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Mythor - 103 - Meuterei auf der Luscuma

Mythor - 103 - Meuterei auf der Luscuma

Titel: Mythor - 103 - Meuterei auf der Luscuma
Autoren: Giesa Werner K.
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unterwegs, dich zu suchen… dich zu prüfen… sei wachsam!«
    »Wer ist Cryton? Was bedeutet das alles?« fragte Mythor, aber Phanus konnte ihm keine Antwort mehr geben. Der geheimnisvolle Wanderer war tot!
*
    Robbin schwieg sich aus und bezog zu den Worten des Alten keine Stellung. Mythor versuchte ihn zur Preisgabe möglichen Wissens zu bringen, aber vergebens. Wenn Robbin wußte, was die Worte des Sterbenden bedeuteten, so dachte er nicht daran, etwas zu verraten.
    Wieder ein Rätsel mehr!
    Während Mythor noch grübelte, begann Robbin mit emsiger Tätigkeit. Jetzt, da er endgültig wußte, was aus seinem Treck geworden war und da immerhin Phanus die Schuld von ihm genommen hatte, lebte er wieder auf. Erst nach einer Weile fragte Mythor: »Was tust du da eigentlich?«
    Robbin schlenkerte die beweglichen Arme.
    »Ich löse das Hausboot«, sagte er. »Wir werden damit zur Luscuma zurückkehren.«
    Mythor lächelte unwillkürlich. »Und du glaubst, die Shrouks lassen uns unbehelligt ziehen, nicht wahr?«
    »Natürlich lassen sie uns nicht’’, versetzte Robbin. »Deshalb habe ich eben schon einem einen Belegnagel über den Helm ziehen müssen, während du träumtest. Allmählich finden sie einen Weg ins Innere.«
    »Vor allem da, wo das Boot schon beschädigt ist«, sagte Mythor grimmig. »Bist du sicher, daß wir es zu zweit flottbekommen?«
    »Laß das meine Sorge sein«, sagte Robbin. »Halte du mir die eindringenden Shrouks ein wenig vom Hals!«
    Mythor zog entschlossen das Schwert und verließ den Raum, in dem Phanus gestorben war. Er lauschte nach Schritten. Das Innere des Bootes wurde von viereckigen Fensterluken erhellt, die verschließbar waren, aber offen standen. Immerhin waren sie zu klein, einen Shrouk hineinschlüpfen zu lassen. Die Ungeheuer mußten entweder die Fenster gewaltsam vergrößern oder einen anderen Weg nehmen.
    Und das ging nicht ohne Geräusch ab.
    Aber Mythor brauchte nicht lange zu warten und zu suchen. Er stürmte vorwärts, den Eindringlingen entgegen. Dieses Boot mußte das letzte gewesen sein, an dem die Bestien sich zu schaffen machten, deshalb gab es zwei oder drei Lecke, durch die die Shrouks kamen, und diese gewaltsam geschaffenen Öffnungen lagen dicht beieinander.
    Mythor ließ das Gläserne Schwert wirbeln. Alton sang ein tödliches Lied und schmetterte gegen die erhobenen Waffen der Schreckensgestalten, die ein Dämon geschaffen hatte.
    Und während Mythor kämpfte, geschah etwas, das er für verwunderlich gehalten hätte.
    Die starken Seile, die das Boot mit den anderen Wracks verband, lösten sich. Rechts, links und am Heck des gurkenförmigen und mit einem Drachenkopf versehenen Bootes entfalteten sich Steuerfächer. Das Boot geriet in Bewegung und löste sich aus dem Treck.
    Ein Schrei der Wut und Enttäuschung ging durch den riesigen Hohlraum, als die Shrouks die Flucht bemerkten.
    Viele, die noch eindringen wollten, rutschten ab, als das Boot sich heftig schüttelte. Die anderen schlug Mythor nieder und warf sie über Bord.
    Das Boot stieg. Irgendwo im Innern mußte Robbin sitzen und es lenken.
    »Robbin!« schrie Mythor. Er hoffte, daß der Pfader ihn hören konnte und nicht die Wände und Decks seine Stimme verschluckten. »Wir müssen erst Fronja holen!«
    Aber der Pfader schien selbst schon daran gedacht zu haben. Das Hausboot stieg auf geheimnisvolle Weise und glitt an den Wänden des Hohlraums entlang, bis es schrammend dort anlegte, wo sich der Tunnelgang befand, durch den sie gekommen waren.
    Es verhielt.
    Mythor verstand. Durch die Öffnung, die die Shrouks mit ihren Waffen geschlagen hatten, schwang er sich aus dem Boot in den düsteren Gang hinein.
    Er sah sich um. Fast wäre er an der Öffnung vorbeigelaufen. »Gerrek«, rief er leise.
    Ein eigenartiges Schnaufen antwortete ihm.
    Aber das erleichterte »Na endlich« blieb aus. Gerrek blieb stumm.
    »Bei Quyl«, murmelte Mythor. »Da stimmt etwas nicht!«
    Hinter ihm erschien Robbin. »Beeile dich«, drängte er aus der Öffnung im Schiffsleib hervor. »Die Shrouks kommen hinter uns her! Sie laufen an der Höhlenwand entlang und sind bald hier!«
    Mythor zog das Schwert. Die schwach leuchtende Klinge vorangestreckt, schob er sich durch den Durchgang.
    Was Altons Leuchten ihm verriet, reichte. Er sah Gerrek über einem Shrouk am Boden liegen. Ein anderer Shrouk machte sich gerade an Fronja zu schaffen.
    War sie tot?
    Mit einem gellenden Schrei sprang Mythor das Ungeheuer an. Der Shrouk fuhr herum, wollte
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