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Nachtraeglich ins Glueck

Nachtraeglich ins Glueck

Titel: Nachtraeglich ins Glueck
Autoren: Poppy J. Anderson
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wertete sie dies als Angriff und zischte ihm zu. „Es geht ihm gut! Das habe ich dir schon heute Morgen am Telefon gesagt! Wenn du ...“
    „Sam, ich wollte lediglich Konversation betreiben“, mit hochgezogenen Augenbrauen sah er sie verblüfft an.
    „Dad“, Mattie war für die Stimmung zwischen seinen Eltern anscheinend unempfindlich, da er mit großen Augen berichtete. „ Mrs. Armstrong hat einer Frau den Kopf abgeschlagen! Und sie will, dass Mom sie nach Houston zu einer Wäscherei begleitet.“
    „Was?“ Drew brach in Gelächter aus und schnappte sich das übriggebliebene Aprikosentörtchen. „Zu einer Wäscherei?“
    Als er sie fragend ansah, fühlte sich Sam bemüßigt, ihm die Sachlage zu erklären. „Marsha Armstrong ist der Meinung, dass ich mein Chakra reinigen soll. Anscheinend hast du mittlerweile der halben Stadt erzählt, was ich damals getan haben soll, weil sich nun alle um mein Seelenheil sorgen.“
    Er verschluckte sich beinahe an seinem Törtchen und schaute sie anschließend verwirrt an. „Ich habe außer mit Kate und Hugh mit niemandem über uns gesprochen, Sam!“
    „Ach ja?“ Sie hätte ihm gerne die Meinung gegeigt, aber ein Blick in Matties unschuldiges Gesicht hielt sie davon ab.
    „Ja, Sam.“ Seine Stimme war nun merklich ruhiger. „Manchmal mag ich ein Idiot sein, aber das heißt nicht, dass ich ein Vollidiot bin.“
    Schweigend senkte sie den Blick und verkrampfte ihre Hände im Schoß ihres Sommerkleides.
    „Dad, ich habe Mom gerade gefragt, warum sie nicht bei uns wohnt.“
    Das auch noch! Sam biss die Zähne zusammen und erhob sich abrupt.
    „Sam!“
    Sie wollte Drew weder sehen noch hören. Also strebte sie entschlossen den Ausgang an, als jemand ihre Hand packte und mit sich zog.
    „Drew, lass mich los“, blökte sie ihn an und zerrte an seiner Hand.
    „Wir sollten uns unterhalten“, erwiderte er lediglich und ging entschlossen auf den Parkplatz des Supermarktes zu, der auf der anderen Straßenseite lag.
    „Ich will aber nicht mit dir reden“, widersprach sie wütend und ignorierte das vertraute Gefühl, das seine Hand in ihr auslöste. Früher hatten sie ständig Händchen gehalten. Sie ...
    „Sam“, seufzend blieb er stehen und stellte sich dicht vor sie. Mit bedauernder Stimme erklärte er. „Über deine Worte habe ich in den letzten Tagen oft nachdenken müssen ...“
    Sie schüttelte heftig den Kopf und sah sich dabei um. Der fröhliche Trubel fand hinter ihnen statt, während sie nun auf dem verlassenen Parkplatz des Supermarktes standen – genau wie vor wenigen Wochen.
    „Das will ich nicht mehr hören, Drew.“ Innerlich zuckte sie zusammen, aber sie wusste, dass es besser für sie war, Klartext mit ihm zu reden. „Wir beide haben einen Sohn. Aber ansonsten gibt es nichts, über das wir miteinander sprechen müssten.“
    „Das sehe ich anders.“
    „Und das ist mir egal.“
    „Scheiße, Sam“, plötzlich lag seine Hand an ihrer Wange und er trat einen Schritt vor. Mit einem Flüstern fragte er. „Kannst du nicht einmal zulassen, dass ich mich entschuldige?“
    Sie hielt den Atem an und sah in sein bedauerndes Gesicht, während sie seine eine Hand an ihrer Wange und die andere an ihrem Rücken spürte.
    „Drew.“ Kopfschüttelnd atmete sie schwer. „Nicht.“
    „Du hast gesagt, dass du mich nicht hassen konntest. Bedeutet das, dass du mich noch immer liebst?“
    Ein erstickter Laut drang aus ihrer trockenen Kehle.
    Seine Mundwinkel verzogen sich nach unten. „Es ist nämlich so, dass ich seit Wochen nicht schlafen kann und mir den Kopf zerbreche. Ich zerbreche mir den Kopf darüber, dass es irgendetwas gibt, das ich übersehen haben muss, weil ich dir glauben wollte. Auf der anderen Seite konnte ich dir nicht glauben, weil ...“
    „Weil?“, flüsterte sie zaghaft.
    Er stöhnte wie ein verwundetes Tier. „Wenn ich dir geglaubt hätte, Sam, hätte es aus mir ein richtiges Arschloch gemacht.“
    Sie brach in Tränen aus. „Das hätte es nicht.“
    „Doch“, er schien nach den passenden Worten zu suchen. „Wenn ich daran denke, wie es dir ergangen ist, dreht sich mir der Magen um.“
    Verwirrt blickte sie ihm in die Augen. „Warum glaubst du mir plötzlich? Nichts hat sich geändert.“
    Er zog sie an sich und zitterte beinahe so sehr wie sie. „Das ist es ja. Du hast dich nicht geändert, Sam. Ich habe mich damals in dich verliebt, weil du so warst, wie du warst. So bist du auch geblieben. Du hättest Mattie nicht einfach
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