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Nacht Der Begierde

Nacht Der Begierde

Titel: Nacht Der Begierde
Autoren: Charlene Teglia
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brauche.»
    Seine Arme hielten mich noch fester. «Chandra, ich bin ein selbstsüchtiger Mistkerl, der dich in einen Krieg der Gestaltwandler hineingezogen hat.»
    «Das mit den Panthern und den abtrünnigen Wölfen ist ja nicht deine Schuld», gab ich zurück. «Du hast das Problem nicht verursacht, aber wir werden es lösen. Aber was wäre mit mir passiert, wenn du nicht dafür gesorgt hättest, dass das Rudel mich im Auge behält? David wäre nicht zur Stelle gewesen, als ich zusammengeklappt bin, und er hätte mich nicht zu dir bringen können. Wenn ich meine erste Brünstigkeit und meinen ersten Wandel allein hätte durchmachen müssen, hätte ich das Ganze überhaupt lebend durchstehen können?»
    Ich lehnte mich zurück und sah ihm in die Augen. «Zach, du hast mich gerettet. Du und David, ihr beide.»
    «Zuerst wollte ich dich nur für das Rudel», sagte er mit angespanntem Gesicht. «Weil du zu uns gehörtest und wir dich brauchten. Dann bin ich dir im Einkaufszentrum nähergekommen und wollte dich einfach. Ich wollte dichum meinetwillen. Ich wollte dich so sehr, dass ich möglicherweise deinen Entscheidungsprozess beeinflusst habe, obwohl du vielleicht sogar David allein gehören solltest.»
    Ich spürte, wie mir die Kinnlade runterfiel. «Zach, glaubst du das wirklich? Du glaubst wirklich, ich würde mich, ich würde mein Herz so wenig kennen? Du denkst, ich könnte nicht unterscheiden zwischen Zwang und freiwilliger Hingabe?» Verwundert schüttelte ich den Kopf. «Ich habe mich dir ganz gegeben. Ich habe dich als meinen Gefährten anerkannt. Ich habe dir mein Herz und meinen Körper geschenkt. Es war meine Wahl.»
    Er beugte sich zu mir herab, um seine Lippen über meine streifen zu lassen. «Meine Gefährtin.»
    Die Art, wie er das aussprach, wärmte mein Herz. «Darauf kannst du dich verlassen.» Ich rieb meine Nase an seiner. «Das ist auch wieder so ein Macho-Ding, oder? Du denkst, du machst deine Sache nicht gut genug, weil du dein kleines Frauchen nicht gut genug vor der gefährlichen Welt beschützt hast.»
    «Hab ich ja auch nicht.» Diese klare Aussage verblüffte mich.
    «Zach, ich habe heute Morgen einen Mann umgebracht.» Es auszusprechen durchfuhr mich innerlich eiskalt. «Die Welt ist zwar gefährlich, aber wir sind es auch. Und wir haben etwas, für das es sich lohnt, sich der Gefahr entgegenzustellen.»
    Wir umarmten uns lange. Es fiel uns schwer, uns loszulassen und uns anzuziehen, aber wir spürten, wie die Uhr tickte. Wir mussten dem Rudel unsere ungewöhnliche Entscheidung mitteilen, uns seiner Zustimmung versichern und eine Einigung mit der wütenden Katzen-Königin herbeiführen, um die Revierkämpfe zu beenden.
    In der Einkaufstüte war eine Jeans und ein weicher roter Pullover, den ich sofort streicheln musste, weil er aus Kaschmir war. Außerdem waren Strümpfe, Unterwäscheund ein BH in der Tasche. Wen immer man zum Einkaufen geschickt hatte, er hatte seine Aufgabe gründlich erledigt. Ich nahm alles mit ins Bad.
    Als ich sauber und angezogen wieder herauskam, fand ich Zach bekleidet und zum Anbeißen aussehend im Wohnzimmer. Er streckte seine Hand nach meiner aus und warf mir ein schiefes Grinsen zu. «Fertig?»
    «Fertig.» Ich legte meine Hand in seine, und wir gingen hinunter, um uns dem Rudel zu stellen. David stieß im Flur zu uns.
    «Sie sind alle in der Bibliothek», sagte er.
    «Ist unser Gast schon hier?», fragte Zach ihn.
    «Hier und in Sicherheit.»
    «Wie wollen wir das angehen?», fragte ich sie beide.
    «Wir stehen beide neben dir, und dann verkündest du deine Wahl.»
    Ich holte tief Luft. «Und dann?»
    «Dann stehen sie entweder hinter uns, oder sie stellen sich gegen uns», erklärte Zach trocken.
    Scheiße.
Mein Magen verkrampfte sich. «Weiß es außer Jack schon jemand?»
    David schüttelte den Kopf. «Wir waren zwar zusammen oben, aber es ist ja auch so verständlich, dass ich in einer kritischen Situation in deiner Nähe bleiben wollte. Die allgemeine Annahme gestern Abend war, dass du dich bereits entschieden hättest und es nur noch eine Formsache wäre, dass du Zach als deinen Gefährten verkündest.»
    «Zach plus eins», sagte ich fröhlich und versuchte, positive Stimmung zu verbreiten. «Fast genauso, wie sie es erwarten.»
    Wir schoben uns in die Bibliothek, David als Erster, um festzustellen, ob es sicher genug für uns war, dann ich und dann Zach.
    Es sah etwas anders dort aus als in der angespannten Stimmung heute Morgen. Wahrscheinlich, weil
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