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Mythor - 103 - Meuterei auf der Luscuma

Mythor - 103 - Meuterei auf der Luscuma

Titel: Mythor - 103 - Meuterei auf der Luscuma
Autoren: Giesa Werner K.
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anderen. Und hier wimmelte auch eine gehörige Menge von Shrouks, die einzudringen versuchten. Eine seltsame Erregung erfaßte Mythor, und er sah, wie ein leichtes Zittern auch Robbin überlief.
    Gab es noch Leben im Boot? Leben, das auszulöschen die Shrouks sich drängten?
    Über Robbins Gesicht fiel ein Schatten, als er die Menge der bestialischen Krieger abschätzte.
    »Es ist sinnlos«, sagte er. »Dort kommen wir nicht durch!«
    Gerrek erschauerte.
    Wie kam der Shrouk in den Gang?
    Sicher – die mordlustigen Krieger der Schattenwelt hatten den Haryienstock in Besitz genommen. Sie konnten überall auftauchen, und es war fast schon ein kleines Wunder, daß sie nicht schon längst beim Eindringen aufeinandergeprallt waren. Aber andererseits konzentrierten die Kriegssklaven sich darauf, in dem großen Hohlraum die Flotte der Hausboote zu zerstören. Das war ihr Hauptanliegen und konnte auch erklären, warum die anderen Teile des Zaron-Stockes leer waren.
    Demzufolge mußte es einen Grund haben, weshalb dieser Shrouk ausgerechnet hier auftauchte. Ausgerechnet in diesem Gang, obgleich deren mehrere überall in den Hohlraum mündeten.
    Die Schritte verhielten. Der Shrouk war direkt vor dem schmalen Durchgang stehengeblieben. Obgleich er kaum zu sehen war, mußte der Dämonenkämpfer genau wissen, daß sich hier eine kleine Kammer befand, in der es mordsmäßig stank.
    Gerreks Beuteldrachenherz rutschte in ungeahnte Tiefen. Er war allein auf sich gestellt und hätte noch dazu Fronja zu schützen. Wäre dies nicht gewesen, hätte er einen Durchbruch versucht und wäre geflohen. Aber er konnte Fronja nicht allein lassen.
    Seine Hand umklammerte das Kurzschwert.
    Gebannt starrte er auf den schmalen Durchgang.
    Wieder erklang das leise Scharren. Der Durchgang verdunkelte sich, als sich der Shrouk hindurchschob und damit das matte Rest-Dämmerlicht wegnahm, das aus der Höhle durch den Gang fiel. So sah Gerrek nicht das gebleckte, furchtbare Gebiß, das ihm entgegengrinste. Der Shrouk sah in der Dunkelheit hervorragend.
    »Geh weg«, flüsterte Gerrek. »Geh weg!«
    Da war der Shrouk in der Kammer. Er war eine große, massige, erdrückende Gestalt, und Gerrek ahnte die Bewegung mehr, als er sie sah.
    Er brüllte auf und spie Feuer. Die Flammenzunge raste dem Shrouk entgegen und blendete ihn. Das mordlustige Ungeheuer wich zurück. Gerrek wußte, daß er nur diese einzige Chance hatte, und nutzte sie. Ohne zu denken, hieb er mit dem Kurzschwert zu und sah den Shrouk zusammenbrechen.
    Er rührte sich nicht mehr.
    Er ist tot! dachte Gerrek erleichtert.
    Vorsichtig kauerte Gerrek neben ihm nieder, um ihn aus der Nähe zu betrachten, jetzt, wo er glaubte, dies gefahrlos tun zu können. Er hauchte wieder eine lange Flamme aus.
    Das Licht des Feuers zeigte ihm einen Schatten, und da wußte er, daß er einen Fehler begangen hatte.
    Der Shrouk war nicht allein gewesen, und die Bewegung des Schattens hinter Gerrek war so schnell, daß der Beuteldrache dem Hieb nicht mehr ausweichen konnte.
*
    »Wir kommen durch«, sagte Mythor. »Verlaß dich darauf.«
    Er entsann sich, vorhin etwas gesehen zu haben, was seinem Vorhaben förderlich sein konnte. Mit dem Schwert hieb er einen niedrigen Tisch in handliche Scheite, anschließend verschwand er an einer anderen Stelle des Bootes. Verständnislos sah Robbin zu und fragte, was Mythor wohl vorhaben mochte.
    Nach einer Weile kam Mythor wieder zurück, in der Hand einen brennenden Holzstab.
    »Als Pfader müßtest du doch wissen, wie man selbst zu den ungünstigsten Gelegenheiten Feuer erzeugt«, sagte er. »Fauliges Holz gibt es doch genug an Bord, und einen Stab zum Reiben findet man allenthalben.« Er setzte, die Scheite in Brand, die kurz darauf hell loderten.
    »Wenn die Shrouks etwas nicht mögen, so ist es Feuer«, behauptete Mythor. »Wo, sagtest du, ist der Eingang?«
    »Hoffentlich sieht niemand herüber und entdeckt hier den hellen Schein«, fürchtete Robbin und wies Mythor eine Stelle, wo sich, von Shrouk-Leibern verdeckt, ein Einstieg in das fast unbeschädigte Hausboot befinden mußte. Mythor grinste, griff nach einem der brennenden Scheite und schickte es auf die Reise. In rascher Folge schleuderte er die anderen hinterher – bis auf zwei, von denen er eines Robbin in die Hand drückte.
    Der Erfolg war verblüffend. Zwei der Shrouks waren selbst in Brand geraten, und mit fürchterlichem Geschrei und Wutgebrüll flohen sie nach allen Seiten. Die Angst vor der grellen Helligkeit
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