Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mythor - 075 - Der Tod der Lumenia

Mythor - 075 - Der Tod der Lumenia

Titel: Mythor - 075 - Der Tod der Lumenia
Autoren: Giesa Werner K.
Vom Netzwerk:
focht…
*
    Von einem Augenblick zum anderen setzte der Kampf wieder ein, wütender als zuvor und anders als zuvor. Denn jetzt kämpfte jeder gegen jeden!
    Das Grauen sprang Mythor an. Kalisse und Scida kämpften nicht länger gegen die Trägerin der Yacub-Maske, sondern versuchten sich gegenseitig den Garaus zu machen, während ihre bisherige Gegnerin Augenblicke lang sich ratlos umsah, um dann dazwischenzugehen. Mythor selbst sah sich von drei Hanquonerinnen bedrängt, die aber zugleich die Fronja-Maske angriffen!
    Und die wollte mit dem Schwert zwischen ihnen wüten!
    Alles in Mythor bäumte sich auf gegen das sinnlose Gemetzel, das hier entfesselt wurde, und was ihm während des ganzen erschöpfenden Kampfes um sein eigenes Leben nicht gelungen war jetzt, da es um andere ging, gelang es ihm! Er wuchs förmlich über sich hinaus und brachte es fertig, mit vier rasch aufeinanderfolgenden Schlägen die maskierte Amazone zu entwaffnen!
    Die Hanquonerinnen, von denen eine eine leichte Wunde davongetragen hatte, dankten es ihm schlecht! Von allen Seiten warfen sie sich auf ihn, dachten aber nicht mehr daran, ihn über Bord zu werfen, sondern wollten ihm ans Leben.
    Zwei schüttelte er ab, betäubte die dritte mit der flachen Klinge, aber da griff ihn die Amazone mit den blanken Fäusten an, und sie kannte Kampftechniken, für die sie kein Schwert benötigte.
    Mythor schrie.
    Etwas Unsichtbares griff nach ihm, und er fühlte den brennenden Wunsch in sich aufsteigen, mit Alton um sich zu schlagen und alles niederzumähen. Sein Blick verschleierte sich. Er nahm alles nur noch wie durch dichte Nebelschwaden wahr.
    Was ist das? schrien seine Gedanken. Quyl, was ist das? Ich will das nicht!
    Unter dem Druck der unsichtbaren Faust krümmte er sich zusammen, bemerkte kaum den würgenden Griff, in den ihn seine Gegnerin nahm. Etwas lähmte seinen Willen, wollte in in seine Gewalt bringen.
    »Nein!« gurgelte er.
    War es ein Dämon, der in Hanquon tobte? Der Menschen zu seinen willenlosen Werkzeugen machte? Der den Wahnsinn verbreitete?
    Es mußten Wahnsinnige sein, die tobten und aufeinander einschlugen, die in jeder anderen ihre größte Feindin sahen!
    Plötzlich war der würgende Griff um seinen Hals nicht mehr da. Mythor sah einen Schatten neben sich auftauchen und einen anderen Schatten durch die Luft wirbeln, zwischen zwei andere Maskenträgerinnen. »Logghard!« fauchte die Gestalt mit Gerreks Stimme.
    »Aubriuum«, murmelte Mythor wie von selbst. Nur langsam wichen die kalten Nebelhände von seinem Bewußtsein zurück. Er taumelte, kam hoch. Immer noch umklammerte seine Rechte den Griff Altons. »Gerrek, was ist das alles?«
    »Sie sind verrückt«, stammelte der Beuteldrache. »Sie sind alle verrückt, Honga! Und wir… nur wir nicht! Wir zwei!«
    Mythor stützte sich gegen den Arm des Beuteldrachen. »Warum?« flüsterte er, während er alles um sich her dem Ende entgegentaumeln sah. War das das Ende der Schwimmenden Stadt? Verging sie in diesem Wahn?
    »Vielleicht, weil wir Männer sind, Honga!« vermutete der Beuteldrache. »Honga, entsinne dich an die magische Windmühle auf den Blutigen Zähnen! Du gerietest hinein, Ramoa nicht, weil du ein Mann und sie eine Frau… hier ist es umgekehrt! Der Wahnsinn wirkt bei den Frauen am stärksten!«
    Verzweifelt sah Mythor sich um. Wohin er blickte, bekämpften sich Frauen bis zur Erschöpfung.
    »Gerrek, das wollte ich doch gar nicht wissen… aber was ist es, das diesen Irrsinn auslöst?«
    Zehn Schritte entfernt waren sich Scida, Kalisse und die Yacub-Maske jäh einig geworden und stürmten jetzt mit wirbelnden Waffen auf Mythor und Gerrek zu. »Weg hier!« schrie der Gorganer, der nicht gegen die drei kämpfen wollte, aber sie ließen ihm keine Wahl. Sie sprangen auseinander und nahmen ihm und dem Mandaler die Fluchtmöglichkeit. Die beiden mußten sich zur Wehr setzen, ob sie wollten oder nicht. Von drei Seiten drangen die Verrückten auf sie ein.
    Aber dann wurden sie ihrerseits angegriffen, wirbelten herum und begannen in anderer Richtung zu wüten, um anschließend wieder über einander herzufallen.
    »Laß uns verschwinden«, sagte Mythor. »So schnell es noch geht. Ich habe keine Lust mehr!«
    Er suchte nach einer Stelle, an der sie sich mit möglichst wenig Anstrengung durch die Reihen der Wahnsinnigen bewegen konnten. Gerrek schüttelte sich heftig.
    »Freund Mythor wird immer müder«, versuchte er krampfhaft zu witzeln und brachte es selbst nicht einmal zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher