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Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Titel: Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen
Autoren: Jennifer Armintrout
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Angst, Unglauben und – seltsamerweise – Glück aus.
    Da er keine Anstalten machte, das Telefon aufzuheben, kniete ich nieder und hielt es mir ans Ohr.
    Durch die Muschel klang die Stimme blechern und wurde durch die atmosphärischen Störungen unterbrochen, doch als ich sie erkannte, lief es mir kalt den Rücken hinunter.
    „Hallo? Hallo? Nate, bist du noch dran? Dad?“ Es war Ziggy.

2. KAPITEL
    Unglückliche Rückkehr
    „Scusilo, dove è il deposito di pattino?“
    „Das hört sich schrecklich an. Deine Betonung stimmt vorn und hinten nicht.“
    Max drehte dem Spiegel den Rücken zu und nahm die Kopfhörer ab, während er auf seinem iPod auf Pause drückte. „Weißt du, deine ‚konstruktive‘ Kritik hilft mir überhaupt nicht weiter. Wir sind schon seit drei Wochen hier, und ich kann immer noch mit niemandem reden. Es schadet nicht, etwas Neues zu lernen.“
    Mit einem mitfühlenden Blick streckte Bella die Arme aus, und Max ging durch das Schlafzimmer auf das Bett zu, um ihr Gesellschaft zu leisten. Die Balkontüren standen offen, und die Nachmittagssonne schien herein. Er machte einen Schritt über den Strahl hinweg, wie immer vergaß er, dass er das Sonnenlicht nicht mehr zu fürchten brauchte. Während er tief einatmete, spürte er die warmen Strahlen auf der Haut, bevor er sich auf die frische weiße Decke gleiten ließ.
    „Warum tust du das immer?“ Bellas Stimme war noch vom Schlafen rau. In letzter Zeit schlief sie ständig, doch Max konnte ihr daraus keinen Vorwurf machen. Anscheinend war es für Schwangere völlig normal, unentwegt erschöpft zu sein, und er nahm an, dass das auch für Schwangere galt, die sich außerdem von fast tödlichen Verletzungen erholen mussten.
    „Ich weiß es nicht“, gab er zu und wandte seinen Blick wieder dem sonnenerhellten Fenster zu. „Ich drücke jedenfalls immer die Daumen.“
    Seine endgültige Verwandlung vom Vampir zur Halb-Vampir,Halb-Werwolf-Mischform – der Begriff Lupin wurde vom Werwolfrudel ebenso verachtet, wie er es vermutet hatte, daher verwendete er ihn nicht – geschah langsamer, als er es sich gewünscht hätte. Das Schlimmste war, dass sie keine Vorstellung davon gehabt hatten, welche seiner alten Eigenschaften erhalten blieben, sobald er einmal ganz Wolf geworden sein würde. Seitdem hatte sich ihm eine ganz neue seltsame Welt eröffnet: Von behaarteren Beinen bis hin zu dem sadistischen Verlangen, Radfahrer vom Rad zu zerren und sie zu verschlingen, war die Aversion des Vampirs gegen Sonnenlicht irgendwie verschwunden.
    Es war einem wirklich glücklichen Zufall zu verdanken, dass sie all das entdeckt hatten. Von dem Moment an, in dem sie angekommen waren und Italien sie nach Max’ Meinung feindlich aufgenommen hatte, machte Bellas Familie sehr deutlich, dass man auf seinen Vampirismus keinerlei Rücksicht nehmen würde. Und da die Familie – die gesamte Familie – zusammen in der von Fenstern übersäten Villa auf einer sonnigen, trockenen Klippe lebte, fand er sich jeden Tag in Bellas Schlafzimmer eingesperrt. Als eine von Bellas Tanten, die es „ja nur gut meinte“ in ihr Zimmer kam, während sie noch schliefen, um die Vorhänge zu öffnen und den Raum mit strahlendem Licht zu durchfluten, wurde ihm klar, dass er sich nicht länger Sorgen darum zu machen brauchte, ob solche Leute, die es „ja nur gut meinten“, ihn mit UV-Strahlen zu Tode verbrennen wollten.
    Ebenso stellte er fest, dass Bellas Liebe zu ihm nicht ausreichte, um ihre Familie davon zu überzeugen, dass er eigentlich ganz in Ordnung sei. Daher lernte er Italienisch, um sich besser einzufügen, und um außerdem, zugegeben, besser verstehen zu können, was sie über ihn redeten.
    Max war klar geworden, dass es ihm eigentlich ziemlichegal war, was sie ihm vielleicht antun würden. Das war eigentlich das Wichtigste. Er war wirklich und wahrhaftig in diese Frau verliebt, die von ihm schwanger war. Abgesehen davon, dass er Blut trinken und sich in jeder Vollmondnacht in einen Wolf verwandeln musste, fühlte er sich so normal wie seit Jahren nicht mehr.
    Er beugte sich zu Bella hinab, um an ihrem Nacken zu schnuppern und drückte ihr einen Kuss auf die Haut, die vom Schlafen noch warm war. Anstatt ihm die Taille zu tätscheln und sich von ihm abzuwenden, wie sie es in den letzten Wochen getan hatte, streckte sie ihm den Nacken hin und drückte sich an ihn. Jackpot.
    Er liebte sie. Gott, wie sehr er sie liebte. Und er verstand, dass es für eine Frau schwer war,
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