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Nachte des Sturms

Nachte des Sturms

Titel: Nachte des Sturms
Autoren: Roberts Nora
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wolltest du sicher sagen. Du bist heute ziemlich um Worte verlegen, lieber Junge, und das, obwohl du normalerweise sehr beredt bist. Hier, ich habe noch eine Zimtschnecke vom Frühstück übrig. Ich werde sie dir warm machen, und währenddessen kannst du mir erzählen, was du auf dem Herzen hast.«
    »Wenn ich Sie so reden höre, vermisse ich wirklich meine Mutter, Mrs. O’Toole.«
    »Ich vertrete sie euch gegenüber ebenso, wie sie mich vertreten würde.« Da sie wusste, dass es ihn beruhigen würde, verrichtete sie während der Unterhaltung ein paar kleinere Arbeiten. »Ist vielleicht Brenna diejenige, die dir Sorgen bereitet?«
    »Das bin ich gewöhnt – das ist nicht weiter schlimm. Ich glaube, da geht es ihr mit mir nicht besser. Ich, äh, ich denke, Mr. O’Toole hat Ihnen von der Unterhaltung erzählt, die er und ich vor ein paar Wochen geführt haben.«
    Sie bedachte ihn mit einem Blick, der sicher selbst den stärksten Mann hätte erzittern lassen. »Falls du den Tag meinst, an dem er sturzbetrunken nach Hause kam, nein. Ich konnte mir zwar denken, dass er den Whiskey von dir hatte, denn schließlich gibt es nicht allzu viele Orte, die er innerhalb so kurzer Zeit zu Fuß erreicht und an denen er obendrein noch so viel zu trinken angeboten kriegt.«
    »Er hat Ihnen nichts von unserem Gespräch erzählt?«
    »Kein Sterbenswörtchen.«
    »Tja, wissen Sie, er war wütend, und zwar durchaus zu Recht, bis ich ihm die Lage erklärt habe.«
    »Und wie ist die Lage, Shawn?« Mollie stellte die Kanne auf den Tisch und wartete ab.
    »Ich liebe Brenna und will sie heiraten.«
    Einen Moment lang blieb sie reglos stehen, dann jedoch
legte sie eine Wange auf seinen gesenkten Kopf. »Natürlich liebst du sie, und natürlich willst du sie heiraten. Sei mir bitte nicht böse. Ich muss ein bisschen schluchzen.«
    »Ich werde gut zu ihr sein.«
    »Oh, daran besteht für mich kein Zweifel.« Sie betupfte sich die Augen und wandte sich ab, um die Zimtschnecke zu holen. »Und du wirst ihr ebenso gut tun wie sie dir.«
    »Die Sache ist die, ich habe versucht, dafür zu sorgen, dass sie von selbst auf die Idee kommt. Sie wissen, wie sie ist, wenn sie sich in eine Sache verbissen hat.«
    »Sie lässt so lange nicht locker, bis sie hat, was sie will, oder bis sich die Verfolgung eines Zieles nicht mehr lohnt. Ich habe schon immer gesagt, du bist ein aufgeweckter Junge.«
    »Da sind sicher viele anderer Meinung«, antwortete er in gezwungen leichtem Ton. »Wissen Sie, ich dachte, ich könnte einfach warten. Ich bin niemand, der sich gern beeilt. Aber es scheint, als wäre jetzt genau der rechte Zeitpunkt. Ich habe heute ein Stück Land gekauft.«
    Sie war nicht halb so überrascht, aber dafür doppelt so erfreut, als er es erwartet hätte. »Meine Güte, Junge, wenn du dir etwas in den Kopf setzt, kannst du ja richtig schnell sein.«
    »Sie wird ihr Haus bekommen, wie sie es sich gewünscht hat. In solchen Dingen bin ich nicht sonderlich kompliziert.«
    Mollie öffnete den Mund und klappte ihn wortlos wieder zu.
    »Sie hat immer davon geträumt, einmal ein eigenes Haus für sich zu bauen«, sagte sie gedehnt.
    »Ich weiß. Sie hat ein Talent für solche Dinge, und die Arbeit macht ihr Spaß. Ich selbst habe kein Verlangen, einen Hammer oder eine Säge in die Hand zu nehmen. Aber
ich verdiene ziemlich gut und werde, wenn erst das Theater aufmacht, noch besser verdienen. Wir werden uns also keine Gedanken darüber machen müssen, wie wir ein Dach über dem Kopf finanzieren sollen.«
    »Shawn, bittest du mich um meine Erlaubnis, Brenna zu fragen, ob sie dich heiraten will?«
    »Ich bitte Sie um Ihren Segen. Er ist mir ebenso wichtig wie ihr.«
    »Meinen Segen habt ihr.« Sie ergriff seine beiden Hände. »Und bei aller Liebe, die ich für sie empfinde, hast du obendrein mein tief empfundenes Mitgefühl. Ich bin sicher, früher oder später treibt sie dich in den Wahnsinn.«
     
    »Du musst mir einen Gefallen tun.« Brenna platzte durch die Hintertür des Pubs, als Aidan gerade die Stühle von den Tischen nehmen wollte. Timing ist alles, dachte sie, während sie verzweifelt nach Luft schnappte. Sicher tauchte Shawn jeden Augenblick ebenfalls hier auf.
    »Nun, du siehst tatsächlich sehr geheimnisvoll aus.« Er schob einen Stuhl an einen Tisch. »Um was für einen Gefallen handelt es sich denn?«
    »Ich kann dir das nicht erklären.« Automatisch griff sie ebenfalls nach einem Stuhl. »Ich muss dich darum bitten, dass du mir hilfst, ohne
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