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Nackte Angst

Nackte Angst

Titel: Nackte Angst
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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ich Sie auch bei der Festnahme des Kerls aus der Post-Office anregen.
    Ich hin neugierig darauf, was die Burschen für Gesichter machen werden wenn sie plötzlich den Geist eines Toten vor sich sehen. Vielleicht trägt das dazu bei, ihre Zungen zu lösen."
    „All right, Wheeler! — Die gleiche Absicht hatte ich bereits. — Und diese Freude will ich Ihnen, nach den überstandenen Strapazen mit Vergnügen gönnen!"
    „Thanks Sir!"
    Nachdem Kommissar Morry noch seinem Wachtmeister einen Wagen zugesagt hatte, der ihn aus Ashford zurück nach London und ins Headquarters bringen sollte, wurde das Gespräch beendet.
    Befriedigt ließ Wachtmeister Wheeler sich auf einen ihm angebotenen Stuhl sinken, er wartete auf die Dinge, die da kommen mußten . . .

Kapitel 8
    In London aber schlich erneut der Tod, in der Gestalt des ,Hais' durch den Nebel.
    Als in Forrest Bloomedys Wohnung das Licht erlosch, tauchte am Lisson-Grove ein dunkler Schatten in dem wallenden Nebel unter.
    „Endlich! — Einer hat die Nase voll! Daß aber Forrest Bloomedy so schnell klein beigeben wurde, das hatte ich nicht erwartet", brummte der Mörder halblaut vor sich hin.
    „Na — es ist ja meistens so! — Die größten Angeber sind oft die feigsten Gegner."
    Schon wollte sich der ´Hai' in der irrigen Annahme, der Erpresserboß habe seine Wohnung verlassen, um den von ihm geforderten Betrag zu der bezeichneten Stelle im Regents-Park zu bringen, in diese Richtung in Bewegung setzen, als er wie von einer Tarantel gestochen herumfuhr.
    Motorenlärm ließ ihn ein, zwei Sekunden der Stelle verharren, dann stellte er fest, daß sein angebliches Opfer gar nicht daran dachte, den Weg zum Regents - Park einzuschlagen.
    Im Gegenteil! — Der Gangsterboß schien mit seinem Wagen einen Ausflug nach Mitternacht zu machen. — Das konnte nur bedeuten, daß er seine Forderung nicht akzeptierte — und ihm irgendwie eine Falle zu stellen versuchte.
    „Damn't, Bloomedy! — Wenn du das versuchen solltest, schaufelst du dir damit dein eigenes Grab!" zischte der ´Hai' gehässig zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Indes fuhr aus Forrest Bloomedys Garagenweg der Wagen des Gangsters heraus, er nahm südlichen Kurs auf die City.
    Der Regents- Park aber lag keine fünfhundert Yards nördlich von seiner Wohnung.
    Schnell kam Bewegung in den Mörder. Mit hastigen Schritten eilte er zu seinem alten Jaguar, den er aus Vorsicht nur gelegentlich benutzte, den er aber in dieser Nacht in der nahegelegenen Boldero - Street abgestellt hatte.
    Für ihn und seine brutalen Taten war ein Fahrzeug fast immer hinderlich gewesen. In dieser Nacht bereute er es nicht, das alte Vehikel in Gang gesetzt zu haben und mit ihm hierher gefahren zu sein. Nun sollte sich zeigen, wie gut es war, motorisiert zu sein. Auch
    wenn es nur ein klappriger alter Kasten war, der da ziemlich lärmend über die Straße fuhr.
    Eine enorme Geschwindigkeit brauchte der Jaguar in dieser Nacht ja nicht zu entwickeln. Der in den Straßenschluchten der Stadt brodelnde Nebel ließ an sich nur ein sehr langsames und vorsichtiges Fahren zu. — Und diese Fahrgeschwindigkeit erreichte der Jaguar noch allemal. Während der Mörder mit grimmiger Wut das Lenkrad umspannt hielt, ging er blutrünstigen Gedanken nach.
    ,Wenn diese Kerls etwa glauben, der ,Hai' werde davor zurückschrecken, sie persönlich an die Hammelbeine zu fassen, dann haben sie sich aber gewaltig geirrt.Ímmer die roten Schlußleuchten Forrest Bloomedys Wagen im Auge behaltend, folgte in der nächtlichen Nebelfahrt der Mörder über die Oxford-Street nach Osten seinem Opfer.
    Finsbury, Whitechapel und die westlichen Randgebiete von Stepney wurden durchfahren Noch tiefer stieß Forrest Bloomedy in das dunkle Hafengebiet vor.
    Seine erste Station machte er in der Blackesley- Street in Shadwell. — Hier, in einem halbverfallenen Schuppen hatten Tommy Quaxel und sein Busenfreund Bobby Downes, zwei Handlanger seiner Gang, ihr Ruhequartier aufgeschlagen.
    Hier in einem notdürftig eingerichteten Raum hausten sie, wenn sie nicht irgendwo für ihren Chef eine ihrer übelen Aufgaben zu erledigen hatten. Heute aber schienen sie kein Schlafbedürfnis zu haben. Ihr Verschlag war abgesperrt — und nach mehreren Minuten ununterbrochenen Klopfens gab Forrest Bloomedy sein nutzloses Unterfangen fluchend auf.
    Weiter ging die Fahrt. — Vorbei am Regents- Canal-Dock fuhr Forrest Bloomedy in die Salmon La, dem Wohnviertel der Gangsteraristokratie. In
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