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Nackte Angst

Nackte Angst

Titel: Nackte Angst
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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die Angelegenheit viel zu tragisch nimmt und zu schwarz sieht. Was kann uns dieser Bursche schon wollen? Nichts !"
    „Von welchem Burschen redet ihr da, zum Teufel. Sperrt gefälligst eure Klappe auf und drückt euch deutlicher aus", wurde der Dicke langsam ungemütlich und schnaufte wütend.
    Er war aus den wenigen Worten seiner Leute nicht schlau geworden.
    Er konnte ja nicht ahnen, daß sich bereits die beiden Männer an seiner Seite insgeheim scheuten, den Namen auszusprechen, der zum Gesprächsthema ihres längeren Verweilens in Matt Bacflowers Lokal werden sollte.
    „THE SHARK!" kam es dann doch heiser über John Tregonys Lippen.
    Drohend schallten diese Worte durch den Raum. Sekundenlang blieb es still zwischen ihnen und nur ihr Atmen war zu hören. Während John Tregony und auch Randy Charlton stumm auf ihren Chef schauten, begann dieser plötzlich nervös mit den Fingerspitzen auf den Tisch zu trommeln.
    Immer schneller wurde der Takt.
    „Verfluchte Sauerei! — Wenn man nur schon wüßte, warum dieser Mörder so kaltblütig wütet?“ preßte er grimmig zwischen seinen wulstigen Lippen hervor. Da ihm keiner der beiden darauf antwortete, fuhr er in der gleichen gereizten Tonart fort:
    „Kann mir einer von euch sagen, warum Jetzt, wo wir jahrelang eine Art Waffenstillstand unter uns hatten, offenbar das gegenseitige Abschlachten wieder losgeht?“
    „No, ich weiß es nicht, Forrestl Ich dachte mir, du könntest uns Näheres über diesen Hai sagen, der unter uns seine Opfer sucht."
    „John, ach weiß nur das, was mir so zufällig zu Ohren gekommen ist, dann las ich heute morgen die kurze Zeitungsnotiz. Das ist alles! Außerdem ' habe ich außer über euch keine weiteren Verbindungen mehr mit der Hafengegend."
    Es stimmte zwar nicht ganz, was Forrest Bloomedy da behauptete. Aber trotz seines inneren Grolles, den er gegen diesen Hai zu empfinden schien, verschwieg er gewissentlich seine engen Verbindungen mit Larry Hickooc, dem augenblicklichen Anführer eines Schmugglerringes, dessen Hauptquartier sich an der unteren Themseschleife bei Millwall befand.
    Dieses sei am Rande erwähnt. — Und während er Randy Charlton ansah, kam es ihm in den Sinn, schon morgen Larry Hickooc nach dessen Wissen über den Hai zu befragen. Zunächst aber stellte er dem Photographen die gleiche Frage, die er auch seinem Freund Hickooc vorzulegen gedachte.
    „Hm, — Randy!" hob er an. „Du bist doch bei unserer Konkurrenz genauso zu Hause wie bei uns. Wie hat sie auf diese Morde reagiert — und in welcher Richtung zielen ihre Verdächtigungen?" Einen Augenblick zögerte der Gefragte, legte seine Stirn in Unmutsfalten und meinte:
    „Das gleiche hat mich John auch schon gefragt. Ich kann auch Ihnen nur die gleiche Antwort geben: es werden Vermutungen über Vermutungen ausgesprochen. Wieweit diese sich aber bewahrheiten, kann erst die Zukunft erweisen."
    „Also weiß man dort auch noch nichts Genaues?"
    „No!"
    „Man kennt keinen Grund, der als Tatmotiv in Frage kommen kann!"
    No, Mister Bloomedy! — Bisher habe «ich noch nichts darüber gehört.«
    „Damn't! — Ich habe das Gefühl, daß unsere Branche einer unsicheren und schwarzen Zukunft entgegensieht, sollte diesem Hai nicht schon bald das Handwerk gelegt werden.“
    Forrest Bloomedy sollte mit seiner Voraussage
    recht behalten. Gangster, die bislang andere Menschen in Angst und Schrecken versetzt hatten, bekamen am eigenen Leibe das nervenzerreißende
    Gefühl der nackten Angst zu spüren
    Als sich die drei Gauner an diesem Abend trennten, waren sie keinen Zoll weiter mit den Nachforschungen über „THE SHARK" gekommen.

Kapitel 3
    „Was mochte wohl als Motiv für diese in der Ausführung gleichartigen Morde in der Hafengegend in Frage kommen?" Noch viele Menschen beschäftigten sich mit dieser Frage. — Einer der wenigen, auf den die
    Worte “THE SHARK" keinen einschüchternden Eindruck machten, der sich nicht davor fürchtete war ein Mann, der sich von Amts wegen mit diesem Mörder befassen mußte.
    Nicht allein, daß er vom Staat für seine Tätigkeit als Jäger auf solche Verbrecher, wie es dieser Hai zweifellos war, eingesetzt war, ließ ihn unermüdlich und rastlos ans Werk der Ausrottung dieser Verbrecher gehen. Nein! —
    Seine innere Einstellung gegen alles Gewalttätige und Skrupellose auf dieser Erde, ließ ihn immer sein Bestes geben.
    ,Den Menschen von den außerhalb der Gesetze stehenden Schmarotzern an der Gesellschaft zu schützen, war seine
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