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Nachtflamme: Roman (German Edition)

Nachtflamme: Roman (German Edition)

Titel: Nachtflamme: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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Fox hatte damit keine Probleme. Dieses Mal hatte er sogar vorher den Wetterbericht gesehen.
    Die Nacht sollte klar werden, wobei die Temperaturen von milden einundzwanzig auf kühle zwölf Grad zurückgehen würden.
    Am besten war es wohl, mehrere Schichten übereinander anzuziehen.
    In seiner Tasche steckte sein Drittel des Blutsteins. Hoffentlich war das tatsächlich einer der Schlüssel.
    Während Layla sich umzog, packte er noch ein paar wesentliche Dinge in die Kühltasche. Als sie in die Küche kam, grinste er. »Du siehst aus, als wärst du auf dem Cover von Wandermode – wenn es so eine Zeitschrift gibt.«
    »Ich habe tatsächlich überlegt, ob ich Ohrringe anlegen soll.« Sie blickte in die offene Kühltasche. Cola, Muffins und Schokoriegel. »Wir können vermutlich alle nicht aus unserer Haut.«
    »Diese Verpflegung ist Tradition.«
    »Zumindest ist es genug Zucker. Gott, Fox, sind wir verrückt?«
    »Nein, die Zeiten sind verrückt. Wir leben nur darin.«
    »Ist das ein Messer?« Sie starrte auf die Lederscheide an seinem Gürtel. »Du nimmst ein Messer mit? Ich wusste gar nicht, dass du überhaupt eins besitzt.«
    »Eigentlich ist es eine Gartensäge. Ein japanisches Sichelmesser. Sehr hübsch.«
    »Was willst du damit machen?« Sie stemmte die Hände in die Hüften. »Bäume beschneiden?«
    »Man kann ja nie wissen.«
    Layla legte ihm die Hand auf den Arm. »Fox.«
    »Twisse wird wahrscheinlich sehr interessiert daran sein, was wir heute Abend tun. Er könnte verletzt werden. Cal hat ihm letztes Mal mit seinem Pfadfindermesser eine gravierende Verletzung zugefügt. Und du kannst wetten, dass Gage seine Pistole wieder mitbringt. Dieses Mal werde ich nicht nur mit Schokoriegeln bewaffnet sein.«
    Sie wollte zuerst widersprechen, überlegte es sich dann aber anders. »Hast du noch ein Messer?«
    Schweigend ging er an den Werkzeugschrank und holte noch ein Messer heraus. »Das ist ein Schnitzmesser, mit dem man Holzstücke spalten kann. Es eignet sich auch gut, um eine Scheibe aus einem Dämon herauszuschneiden. Lass es besser in der Lederscheide«, fügte er hinzu und schob es wieder hinein. »Es ist scharf.«
    »Okay.«
    »Versteh mich nicht falsch.« Er legte ihr die Hände auf die Schultern. »Denk daran, ich bin ein glühender Verfechter der Gleichberechtigung und der Rechte für Frauen. Aber ich werde dich beschützen, Layla.«
    Er küsste sie. »Dann sind wir also fertig.«
     
    Sie trafen sich bei Cal, um von dort aus aufzubrechen. Seit sie das letzte Mal zur Lichtung gegangen waren, hatte sich der Wald verändert. Damals hatte an schattigen Stellen noch Schnee gelegen, die Bäume waren kahl gewesen und der Weg matschig und glatt. Jetzt hatten sich die ersten hellgrünen Blätter entfaltet, der wilde Hartriegel blühte weiß und leuchtete in der Sonne.
    Und sie hatte heute ein Messer dabei.
    Schon einmal war sie den Weg entlanggegangen, ins Unbekannte, mit fünf Personen und Cals Hund. Dieses Mal wusste sie, was sie erwartete, und sie ging den Weg als Teil eines Teams. Sie ging neben dem Mann, den sie liebte. Deshalb hatte sie dieses Mal mehr zu verlieren.
    Quinn zeigte auf den Dolch. »Ist das ein Messer?«
    »Eigentlich ein Spaltmesser.«
    »Was soll das denn sein?«
    »Ein Werkzeug.« Cybil griff nach dem Dolch und wog ihn in der Hand. »Man schneidet Holz damit. Das ist sicherer als eine Axt. Der Größe und Schärfe nach zu urteilen, ist das hier wahrscheinlich ein Bambusschneider. Es kommt aus Japan.«
    »Ja, genau«, erwiderte Layla.
    »Na, dann will ich auch so etwas«, beschloss Quinn. »Ich will eine Machete. Die haben einen schönen langen Griff und ein sichelförmiges Blatt. Ich muss mir eine Machete kaufen.«
    »Nächstes Mal kannst du meine haben«, warf Cal ein.
    »Du hast eine Machete? Hey, der Mann ist voller geheimer Taschen. Warum hast du eine Machete?«
    »Um Unkraut und Gestrüpp abzuschlagen. Es ist vielleicht eher eine Sichel.«
    »Was ist der Unterschied?« Quinn hob schnell die Hand, bevor Cybil etwas sagen konnte. »Ist schon gut.«
    »Ich wollte ja nur sagen, dass Sicheln traditionell einen langen Griff haben. Allerdings …« Cybil brach ab. »Die Bäume bluten.«
    »Das kommt schon mal vor«, sagte Gage. »Schreckt die Touristen ab.«
    Die dickflüssige rote Masse rann in Strömen an den Stämmen herab. Es roch nach verbranntem Kupfer, als sie den Weg zu Hester’s Pool gingen.
    Als sie an dem braunen Wasser stehen blieben, färbte es sich rötlich und begann, Blasen zu
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