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Nacht Der Begierde

Nacht Der Begierde

Titel: Nacht Der Begierde
Autoren: Charlene Teglia
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Jahren verlassen hatten. «Zieht es dich dazu, dich ihnen anzuschließen?»
    «Nein», sagte ich mit gefletschten Zähnen. «Das ist nicht mein Rudel. Was ich da sehe, sind Eindringlinge.»
    «Es ist jetzt dein Rudel. Verteidige es.»
    Dann verschwand er, und mit ihm alles andere. Ich kniff die Augen zusammen, bis ich wieder bei Sinnen und in der Bibliothek war und merkte, dass mich meine beiden Gefährten stützten.
    «Ich bin wieder da», sagte ich und bemühte mich, wieder allein zu stehen. «Verdammt, ist das nervig. Wird das jetzt ständig passieren? So werde ich mich doch nie wieder hinter ein Steuer setzen können.»
    Dann blinzelte ich nochmal und stellte fest, dass ich von besorgten Gesichtern umgeben war und alle Wölfe sich um mich drängten.
    «Tut mir leid», sagte ich mit einer entschuldigenden Geste. «Ich habe nur gerade einen kleinen Besuch in der Zukunft gemacht. Wir stehen kurz vor einem Angriff der abtrünnigen Wölfe. Sie wollen nicht auf die Rückkehr der Panther warten. Vielmehr wollen sie uns mit einem ersten Angriff überraschen und die Katzen dann als Zweite angreifen lassen, sofern wir sie nicht durch einen Pakt mit Rhonda daran hindern.»
    Diese Bombe ließ ich zusätzlich zu der vorhergehenden platzen und wartete ab, wie sie reagieren würden. Dann stellte ich fest, dass sie ihre Positionen bereits eingenommen hatten. Sie standen hinter uns, vereint.
    Sie fielen auf die Knie, eine Faust auf dem Herzen, so wie sie mich zu Anfang begrüßt hatten. «Unsere Königin.»
    Ich spürte, wie meinen Augen bei diesem Anblick zu brennen begannen, und zwinkerte heftig. Sie gehörten zu mir, und ich gehörte zu ihnen. Ein Rudel. Sie waren jetzt keine Fremden mehr, kein Einziger von ihnen. Wir hatten zusammen gegessen, getanzt und gemeinsam die sexuelle Kraft der Brunft erlebt, hatten Lust gegeben und Lust empfangen. Wir hatten gemeinsam unsere Metamorphose erlebt, hatten gemeinsam den Mond angeheult und für das gekämpft, was uns gehörte.
    Verteidigt euch,
hatte der Leshii gesagt. Tut das Richtige. Er hatte mir einen Hinweis auf meine erwachenden Fähigkeiten gegeben. Um das Richtige tun zu können, musste ich mehr darüber wissen. Ich hatte jetzt einen neuen Blick auf die Dinge bekommen, der mir helfen würde zu erkennen, was richtig war.
    Das Rudel war meine Familie und mein Zuhause, und das Gefühl, wie gut und richtig das war, drang bis in meine Seele.
    In Zukunft würden wir einigen Anlass zum Feiern haben. Wir brauchten Leben, Entfaltung, Hoffnung. Wir mussten die Revierstreitigkeiten endgültig beilegen.
    Das Rudel stand auf, und ich fühlte die Kraft, die in unserer Einigkeit lag. Vorher hatte ich zwar noch Scherze gemacht über die geheimnisvolle Verbindung zwischen Zach und David und mir, aber hier wurde sie spürbar und greifbar. Wir alle waren miteinander verbunden, und zusammen waren wir stark.
    Es war Zeit für einen Plausch mit der Katze. Ich holte tief Luft. «Okay, Jungs. Versuchen wir’s doch mal mit Diplomatie.»

KAPITEL 27
    R honda.» Ich schenkte ihr ein strahlendes Lächeln, hinter dem Entschlossenheit lag, und nahm ihr gegenüber Platz. Zach stand hinter mir. Das übrige Rudel wartete vor dem fensterlosen Raum, in den man sie gesteckt hatte. «Es ist schön, dich zu sehen.»
    Durch halb zusammengekniffene Augen sah sie mich böse an. Der Spruch
Wütend wie eine nasse Katze
kam mir in den Sinn. Nach ihrem unfreiwilligen Bad hatte sie zwar genug Zeit gehabt, wieder zu trocknen, aber sauer sah sie immer noch aus.
    «Dir habe ich das also zu verdanken», mit einer Kopfbewegung deutete Rhonda auf den Stuhl, an den sie sorgfältig gefesselt war. Das würde sie zwar nicht davon abhalten, ihre Gestalt zu verändern, sollte den Prozess aber deutlich verlangsamen.
    «Du meinst deinen reizenden neuen Schmuck?», meinte ich und sah auf das Seil, das sie festhielt. «Es war nicht meine Idee, aber du weißt ja, dass viele Männer auf so was stehen. Wenn du möchtest, kannst du die Utensilien gern mitnehmen.»
    Sie zischte mich an: «Schlampe.»
    «Richtig», nickte ich lächelnd. «Ich habe deine Frage noch nicht beantwortet, die du vor dem Einkaufszentrum gestellt hattest, obwohl du eigentlich Zach angesprochen hast und nicht mich. Aber um es deutlich zu sagen, ja, ich bin seine Braut.»
    «Das wird dir noch sehr leidtun.» Sie zerrte nach allen Seiten, versuchte, die Knoten zu lockern, aber wer immer sie gefesselt haben mochte, verstand sein Handwerk, und ihr Bemühen war
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