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Nacht im Kerker

Nacht im Kerker

Titel: Nacht im Kerker
Autoren: Ulf Blanck
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Hubschrauber abgeholt. Die Gauner sind jetzt zu dritt auf der Flucht.«
    »Habe verstanden. Bleiben Sie am Funkgerät!«
    Bob ballte die Faust. »Dann will der Kerl auch abhauen. Thompson darf uns nicht entkommen.«
    Die staubige Straße führte jetzt schnurgeradeaus durch die Wüste, und Kommissar Reynoldstrat das Gaspedal voll durch. »Weit kann es nicht mehr sein!«, rief Peter. »Der Punkt kommt immer näher.«
    Plötzlich erkannte Justus in der Ferne ein Flugzeug im Wüstensand. »Seht ihr das? Aber der Flieger ist total kaputt. Ein Flügel hängt abgebrochen herunter.« Jetzt sahen es auch die anderen. Doch neben dem kaputten Flugzeug tauchten noch weitere auf. Auch sie waren verrostet und teilweise auseinandergebaut. Kommissar Reynolds nahm etwas Gas weg. »Jetzt weiß ich, wo wir sind. Das dort vor uns ist ein Flugzeugfriedhof. Hier stellt man seit Jahren alte Flieger ab. Die werden ausgeschlachtet oder verrosten langsam in der Wüste. Es ist eine Art Müllkippe für Flugzeuge.«
    Justus blinzelte gegen die grelle Sonne. »Nun ja, es ist eigentlich ein perfektes Versteck. Bei den ganzen Fliegern fällt ein Hubschrauber mehr oder weniger nicht auf. Mit dem Minisender konnten sie nicht rechnen.« Peter ließ den roten Punkt auf dem Bildschirm nicht aus den Augen. »Kommissar, wir fahren direkt darauf zu.«
    Allmählich näherte sich der Polizeiwagen den ersten Flugzeugwracks. Es waren uralte Düsen- und Propellermaschinen. Bei einigen war nur noch der Rumpf zu erkennen. Andere Flugzeuge sahen aus, als wären sie erst gestern hier abgestellt worden. Ein heißer Wind wehte über das Gelände und bedeckte alles mit einer feinen Schicht Wüstensand.
    Einige Krähen hockten auf einem rostigen Propeller. »Richtig gespenstisch hier«, flüsterte Peter.
    Langsam ließ der Kommissar den Wagen zwischen den Wracks ausrollen.
    Plötzlich klatschte Porter in die Hände. »Da! Dort vorn steht der Hubschrauber. Ich hab’s doch gewusst. Hoffentlich haben die mein Geld noch bei sich.« Der Kommissar stoppte den Wagen. »Ruhig bleiben! Erst einmal müssen wir die Burschen kriegen. Keiner verlässt das Auto!«
    Doch anscheinend hatten die Verbrecher den herannahenden Polizeiwagen bemerkt. Die Rotoren begannen, sich zu drehen. »Die wollen abhauen!«, riefBob. »Was machen wir jetzt?«
    Der Kommissar griff nach der Dienstwaffe von Duncan. »So weit werde ich es nicht kommen lassen.« Porter blickte ihn mit großen Augen an. »Moment, jetzt wollen Sie die doch abschießen?«
    Doch Reynolds gab ihm keine Antwort. Vorsichtig stieg er aus dem Wagen und entsicherte die Waffe. Die drei ??? starrten ihn an. Dann schoss der Kom- missar dreimal. »So, ich hoffe, ich habe getroffen.«
    »Die Gauner?«, rief Porter.
    »Nein. Den Motor des Hubschraubers. Ja, seht! Aus der Maschine kommt Qualm. Ich glaube, ein Schuss hat die Benzinleitung getroffen.«
    Immer mehr Rauch kam aus dem Hubschrauber. Kleine Flammen bildeten sich, und die Rotorenkamen zum Stillstand. Schließlich war der ganze Helikopter in Rauch eingehüllt. »Da! Die Türen gehen auf«, brüllte Peter. »Jetzt kommen die Typen raus. Die haben wir ausgeräuchert.«

    Einer nach dem anderen verließ die Maschine und hielt die Hände über dem Kopf. Der Kommissar richtete seine Waffe auf sie. »So ist gut. Schön langsam und die Hände oben halten.«
    Aus der Ferne hörte man jetzt die Sirenen von weiteren Polizeifahrzeugen. »Reynolds, wir sind gleich bei Ihnen!«, krächzte die Stimme von Duncan aus dem Funkgerät. Doch viel Hilfe brauchte der Kommissar nicht mehr. Er legte jedem der Verbrecher Handschellen an. Bei Thompson drückte er die Eisenfesseln besonders fest zu. »So, mein Freund. Das war’s dann mit deiner Karriere bei der Polizei. In der nächsten Zeit darfst du die Striche an den Wänden der Gefängniszelle zählen. Ich hab schon mal die Pritsche für dich warm gesessen.« Verächtlich spuckte Thompson in den Wüstensand. »Halt doch den Mund, Samuel. Geh endlichin Rente und lass nicht drei kleine Jungs deinen Job erledigen.«
    Das waren die letzten Worte des Gauners. Sekunden später saßen sie mit den Händen auf dem Rücken nebeneinander im Polizeiwagen.
    »So, wieder drei Verbrecher weniger auf der Straße«, seufzte der Kommissar. »Jungs, ich weiß gar nicht, wie ich euch danken soll. Ohne euch würde ich immer noch im Knast stecken.« Jetzt mischte sich Porter ein. »Und ich hätte mein Geld niemals wiederbekommen. Aber dafür habe ich eine Idee, wie ich mich
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