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Mythor - 074 - Das Fest der Masken

Mythor - 074 - Das Fest der Masken

Titel: Mythor - 074 - Das Fest der Masken
Autoren: Giesa Werner K.
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dauern, es kann vielleicht einen ganzen Mond währen“, knurrte Kalisse. „Wir sollten bei der nächsten Gelegenheit Hanquon verlassen. Die drei werden zwar an der großen Zahl unserer Gruppe bemerken, wer da die Schwimmende Stadt verläßt, aber sie sollen es ruhig! Sie sind drei, und wir sind sechs.“ Sie sah von Scida zu ihren vier Kriegerinnen.
    „Sieben“, knurrte Scida und deutete auf ihren „Beutesohn“, Prinz Odam.
    Kalisse lachte, und Mythor zuckte unwillkürlich zusammen. Das harte Lachen der Amazone ähnelte wahrhaftig dem Coerl O’Marns…
    „Ach ja, das starke Männlein“, sagte die Amazone. „Sag mal, Honga bist du wirklich ein so starker Mann? Vielleicht bist du eine Amazone wie wir und hast dich nur als Mann verkleidet, um Eindruck zu machen! Vielleicht weigerst du dich auch deshalb, mir im stillen Kämmerlein zu zeigen, wie sehr du Mann bist, eh?“
    Scida wollte die Amazone fauchend anfahren, aber Mythor winkte lässig ab. „Da, wo ich herkomme, Ka, pflegt man aufmüpfige Frauen von deiner Art übers Knie zu legen…“
    „Wage es!“ schrie Kalisse und sprang auf. Das Spiel machte ihr ebenso Spaß wie ihm. Er breitete die Arme aus und kam auf sie zu. „Komm her und laß dich versohlen…“
    „Mann!“ fauchte Kalisse und machte sich bereit zum Kampf.
    „Ach du meine Güte“, sagte Gerrek trocken. „Jetzt ist es geschehen. Sie haben sich hoffnungslos ineinander verliebt und wollen sich jetzt vor unser aller Augen umarmen.“
    Kalisse brach in schallendes Gelächter aus. „Yacub hat es erkannt“, stellte sie fest „Komm, Mythor, wir gehen zu mir…“
    Scida stieß ein warnendes Knurren aus.
    „Schon gut“, murrte Kalisse und setzte sich wieder. Mythor kehrte ebenfalls an seinen Platz zurück.
    „Deine Idee“, kam er wieder auf Kalisses ursprünglichen Vorschlag zurück, „wäre nicht die schlechteste, wenn sie nicht unsere Reise zum Hexenstern verzögern würde. Das ist es doch auf jeden Fall, was die drei wollen. Wir sollen Zeit verlieren, und das werden wir, wenn wir Hanquon verlassen. Wer weiß, wann und wo wir ein anderes Transportmittel finden. Ein Schiff mag schneller sein, aber fährt gerade eines gen Süden, wenn wir es benötigen? Und wie weit wird es reisen? Bestimmt nicht weit genug.“
    „Wir könnten versuchen, ein Luftschiff zu bekommen“, schlug der Aase vor.
    „Nein!“ heulte Gerrek auf. „Wollt ihr mich umbringen, mich, den einzigartigen Beuteldrachen? Ihr wißt genau, daß ich Angst vorm Fliegen habe! Ein Luftschiff kommt nicht in Frage!“
    „Einzig bestimmt, artig mitnichten“, murmelte Scida trocken. „Ich möchte wissen, ob es irgend etwas gibt, das dich zufriedenstellt, Beutelschneider. Auf einem Schiff wirst du seekrank, ein Pferd kannst du deines Schwanzes wegen kaum reiten, abgesehen davon, daß es uns kaum nützen würde…“
    „Ihr alle seid Banausen“, verkündete Gerrek. „Niemand weiß meine stets zur Vorsicht mahnende Stimme zu würdigen.“ Schmollend verzog er sich in den Hintergrund.
    „Es wird am besten sein, wenn wir in Hanquon bleiben und abwarten“, meinte Mythor. „Wir werden weiter forschen und suchen. Es muß irgendwelche Zeichen geben. Achtet mehr auf die Unterkünfte der anderen Reisenden. Amazonen sind gut bewaffnet.“
    „Das wäre was für Gerrek“, meinte Lankohr. „Er könnte ihnen die Schwerter und Rüstung stehlen.“
    „Ich stehle nie“, schrie Gerrek aus dem Hintergrund.
    „Und du lügst nie“, flüsterte Lankohr laut. „Wir wissen’s, vierarmige Bestie.“
    Wild schlenkerte der Beuteldrache mit den Armen seiner Bestie. „Ich werde dich mit dem Kalten Griff lähmen, damit du keine Märchen über mich verbreiten kannst“, drohte er an, schien sich aber nicht entscheiden zu können, welches Armpaar der Maske dazu verwendbar war.
    „Also verbleiben wir so“, sagte Scida. „Wir nehmen diesen seltenen Kampf auf. Wir werden herausfinden, wer es ist, der uns jagt, bei Gerreks Barthaaren!“
    „Suchen und warten“, murrte eine der Amazonen. „Kämpfen wollen wir!“
    „Vielleicht früher, als uns allen lieb sein kann – trotz des Gesetzes“, unkte Mythor. „Oder kann eine von euch in die Zukunft sehen?“
    Das konnte nicht einmal Noraele, die Hexe!
    Denn hätte sie es gekonnt – sie hätten die Lumenia so rasch wie möglich verlassen…
*
    Sie nutzten die Zeit. Während die Hanquonerinnen und die anderen Reisenden feierten, taten Mythor und seine Begleiter und Begleiterinnen nur so. Genauer
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