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Nacht ueber den Highlands

Titel: Nacht ueber den Highlands
Autoren: Kinley MacGregor
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konnte nicht widerstehen und öffnete abermals ihren Umhang. Dann zog er ihren spärlich verhüllten Leib an sich und streichelte sie durch den dünnen Stoff. »Mmm«, stöhnte er an ihrem Ohr. »Ich wünschte, ich könnte jetzt in dich eindringen, dich auffressen ...«
    Bei diesen Worten trat ein zartes Rosa in ihre Wangen. »Mylord, Euer Sohn schläft keine zwei Meter entfernt. «
    »Ich weiß. Das ist auch der einzige Grund, warum ich dich noch nicht zu Boden geworfen und bestiegen habe.«
    Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie lange und leidenschaftlich. Dann ließ er sie wieder los.
    Rowena wich ein wenig zurück und lächelte zu ihm auf. »Du brauchst deinen Schlaf. Immerhin musst du morgen gleich dreimal antreten.«
    »Das stimmt.«
    Sie ergriff seine Hände und starrte auf die Narben, als würden sie ihr Schmerzen bereiten. »Jetzt bedaure ich es zutiefst, nicht ja gesagt zu haben, als du mich batest, dich zu heiraten. Ich bete zu Gott, dass bei dieser Farce niemand ums Leben kommt, vor allem du nicht.«
    Er nickte. »Dir ist hoffentlich klar, dass ich dich behalten werde, wenn ich gewinne.«
    »Ich weiß. Alexander braucht eine Mutter.« Das klang so traurig, dass ihm das Herz wehtat.
    »Rowena -«
    »Schsch«, sagte sie und legte ihm einen Finger auf die
    Lippen. »Ich weiß, dass ich dich nicht an meine Seite binden kann, Stryder. Ich will es auch gar nicht versuchen. Wie du im Kerker schon gesagt hast, ist heiraten die beste Lösung für uns beide. Damit wären wir auf einen Schlag all unsere Probleme los, und Alexander hätte obendrein ein Zuhause.«
    Nie hatte er sie mehr geliebt als in diesem Moment. Sie verlangte nichts für sich selbst. Gar nichts.
    Er küsste ihre Hand, wünschte ihr eine Gute Nacht und blickte ihr sehnsüchtig nach.
    Es war eine lange Nacht für Stryder. Er wurde von Alpträumen geplagt, in denen er von Rowena verfolgt wurde, was an sich nicht schlecht war.
    Leider jedoch sah er sie nicht in dem durchsichtigen Unterhemd vor sich, sondern wie eine Gans gebraten.
    Eine schreckliche Nacht.
    Am Morgen tauchte Fatima auf, um für Alexander zu sorgen, während Stryder von Druce und Raven angekleidet wurde.
    Sein erster Kampf fand um zehn statt, und als er den Turnierplatz betrat, um darauf zu warten, dass er aufgerufen wurde, suchten seine Augen instinktiv die Ränge nach Rowena ab.
    Da war sie.
    Sie saß inmitten ihrer Hofdamen in ein mit Daunenfedern besticktes weißes Gewand gekleidet, auf dem Kopf trug sie eine Krone aus weißen Gänsefedern.
    Er musste gegen seinen Willen lachen, vor allem als er das Gesicht ihres Onkels sah, der neben ihr saß.
    Typisch für seine kleine Hexe, jeden Mann in Reichweite zu verprellen.
    Rowena war nicht freiwillig gekommen, sondern auf Befehl ihres Onkels und des Königs. Nun, sie hatten es so gewollt. Doch jedes Mal, wenn zwei Lackel aufeinander zupreschten, kniff sie unwillkürlich die Augen zu. Sie hasste das Geräusch galoppierender Hufe, den Aufprall von Holz auf Fleisch oder Metall, das unvermeidliche, dumpfe Herabfallen eines Körpers.
    Wie konnten Männer nur solche Barbaren sein?
    Auf einmal verspürte Rowena ein unheimliches Kribbeln im Nacken. Sie schaute sich in der Hoffnung um, Stryder zu entdecken, aber es war nicht Stryder.
    Damien saß unter ihr auf seinem großen weißen Streitross. Beide waren ganz in eine goldene Rüstung gehüllt. Sie konnte weder Damiens Augen noch sein Gesicht sehen, doch meinte sie seinen kalten Blick auf sich ruhen zu fühlen.
    Rasch wandte sie die Augen ab.
    Ihr kam es beinahe wie eine Ewigkeit vor, bis Stryder endlich an der Reihe war.
    Er hob seinen Gegner gleich beim ersten Mal mühelos aus dem Sattel. Die Menge brach in Jubel aus.
    Er wendete seinen Rappen. Dieser bäumte sich auf und schlug mit den Vorderhufen in der Luft herum. Stryder ließ seine gebrochene Lanze zu Boden gleiten.
    Dann zügelte er sein Reittier und verneigte sich vor Rowena.
    Rowena biss sich aufgeregt und gegen ihren Willen entzückt auf die Lippen. Bevor sie sich davon abhalten konnte, warf sie ihrem tapferen Streiter eine Kusshand zu.
    »Was machst du da?«, fragte ihr Onkel verärgert.
    »Nichts«, sagte sie und rupfte sich verlegen eine Daunenfeder aus.
    »Hast du ...« Er warf einen misstrauischen Blick auf Stryder, dann wieder auf sie. »Hast du gerade dem Grafen von Blackmoor eine Kusshand zugeworfen?«
    »Das hast du falsch gesehen, Onkel.«
    »Doch, hat sie«, mischte Bridget sich von ihrer anderen Seite her
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