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Mythor - 074 - Das Fest der Masken

Mythor - 074 - Das Fest der Masken

Titel: Mythor - 074 - Das Fest der Masken
Autoren: Giesa Werner K.
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Ihn interessierte nur die Maske mit der Hermexe.
    Sie mußte Salmei sein, die Erste Bürgerin. Was hatte sie mit diesem kostbar behüteten magischen Gefäß vor?
    Auch jetzt war Scida merkwürdig schweigsam. Warum sagte sie immer noch nichts? Keine Bemerkung auf die Sticheleien und Anzüglichkeiten der Schülerinnen, nichts?
    Vor ihnen bewegte sich Salmei wie ein Schemen in den Nebelschleiern.
    Plötzlich blieb Mythor stehen. Konnte Scida sich wirklich so verändert haben? Er rief sie an.
    „Hier an Land können wir uns doch der Masken entledigen“, behauptete er. „Hier stehen wir nicht mehr unter dem Gesetz Hanquons!“
    „Ja, du hast recht“, sagte die Amazone mit veränderter Stimme. „Wir stehen nicht mehr unter dem Gesetz. Jetzt geht es dir an den Kragen. Du hast Nucrilia getötet, du… Mann!“
    Sie riß sich die Fronja-Maske ab und zog ihre zwei Schwerter.
    Es war nicht Scida.
*
    Mythor riß Alton aus der Scheide. Das Leuchten der Klinge durchdrang den Nebel. Auch Lankohr zückte einen seiner Dolche, die er als Schwert trug. Er wieselte um die Amazone herum, um sie von der anderen Seite her anzugehen. Aber sie wich rasch aus. Offenbar hütete sie sich davor, den Zwerg zu unterschätzen.
    „Da staunst du, Honga, eh?“ schrie die Amazone der Niez. Die Waffen sprangen einander an, klirrten und sprühten Funken.
    „Woher wißt ihr, wer wir sind? Wie kommst du an Scidas Maske?“
    Wieder lachte die Amazone. „Nucrilia belauschte den geschwätzigen Aasen, als er eurem Drachentölpel euer Vorgehen verriet! Und auch wenn du Nucrilia ermordet hast, werden wir ihren Plan durchführen…“
    „Ich mordete nicht“, stieß Mythor wütend hervor. „Es war ein Unfall!“
    „Ach ja!“ schrie die Amazone.
    Mythor parierte ihren wilden Angriff. Alles ist verraten! Wir sind in den Masken nicht mehr sicher! Wo ist Scida?
    Plötzlich sah er, wie Lankohr, der Siebenläufer, sich hinter der Amazone niederduckte. Es war nicht der feinste Trick, aber er nutzte ihn sofort aus. Sie mußten mit der Amazone schnell fertig werden, ehe Salmeis Spur sich verlor. So schlug er die beiden Schwerter der Amazone zur Seite und sprang sie direkt an. Sie hatte damit nicht gerechnet, und Lankohr warf sich zusätzlich in diesem Moment gegen ihre Knie. Sie kam über ihm zu Fall. Sofort war Mythor da und schlug ihr die flache Klinge an den Kopf. Die Amazone verlor die Besinnung.
    „Manchmal sind Masken doch nützlich… man kann unter ihnen kaum einen Helm tragen“, keuchte Mythor und schob Alton in die Scheide zurück.
    Lankohr raffte die Fronja-Maske zusammen, die die Amazone zur Seite geworfen hatte. „Was machen wir jetzt mit ihr?“
    „Wir lassen die Amazone liegen“, entschied Mythor. „Und folgen Salmei. Wir wissen jetzt, wer sie ist, und eine erkannte Gefahr ist keine Gefahr mehr.“
    Er nahm die Maske entgegen, dann folgte er der Richtung, die Salmei eingeschlagen hatte, und hoffte, daß diese nicht schon so weit fort war, daß er sie im Nebel nicht mehr wiederfand. Lankohr keuchte auf seinen kurzen Beinen hinter ihm her.
    Den Vulkan hinauf…
    Bis der Nebel aufriß und den Blick auf den großen Ballon freigab, das Luftschiff, mit dem die Zaubermutter gekommen war.
    Mythor blieb stehen. Lankohr prallte gegen ihn.
    Ein seltsames Bild bot sich ihnen.
*
    Der Ballon leuchtete in den Farben des Regenbogens. Er schwebte in der Luft, und unter ihm hing die große Gondel. Ein schwerer Schleppanker war ausgeworfen worden, um zu verhindern, daß das Luftschiff davontrieb, denn es strich leichter Wind über den Vulkanhang.
    Lankohr zitterte. Trotz der Maskerade konnte Mythor es erkennen.
    „Tatsächlich. Eine Zaubermutter ist gekommen“, hauchte der Aase.
    „Zaem?“ murmelte Mythor unbehaglich.
    „Nicht Zaem“, flüsterte Lankohr. „Siehst du nicht das Zeichen am Ballon? Die Flamme! Es ist Zirri, die Zaubermutter des Feuermonds!“
    „Feuermond…“, murmelte der Gorganer. „Wir schreiben den Feuermond, nicht wahr?“
    „Ja!“ flüsterte Lankohr. „In ihrem Mond ist die Zaubermutter besonders beweglich und hat die größte Macht. Vielleicht ist sie deshalb unterwegs.“
    „Zirri“, wiederholte Mythor den Namen. „Wie steht sie zu unserem großen Problem? Weißt du es?“
    Das Problem war das größte Vangas: der Streit um die Annäherung von Süd- und Nordwelt, Hexe und Krieger, Tochter und Sohn des Kometen. Die Meinungen unter den Zaubermüttern waren geteilt. Zahda sprach sich dafür aus, Zambe desgleichen, Zaem
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