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Nachtzug ins Glueck

Nachtzug ins Glueck

Titel: Nachtzug ins Glueck
Autoren: Samantha Hunter
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Worten wissen zu lassen, dass sie bei ihm nicht auf mehr als auf einen Drink hoffen konnte.
    Mochte sein, dass Brenna und er bloß eine Wochenendliebelei genossen, aber Reid war in solchen Angelegenheiten nicht für Multitasking. Er war nie viel mit Frauen ausgegangen und bevorzugte entweder eine Art lockere, fortgesetzte Monogamie oder überhaupt keine Beziehung. Zumindest für die nächsten ein, zwei Tage war er mit Brenna zusammen.
    »Ach, Sie meinen das Mädchen mit den psychischen Problemen? Wir dachten, Sie sind nur nett zu ihr«, sagte Susan ein wenig säuerlich. »Oder stehen sie etwa auf Frauen mit Dachschaden?«
    Reid verschluckte sich fast an seinem Getränk. »Dachschaden? Sie leidet an Klaustrophobie, sie ist nicht verrückt. Woher wissen Sie überhaupt davon?«
    »Alle wissen davon. Jemand vom Zugpersonal hat was erzählt, so was spricht sich rum.«
    »Also, ich würde nicht alles glauben, was Sie hören, Susan. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden.« Reid stand auf, um nach Brenna zu sehen.
    Susan zuckte mit den Schultern und murmelte etwas wie »selbst schuld«. Sie bewegte sich im selben Moment wie er, und sie blieben mit den Füßen aneinander hängen. Ihre Hand lag auf seiner Schulter, sie lachte hell auf und stützte für eine Sekunde ihre Stirn an seine Brust. Reid fasste sie bei den Schultern, um ihr Halt zu geben, während er sich aus seiner Lage befreite.
    Als er sich umdrehte, sah er Brenna in der Tür stehen. Sie beobachtete ihn. Er hielt inne und bemerkte aus dem Augenwinkel Susans katzenhaftes Lächeln. Verdammt.
    Brenna sah umwerfend aus. Sie hatte ein kurzes blaues Kleid angezogen, das jede Kurve betonte, und er konnte den Blick nicht von ihr lassen. Dann fiel ihm ein, dass Susan immer noch da war. Etwas Kaltes landete in seiner Magengrube – Angst, dass Brenna glauben könnte, er habe mit einer anderen geflirtet, sobald sie ihm den Rücken zukehrte. Doch sie lächelte ihn an, kam auf ihn zu und hakte sich bei ihm ein.
    »Wollen wir tanzen?« Sie blickte zu ihm auf, als wäre Susan gar nicht da. Reid entschied, dass das der beste Plan war.
    »Sehr gern.«
    Er nahm ihre Hand und führte sie zur Tanzfläche. Reid ignorierte den schnellen Popsong, der gerade lief, zog sie an sich und umarmte sie fest, bevor er wieder locker ließ und sie in einen langsamen Tanz führte.
    »Und? Wer war deine Freundin?«, fragte Brenna.
    »Keine Freundin. Nur ein Mädchen an der Bar«, sagte Reid abschätzig.
    »Dann hat sie nicht versucht, dich abzuschleppen?«
    »Ich war nicht interessiert.«
    Brenna lächelte. »Das ist schön, obwohl du mir gegenüber keinerlei Verpflichtungen hast. Du kannst deine Zeit mit anderen verbringen, wenn du willst.«
    »Ich will aber nicht. Ich will nur dich.«
    In ihren Augen spiegelte sich ihre Freude über diese Aussage wider.
    »Wahrscheinlich denkt sie, du bist einer der Typen, die auf Verrückte stehen«, witzelte Brenna. Erstaunt, wie genau sie den Nagel auf den Kopf getroffen hatte, blinzelte er und blickte sprachlos auf sie herab.
    Sie lachte und schüttelte den Kopf. »Ich bin schon über zehn Jahre so, Reid – die ganze Highschool durch, wo alle von dem Unfall wussten. Ein paar haben sogar mir die Schuld dafür gegeben.«
    »Wieso das denn?«
    »Sie hatten ihre Freunde verloren, und ich hatte überlebt. Es war völliger Blödsinn, aber so war es eben. Ich habe es durchgestanden. Dann, auf dem College, hat es nicht lange gedauert, bis sich meine Probleme rumgesprochen hatten. Manche Menschen sind freundlich, hilfsbereit, unvoreingenommen … und manche eben nicht. Ich habe vor langer Zeit gelernt, es zu ignorieren.«
    Reid war erstaunt über ihre Akzeptanz der Situation und ihre gute Laune.
    »Du bist etwas ganz Besonderes, weißt du das?« Er lächelte und stupste ihre Nase an.
    »Ich weiß nur, dass ich, wenn ich mit dir zusammen bin, nichts anderes wahrnehme. Auch nicht, wie überfüllt diese Tanzfläche ist.« Nun gab sie ihm einen Nasenstüber.
    Ihre Worte wärmten ihn, und daraus entwickelte sich rasch Hitze, als sie heimliche, intime Berührungen austauschten – ihre Brüste sich an seinen Brustkorb drückten, seine Finger über ihre Hüfte streiften und sich seine immer schwerer zu verbergende Erektion zwischen ihre Schenkel schmiegte.
    Reid dachte, dass er explodieren und sich öffentlich blamieren würde, wenn er sie nicht schleunigst zurück ins Abteil bekam. Offensichtlich hatte Brenna den gleichen Gedanken, denn sie nahm ihn bei der Hand und ging
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