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Mythor - 117 - Herrscher im Unsichtbaren

Mythor - 117 - Herrscher im Unsichtbaren

Titel: Mythor - 117 - Herrscher im Unsichtbaren
Autoren: Terrid Peter
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bewundern, die Orphal bei seinen Raubzügen an den Tag legte.
    Nachdem Yhr sich zurückgezogen hatte, machten sich Hiide und Bastraph an die Arbeit. Den Ort zu verlassen, wagten sie nicht – von dort zu fliehen, wäre einem Selbstmord gleichgekommen. Zudem hatte Bastraph das sichere Gefühl, daß er und Hiide ständig beobachtet und belauert wurden, wahrscheinlich von Yhr.
    Die beiden hatten viel zu tun, aber sie schafften es, den Auftrag in vergleichsweise kurzer Zeit zu erfüllen.
    Mit leisem Schaudern sah sich Hiide ihr Werk an – eine fast vollkommene Liebesfalle. Wenn jetzt noch Orphal hier in Erscheinung trat, war jede Frau, die diesen Ort aufsuchte, rettungslos verloren.
    »Das wird übel enden«, murmelte Bastraph. Hiide preßte die Lippen aufeinander.
    »Wir haben keine andere Wahl«, sagte sie grimmig. »Aber ich schwöre dir, daß Orphal die Tochter des Kometen nicht bezaubern kann.«
    Bastraph runzelte die Stirn. Er hatte seine Zweifel.
    Die Falle stand bereit, jetzt brauchte das kostbare Wild nur noch hineinzutappen.

3.
    »Sie will nicht«, murmelte Mythor.
    »Du kannst sie zwingen«, versetzte Robbin. »Die Bausteine des DRAGOMAE geben dir Gewalt über Yhr.«
    »Yhr weigert sich nicht einfach, meinem Befehl zu folgen«, sagte Mythor verdrossen. »Die Schlange behauptet, daß die Neue Flamme von Logghard für sie nicht auszumachen sei – und das Gegenteil kann ich ihr nicht beweisen.«
    »Und was willst du tun?« fragte der Pfader, während er seine Umwicklungen wieder einmal umordnete. »Du könntest das Dämonentor von Tata aufsuchen, auch dort können wir einiges erreichen.«
    »Richtig«, bestätigte Mythor. »Auch das Dämonentor ist wichtig, aber zuerst will ich nach Logghard zurück. Ich will wissen, was aus Luxon geworden ist, und ich möchte meinen Freunden dort endlich ein Lebenszeichen von mir zukommen lassen.«
    »Nun, dann zwinge Yhr einfach, Logghard anzusteuern«, sagte Robbin.
    Mythor schüttelte den Kopf.
    »Ich habe den vagen Eindruck, daß sich Yhr nicht widersetzen will, dazu ist die Schlange nicht mehr fähig – ich fürchte eher, daß sie auf Zeitgewinn zielt. Ich glaube nicht, daß sich Yhr für alle Zeit geschlagen gibt und sich der Macht der DRAGOMAE-Bausteine widerstandslos unterwirft. Weit eher wahrscheinlich erscheint es mir, daß Yhr insgeheim auf Mittel und Wege sinnt, meine Macht abzustreifen und wieder eigene Wege zu gehen – und dazu braucht Yhr vor allem Zeit. Vielleicht hat die Schlange Freunde und Verbündete, die ihr helfen.«
    »Die Entscheidung liegt bei dir allein«, antwortete Robbin. Er sah, daß sich eine Gestalt im Hexenmantel näherte, augenscheinlich Glair.
    »Kann ich dich sprechen, Mythor? Allein?«
    Robbin zog sich ohne besondere Aufforderung zurück. Mythor sah, daß Glairs Gesicht Besorgnis ausdrückte.
    »Ich höre«, sagte er knapp.
    »Ich mache mir Sorgen«, eröffnete Glair das Gespräch. »Und zwar um Fronja.«
    Mythor wölbte die Brauen.
    »Ist sie krank?«
    Glair schüttelte den Kopf, leckte sich die Lippen – sie schien ratlos, wie sie ihre Botschaft anbringen sollte.
    »Das ist es nicht«, sagte die Hexe unsicher. »Ich weiß, daß sich das seltsam anhört, besonders aus meinem Mund, aber ich weiß als Frau, wovon ich rede – es sieht so aus, als sei Fronja dabei, auf Abwege zu geraten.«
    Mythor zwinkerte. Er begriff nicht ganz, was Glair ihm mitteilen wollte.
    »Abwege?«
    Glair stieß einen Seufzer aus. Sie schien irgend etwas gleichsam durch die Blume ausdrücken zu wollen, sah sich aber durch Mythors offensichtliches Unverständnis genötigt, sich klar und deutlich auszudrücken – und das widerstrebte ihr.
    »Also gut«, stieß sie schließlich heftig hervor. »Ich habe den Eindruck, daß sie mit jemandem herumtändelt – dir untreu wird.«
    »Fronja? Mir?«
    Mythor lachte laut auf.
    »Und mit wem, bitte? Wer von den Leuten hier soll den Nebenbuhler abgeben? Sadagar? Oder vielleicht Gerrek?«
    Glair sah Mythor durchdringend an.
    »Ich weiß, wovon ich rede«, sagte sie. »Komm mit, ich werde es dir zeigen.«
    »Ich bin sehr gespannt«, sagte Mythor. Er amüsierte sich im stillen über Glairs Verdacht.
    Die Hexe führte Mythor ein Stück Weges über das Weltenstück Halbmond. Schließlich erreichten die beiden – Glair hatte sorgfältig darauf geachtet, daß ihnen niemand folgte – eine Höhle.
    Als Mythor den Eingang erreicht hatte, wußte er, daß Glairs Verdacht so falsch nicht sein konnte.
    »Hier kannst du sehen, was ich
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