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Nacht im Kerker

Nacht im Kerker

Titel: Nacht im Kerker
Autoren: Ulf Blanck
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Pendelton unbemerkt in die Jackentasche des Polizisten und ließ etwas Goldglänzendes hineingleiten.
    Bob stand der Mund offen. »So ein Schwein!«

Fluchtversuch
    Eine Weile brachte keiner der drei ein Wort heraus. Schließlich nahm Justus die Kassette aus dem Rekorder und steckte sie in die Hosentasche. »Jetzt haben wir den Beweis, den wir suchen. Pendelton hat dem Kommissar die Kette in die Tasche gepackt.«
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte Bob.
    »Reynolds hat gesagt, wir dürfen niemandem vertrauen. Nicht einmal der Polizei. Wir müssen den Kommissar befreien. Nur er weiß, was wir mit der Kassette anfangen sollen.« Peter sah sich unsicher um. »Wir sollten außerdem langsam hier verschwinden. Was ist, wenn Pendelton plötzlich auftaucht?« Justus ging vorweg. »Ich habe einen Plan. Wir müssen noch einmal zur Polizeiwache.«
    Peter und Bob kannten ihren Freund. Wenn Justus sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann war er kaum davon abzubringen. Ohne zu fragen, verließen sie das Juweliergeschäft und folgten ihrem Freund über den Marktplatz.
    Ein Handwerker war gerade dabei, das Wasser im Brunnen abzustellen, und eine kleine schwarze Katze döste unter der Parkbank. Zielstrebig stieg Justus die Stufen zur Wache empor.
    Noch immer war Duncan der einzige Beamte auf dem Revier. Verwundert blickte der Hilfspolizist von seinem Schreibtisch hoch, als er die drei erblickte. »Ihr schon wieder?« Justus ging direkt auf ihn zu. »Ja, denn ich habe wahrscheinlich meinen Haustürschlüssel unten in der Zelle verloren. Könnten wir dort einmal nachschauen?« Duncan stand auf. »Das wird aber auch Zeit, dass ihr nach Hause kommt. Dein Onkel, Mister Jonas, hat schon viermal angerufen. Der hat das mit eurem versuchten Diebstahl von Fred Fireman inzwischen auch mitbekommen. Das wird für euch ganz schön Ärger geben. Und dann war da auch noch eine Mathilda Jonas. Oh, Mann! Aber das ist nicht mein Problem. Kommt mit in den Keller! Ich will sehen, was ich für euch tun kann.«
    Peter und Bob ahnten immer noch nicht, was ihr Freund vorhatte. Als sie vor ihrer alten Zelle standen,rüttelte Justus an der Tür. »Mister Duncan, die ist abgeschlossen. Könnten Sie die Tür bitte aufschließen?« Verwundert holte der Polizist einen großen Schlüsselbund aus der Tasche. »Seltsam, ich hätte schwören können, dass ich die Tür nicht verriegelt habe.« Anschließend steckte er den passenden Schlüssel ins Schloss. »Na bitte! Die war ja doch auf. Ich bin doch nicht blöd! So, und wo sollte jetzt dein Schlüssel herumliegen?« Justus deutete auf die Pritsche. »Vielleicht unter dem Bett?« Der Beamte ging allein in die Zelle. »Ihr könntet mir eigentlich beim Suchen helfen!«, schimpfte er. Dann kniete sich der Hilfspolizist nieder und versuchte, unter die Pritsche zu gucken. Noch immer steckte der Schlüssel von Duncan im Schloss.
    Plötzlich sprang Justus zur Zellentür, ergriff den Schlüssel und drehte ihn um. »He! Was soll das?!«, brüllte der Polizist. »Macht sofort die Tür wieder auf! Aufmachen, habe ich gesagt!« Wütend rüttelte er an den Gitterstäben.
    Aber Justus hatte einen anderen Plan. Er zog schnell den großen Schlüsselbund ab und rannte damit zurZelle von Kommissar Reynolds. Dieser konnte nur erahnen, was vor sich ging. »Jungs, was ist eben passiert? Was habt ihr vor?«
    »Das erzählen wir Ihnen gleich. Ich hoffe nur, dass einer der Schlüssel für Ihre Zelle passt.« Beim dritten Versuch hatte er Glück, und Kommissar Reynolds war endlich frei. »Ich, ich verstehe immer noch nicht.« Justus riss die Tür auf. »Alle Fragen werden sofort beantwortet, Kommissar. Gibt es auf der Polizeiwache einen Videorekorder?«
    »Ja, in meinem Büro. Vielleicht sollte ich eher sagen: in meinem ehemaligen Büro. Denn nun sitzt ja Thompson dort drin.«
    »Das wird sich sehr bald wieder ändern«, keuchte Justus. »Schnell, wir haben nicht mehr viel Zeit!«
    Das Polizeirevier war jetzt menschenleer, und zu viert rannten sie durch die langen Flure.
    Wenig später startete Peter den Rekorder, und der Film aus der Überwachungskamera begann.
    Als die Szene mit der Goldkette kam, musste sich der Kommissar erst einmal setzen. »Der wollte, dassich ins Gefängnis komme. So ein Schwein!«, schnaufte er. Bob nickte zustimmend. »Genau, das habe ich auch gesagt. Was machen Sie jetzt mit dem Film?« Der Kommissar ging zu seinem Garderobenständer und setzte sich erst einmal seine alte Dienstmütze wieder auf.
    Doch gerade
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