmel und starrte auf die Umrisse des Drachen.
    „Asga´r!“, schrie der Elb in den Burghof hinab und das Brüllen des Drachen war erneut zu hören, diesmal näher als zuvor. Die Soldaten im Hof brachten sich auf den Wehrgängen und im Inneren der Burg in Sicherheit.
    Der Drache schoss hinab und landete unsanft im Burghof. Erschöpft brach er in sich zusammen und blieb liegen. Sein Atem ging schwer. Die Verletzungen machten sich nun bemerkbar.
    „Sie wollen die Flamme“, flüsterte er und seine Augen blickten die Soldaten hoffnungsvoll an. „Ich kann sie alleine nicht darin hindern.“
    Plötzlich ertönte ein zorniger Ruf aus der Kehle des Schattengreifes. Er kreiste um die Burg, jeden Moment bereit hinabzustürzen.
    Langsam trat ein Mensch aus den Schatten des Burghofes. Er trug eine schwarzviolette Robe und sein braunes Haar war zurückgebunden.
    „Ich mache das“, sagte er und hob die linke Hand dem Himmel entgegen. Leise flüsterte er etwas in der magischen Sprache und ein bläulicher Schutzschild umgab die Burg nun, dass der Greif nicht durchdringen konnte.
    Ein Schrei drang aus dessen Kehle und ließ so seiner Wut freien Lauf. Er umkreiste noch ein paar Mal die Burg, dann drehte er ab. Der Magier seufzte und wandte sich dem Drachen zu.
    „Asga´r. Was ist passiert?“, fragte er ihn und kniete sich zu ihm hinunter. Er wollte die Wunden des Drachen heilen, doch dieser entzog sich seinen magischen Händen. „Nein, mein Freund. Meine Zeit ist vorbei, doch ihre nicht! Zerstören wir die Flamme, damit die letzten vier Drachen Arzoras überleben. Sie sollen nicht in die Hände dieser Bestien fallen. Sie würden alles zerstören was wir uns nach der ersten großen Schlacht des Schattenkrieges mit Mühe wieder aufgebaut haben.“
    „Bist du dir sicher?“, fragte der Magier vorsichtig
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