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Mythor - 124 - Zeichen des Lichts

Mythor - 124 - Zeichen des Lichts

Titel: Mythor - 124 - Zeichen des Lichts
Autoren: Wolf Paul
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es nach der kommenden Nacht sein wird, und nach der darauffolgenden…«
    »Hör auf!« fiel ihm Aeda ins Wort. »Wir dürfen es nicht soweit kommen lassen, daß aus uns willenlose Sklaven werden.«
    »Aber – haben wir nicht der Lichtwelt damit einen großen Dienst erwiesen?« warf Tobar unsicher ein.
    »Lyrland ist nicht deine Heimat!« herrschte Aeda ihn an. »Wegweiser zu graben, nicht deine Aufgabe. Denke an das Schicksal von Tata. Nur der Erlösung deines Volkes sollst du deine ganze Kraft widmen.«
    Tobar nickte beipflichtend; aber sein Geist war noch vom Licht der Nacht erfüllt.
    »Wir müssen einen Weg suchen, uns dem verhängnisvollen Einfluß dieses Lichts zu entziehen«, sagte Necron. »Wir müssen eine Möglichkeit finden, oder wir kommen nie wieder von hier fort. Wo bleibt denn Carlumen, Mythor?«
    Mythor zuckte die Schultern. Er hatte nicht die Kraft, Shaya zu rufen, und er bezweifelte, daß sie ihn erhören würde. Sie hatte ihm den entscheidenden Hinweis gegeben, mehr konnte er nicht erwarten.
    »Vielleicht trifft Carlumen heute noch ein«, sagte er. »Das wäre unsere Rettung. Vielleicht aber erst morgen oder…«
    »Das wäre unser Untergang!« rief Sadagar. »Wir hätten dann vermutlich nicht mehr genug eigenen Willen, um an Bord zu gehen.«
    » Carlumen wird kommen«, versicherte Mythor. »Aber vielleicht werden wir die kommende Nacht noch überstehen müssen.«
    Er sah, wie Necron sich davonschlich. Die anderen schienen nichts davon zu merken, oder zumindest taten sie so. Als der Steinmann sich jedoch entfernt hatte, kam Odam zu Mythor und sagte vertraulich zu ihm:
    »Ich vermute, daß Necron in Augenkontakt mit Luxon steht. Er will es jedoch vor uns geheimhalten, darum schleicht er sich fort.«
    »Warum sollte Necron daraus ein Geheimnis machen wollen?« fragte Mythor.
    »Ich weiß es nicht«, gestand Odam. »Ich kann noch verstehen, daß er sich mir nicht anvertraut, obwohl wir beide Alptraumritter sind. Aber es ist mir unverständlich, daß er nicht einmal Aeda und Sadagar einweiht, die Nykerier wie er sind. Ich merke vor allem Aeda an, daß sie ihm deswegen zürnt.«
    »Es muß nichts zu bedeuten haben, daß Necron so geheimnisvoll tut«, sagte Mythor.
    »Willst du es nicht wenigstens herausfinden?« drängte Odam. »Folge ihm, ich lenke inzwischen die Nykerier ab.«
    Der Gedanke, einen Gefährten zu bespitzeln, gefiel Mythor nicht besonders, aber dann stimmte er doch zu.
    »Einverstanden.«
    Odam kehrte zu den anderen zurück und verwickelte Sadagar und Aeda in ein Gespräch. Mythor erhob sich.
    »Ich will nach Deserich suchen«, sagte er. »Ich muß mit dem Lichtschreiber sprechen.«
    Er entfernte sich von ihrem Lagerplatz. Nach wenigen Schritten begegnete er Tansar. Der Yarlfänger nickte ihm zu und sagte in fast feierlichem Ton:
    »Jetzt gehört ihr zu uns.«
    Mythor ging nicht darauf ein und fragte ihn nach Deserich. Tansar deutete hinter sich. Mythor schlug die gewiesene Richtung ein. Er entdeckte den Lichtschreiber bald darauf und machte sich ihm durch Handzeichen bemerkbar. Doch Deserich schien ihn nicht zu bemerken. Er entfernte sich von einer Gruppe von Frondienern, doch plötzlich blieb er abrupt stehen und blickte entgeistert zu Boden.
    Mythor beschleunigte den Schritt, irgendeine Ahnung sagte ihm, daß Deserichs überraschtes Einhalten mit Necron zu tun haben könnte.
    Und seine Ahnung gab ihm recht. Als er Deserich erreichte, der sich die ganze Zeit über nicht vom Fleck gerührt hatte, blickte er in eine Bodensenke hinab. Dort kauerte Necron. Er hatte mit dem Finger ein Wort in den Sand geschrieben:
    ALLUMEDDON.
    »Wer hat dir dieses Wort eingegeben?« fragte Deserich nun mit vor Erregung zitternder Stimme.
    Necron antwortete nicht. Mythor wechselte einen raschen Blick mit ihm und kam ihm zu Hilfe.
    »Wir haben des öfteren solche Eingebungen«, sagte er und begab sich zu Necron. Er kniete neben ihm nieder und raunte ihm zu: »Ist es richtig, daß du Augenkontakt mit Luxon hattest?«
    »Ja«, gestand Necron. »Er wollte dringend von mir wissen, ob ich ihm sagen könne, was der Begriff ALLUMEDDON zu bedeuten habe. Keine Ahnung, woher er ihn hat. Da ich auch nicht weiß, was der Name bedeutet, wollte ich ihm die Antwort schreiben und begann meine Botschaft mit diesem Wort. Deserich überraschte mich dabei.«
    »Ist das wirklich alles?« fragte Mythor.
    »Ich kann es beschwören«, antwortete Necron.
    Mythor erhob sich und sah Deserich an.
    »Ich bin bereit, mich mit dir über
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