Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nackte Angst

Nackte Angst

Titel: Nackte Angst
Autoren: Hans E. Koedelpeter
Vom Netzwerk:
keine, eh — ,Moderne Kunst von diesen alten Schwarten aus dem sechzehnten, siebenzehnten oder achtzehnten Jahrhundert unterscheiden. Das macht aber nichts.
    Die Hauptsache ist, du wirst die Unterschiede zur gegebenen Zeit feststellen können.
    „Und wie, Forrest? — Wenn ich fragen darf? atmete auch John Tregony erleichtert auf. Er hatte zwar absichtlich dem starrsinnigen Chef mit seinen Worten eins auswischen wollen.
    Als er aber die wütend blickenden Augen des Mannes über dessen vorgeschobenem fleischigem Kinn und halbgeöffnetem Munde gesehen hatte, kam ihm das Bald eines reißenden Tieres, — eines Haies — in den Sinn.
    Damn't! — Genauso gelblich wie die Zähne Forrest Bloomedys mußten auch die Reißzähne eines Haies beim Zuschnappen blecken. —
    Ein wahnsinniger Gedanke war heiß in ihm hochgeschossen. Nur für Sekunden.
    Sollte etwa dieser ... — Aber das war doch absurd, der Dicke und der Hai identisch sein.?“ — Unsinn! Nur die Tatsache, daß er ihm so unverblümt und von oben herab die Worte über die angebliche Bildungslücke ins Gesicht geschleudert hatte, hatte die Ähnlichkeit mit einem Hai hervorgerufen. Dann wischte John Tregony den Verdacht im selben Augenblick wieder aus, er erwartete gespannt die Antwort auf seine Frage.
    Da kam sie auch schon:
    Mit keiner Silbe verriet Forrest Bloomedy mehr, daß er eine Minute zuvor noch ein hartes Ding hatte schlucken müssen.
    „Nichts einfacher als das", war seine Stimme ruhig wieder bei dem geschäftlichen Teil der Unterhaltung. Ihre gegenseitigen anzüglichen Worte schienen vergessen zu sein.
    „Du wirst dir eine einschlägige Broschüre über die Werke alter Meister beschaffen, dich dann ein paar Tage auf die Hinterbeine setzen, bei deinem
    Auffassungsvermögen wirst du dann der Frau wie ein alter Bildergeck gegenüber treten!"
    Gegen diese Worte gab es für John Tregony keinen Widerspruch mehr. Wollte er das Gespräch mit dem Chef nicht wieder auf die Spitze treiben, mußte er sich schon darein schicken.
    Er würde die nächsten Tage also mit dem Studium der Malerei beschäftigt sein, er überlegte kurz und brummte:
    „Na schön, Forrest! — Versuchen kann ich es ja
    einmal!"
    „All right, ich habe es auch nicht anders von dir erwartet. Und zum Schluß noch einen guten Rat von mir, John, halte in Zukunft deine Zunge besser im Zaum!"
    Damit war für Forrest Bloomedy vorerst die Angelegenheit der Lady Bartholomews abgeschlossen.
    Alles weitere' in diesem, wie auch in den anderen Fällen wurde von seinen Leuten so weit vorangetrieben, daß er nur noch nach einiger Zeit die Daumenschrauben anzuziehen brauchte, und die
    Dollar begannen in seine Tasche zu rollen. Unaufhörlich, wie schon seit Jahren.
    Jetzt aber begann er damit, einen Bruchteil des Geldes, das in seinen Säckel geflossen war, unter die anwesenden Komplizen zu verteilen. Je nach ihrem Aufgabenbereich bekam die eine oder andere Person einen zusätzlichen Spesenbetrag. Nach und nach verkrümelte sich die feine Gesellschaft aus Matt Bacflowers Kaschemme. —
    Allesamt bereit, sich nach Forrest Bloomedys Anweisungen auf ihre Opfer zu stürzen, um weitere Menschen ins Verderben zu bringen und nackte Angst in ihre Herzen zu säen ....
    Als Forrest Bloomedy sich in seinen grauen Ulster werfen wollte, befanden sich außer ihm nur noch zwei weitere Männer dn dem verräucherten Kellerlokal. — John Tregony — und der Photograph Randy Charlton.
    John Tregonys dummes Gefühl machte sich ihm erneut bemerkbar. Da die
    Gelegenheit ihm günstig erschien, so hielt er die beiden anderen zurück, um sein vorhin mit Randy Charlton begonnenes Gespräch fortzusetzen.
    „Forrest, Randy — auf einen Drink!" hob er leiser Stimme an um dann plötzlich loszuschießen: „Shocking — ich denke da den ganzen Abend schon an eine Sache, die mir nicht aus dem Kopf gehen will. Setzt euch noch zwei Minuten her und laßt uns die Angelegenheit besprechen.
    Randy, du weißt was ich meine ..."
    Während Forrest Bloomedy seine massige Gestalt erneut auf einen Stuhl brachte, liefen seine kleinen Augen unruhig zwischen den beiden anderen Männern hin und her.
    „Äh — welchen Speech habt ihr beide miteinander gehabt — und warum habt ihr bis jetzt da» mit hinter dem Berg gehalten? Warum diese Geheimnistuereien?"
    Augenblicklich war seine Neugierde geweckt.
    „Eigentlich ist es nichts Besonderes, Mister Bloomedy", schaltete sich Randy Charlton ein.
    »Ich habe John bereits zu erklären versucht, daß er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher