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Nackte Angst

Nackte Angst

Titel: Nackte Angst
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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annehmen", stoppte Morry vorzeitig den Kraftausdruck des Mannes.
    „Wie meinen Sie das, Sir?" wollte er wissen.
    „Nun, Boys! — Wenn wir Mister Charlton auch im Augenblick noch nicht
    mitnehmen können, so
    wollen wir doch schon die andere Arbeit erledigen, die getan werden muß."
    „Welche?"
    „Die Durchsuchung, Boys!"
    Während einer von ihnen die draußen postierten Männer des Yards über die Lage orientierte, begab sich Kommissar Morry und auch der andere Kriminalbeamte an die Arbeit.
    Sorgfältig wurde zunächst das Schlafzimmer vorgenommen. Jeder Schrank, jede Schublade wurde unter die Lupe genommen.
    Fünfzehn Minuten waren beide Männer schon emsig an der Arbeit, ohne auch nur etwas Po9itives hervorgeholt zu haben.
    Der Kommissar ging, während die Suchaktion ohne bisherigen Erfolg fortgesetzt wurde, prüfend durch die beiden Räume. Er hatte das Empfinden, noch nicht alle Zimmer, beziehungsweise Räume Randy Charltons gesehen zu haben.
    Als er wieder in das Schlafzimmer des Gangsters kam und die Wände mit einem dort liegenden Eisenstab abklopfte, wurde einer der Männer auf sein sonderbares Benehmen aufmerksam.
    „Sir! — Suchen Sie etwas Bestimmtes?" Er hielt im Durchblättem eines auf dem Kleiderschrank gefundenen Ordners inne.
    „Denken Sie mal nach, Mann! — Haben Sie schon einmal einen Berufsphotographen gesehen, der ohne Dunkelkammer seine Bilder herstellte?" stellte Kommissar Morry die Gegenfrage.
    „Damn't, nein, Sir. Ich! wundere mich auch, schon eine ganze Weile über diesen seltsamen Betrieb hier. Der Bursche scheint außer seiner beruflichen Betätigung als Photograph noch 'ne Menge andere Sachen nebenbei zu machen.
    Eine Arbeit davon, ist der Handlangerdienst für eine gewisse Erpesserclique. Das ist für mich so gut wie sicher. Ich kann mir auch schon lebhaft vorstellen, von welcher Axt diese Dienste sein könnten", gab Kommissar Morry nachdenklich zurück.
    „Glauben Sie, Sir, — daß sich der Kerl hier in diesem Hause eine geheime Kammer eingerichtet hat?"
    „Well! — Ich glaube es nicht nur, sondern ich fühle es irgendwie", meinte der Kommissar, der sich suchend umsah.
    „Das werden wir sehr schnell herausgefunden haben, Sir!" nun war auch dieser Mann schon an einer der Innenwände und beklopfte ebenfalls sorgfältig das Mauerwerk. In den nun folgenden Minuten hörte es sich in den Räumen de«
    abwesenden Gangsters an, als ob ein Buntspecht im Walde klopfe.
    Jeder Quadratmeter wurde auf diese Art genauestens überprüft.
    „All devils! — Bisher ist alles massiv gemauert", knurrte nach weiteren Minuten unermütlichen Abklopfens der Beamte an Kommissar Morrys Seite.
    „Nicht aufgeben, Boy! — Nur Beharrlichkeit führt zum vollen Erfolg!" lächelte Kommissar Morry seinen resignierenden Untergebenen aufmunternd zu.
    Weiter wurde Stück für Stück des Mauerwerks auf seine Beschaffenheit überprüft.
    Als das ganze Schlafzimmer dieser Prozedur unterzogen worden war, eilte der Mann bereits in den Nebenraum, um auch hier zu suchen. Kommissar Morry hielt ihn jedoch zurück.
    „Warten Sie mal! Ich glaube, ich habe des Rätsels Lösung entdeckt!“
    „Wieso?"
    Fassen Sie mal bitte hier mit an!" ging der Kommissar auf den wuchtigen Kleiderschrank zu und stemmte sich mit aller Gewalt dagegen.
    Auch als der Beamte ihn bei seinen Bemühungen, den Schrank von der Wand abzurücken, nach Leibeskräften unterstützte, ließ sich der Schrank keinen Zoll aus seiner momentanen Lage wegdrücken.
    „Donnerwetter", jetzt hatte er begriffen. Er riß fast das stabile Schrankschloß aus der Fassung, dann starrte er triumphierend auf die Rückwand des Kleiderbehälters.
    Die wenigen abgenutzten Kleidungsstücke, die vor der Rückwand an einer Stange hingen, legte er auf das Bett des Gangsters. Da lag es vor ihnen. — Das gesuchte Versteck des Wohnungsinhabers.
    „Gar nicht schlecht, Sir! — Den Eingang zu einem geheimen Raum durch einen gewöhnlichen Kleiderschrank hindurch I" konnte er sich einer anerkennenden Bemerkung nicht verschließen.
    Dann machte er sich eingehend mit dem Türmechanismus vertraut. Wieder gab es nach wenigen Sekunden ein hörbares Geräusch in dem komplizierten Schloß — und einer eingehenden Besichtigung des hinter dem Kleiderschrank befindlichen Raumes stand nichts mehr dm Wege. Kommissar Morrys erster Blick galt dem zum Abtrocknen an einem Gestell hängenden Filmen. Drei Kleinbildfilme waren es, die dort auf ihre Weiterverarbeitung warteten.
    Sorgfältig sah
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