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Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Titel: Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen
Autoren: Jennifer Armintrout
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dort eine Person hineinpasste, wenn sie auch nur so groß war wie eine winzige Garnele, wie erauf dem Ultraschallbild gesehen hatte.
    Er stand auf, zog den Reißverschluss seiner Jeans zu und hoffte, seine Erektion würde sich schnell legen. Es gab kaum etwas, was einen Mann stärker aufregen konnte, als der offensichtliche körperliche Beweis, dass man gerade dabei gewesen war, seine Tochter flachzulegen. „Brauchst du noch etwas, bevor ich gehe?“
    Bella strich über ihr Nachthemd und tätschelte wie Max ihren Bauch. „Schick meine Cousine her, vielleicht gehe ich spazieren.“
    Max sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Dann nehme ich halt das Rad“, sagte sie lachend und warf ein Kissen nach ihm, während er aus der Tür ging.
    Draußen wartete ein Mann, der dünn und dunkelhäutig war. Er trug ein ausgeblichenes Van Halen-T-Shirt. Er war ein Laufbursche, ein niederes Mitglied des Rudels, das innerhalb der Familie die Nachrichten überbrachte. Normalerweise, so hatte Max erfahren, waren die Boten nicht mit der Familie verwandt oder es waren Familienmitglieder, die in Ungnade gefallen waren. Max fragte sich, wie lange es wohl noch dauern mochte, bis er selbst der Laufbursche für kleinere Gänge werden würde. „Geh und hole eine von Bellas Cousinen. Sie hätte gern etwas Gesellschaft.“
    Der Mann sagte etwas, von dem Max annahm, dass es Zustimmung ausdrückte. Er ging seiner Wege und überließ Max seinem heiklen Termin.
    Es war nicht so, dass Max Bellas Vater nicht mochte. Schließlich hatte er Max Unterschlupf gewährt und es erlaubt, dass er bei Bella blieb. Allein dafür hätte er ihm bis in alle Ewigkeit dankbar sein müssen. Aber genau das wusste der Mann, und sicherlich würde er diesen Gutschein für ewige Dankbarkeit einlösen, wann immer sich die Möglichkeit dazu bot. Außerdem hatte er Max deutlich zu verstehengegeben, dass er nur auf Probezeit bleiben durfte, und jederzeit einen Tritt in seinen Halbwolf-Hintern bekommen könnte.
    Das Haus oder der „Bau“, wie es das Rudel nannte, verleitete Max dazu, sich zu wünschen, besser mit Geld umgehen zu können, damit er so ein Haus für sich allein bewohnen könnte. Es war nicht so, dass seine Buden in Chicago heruntergekommen waren, aber diese Villa ließ sein Penthouse wie ein verlottertes Gebäude voller kranker Katzen erscheinen. Das Haus war auf einem Felsen über dem Luganer See erbaut. Von der Auffahrt her wirkte es wie eine lang gestreckte niedrige Villa in romanischem Stil. Von innen war es jedoch viel größer. Was man von der Straße aus sah, war die Spitze eines Eisberges, der sich in den Fels hineingegraben hatte. Soweit Max wusste, ließen sich die Grundmauern auf die Antike datieren. Meistens erkannte man gar nicht, dass man sich im Felsmassiv befand, denn große Fenster gaben den Blick auf den See frei. Doch das Untergeschoss hatte keine Fenster, es war in den Fels gehauen, und die Wände bestanden aus rohem Gestein. Dort hatte Bellas Vater seine Konferenzräume. Da es keine Aufzüge gab, musste Max die acht Treppen zu Fuß hinabsteigen, und das zügig, um dort anzukommen, wo er hinwollte. Das Empfangszimmer des Rudelanführers war eine Art Thronsaal mit Wachen an den Türen und dem ganzen mittelalterlichem Schnickschnack. Max nannte seinen Namen und wartete darauf, vorgelassen zu werden.
    Die glatten Marmorsäulen, die die Tür einrahmten, waren die letzte künstliche Dekoration. Der Besprechungsraum bestand aus einer Höhle. Max konnte nicht mit Sicherheit sagen, ob es sich um eine natürliche Höhle oder um eine in den Fels gehauene handelte, wo der Rudelführer residierte. Das Mobiliar war bequem, modern und sehr europäisch. Gleichzeitigtropfte aber Feuchtigkeit an den Wänden herab und es roch eindeutig so, als sei man unter der Erde.
    „Ah, Maximilian.“ Das Oberhaupt des Rudels stand inmitten des Raumes. Es trug einen glatten Maßanzug und versuchte erfreut dreinzuschauen, als er den Vampirfreund seiner Tochter zu Gesicht bekam.
    Lupin , ermahnte sich Max, dann strich er diesen Begriff nochmals aus seinem Vokabular, denn Bella hatte ihm beigebracht, es hieße Vampir-Werwolf-Hybrid .
    „Rudelherr“, antwortete er, „Sie wollten mich sehen?“ Auf seinem Gesicht erschien ein höfliches Lächeln, als der Leitwolf durch den Raum schritt. Er sah Bella seltsam ähnlich, aber auch wieder nicht. Sie hatte die exotische nach oben gezogene Lidfalte ihres Vaters geerbt, doch während ihre Iris goldfarben war, leuchtete seine
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