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Mythor - 070 - Abenteuer in Erron

Mythor - 070 - Abenteuer in Erron

Titel: Mythor - 070 - Abenteuer in Erron
Autoren: Terrid Peter
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daß die Bewohner der nächstgelegenen Siedlungen des Volkes von Erron den Vorbeimarsch des Hochzeitszugs im günstigen Fall mit dem Verlust ihrer Tiere, schlimmstenfalles mit dem Leben zu bezahlen haben würden. Garbans Vogelreiter waren im Beitreiben von Beute sicherlich nicht zimperlich.
    »Ich habe eines dieser Tiere gesehen«, knurrte Kirgal. »Sie heißen Urs, und so sehen sie auch aus – es sind klobige Rindviecher, und wer darauf reitet, wird es zu spüren bekommen.«
    Hatte es noch Zweifel gegeben für Luxon, so waren sie nunmehr zur Gänze beseitigt. Garban hatte nichts anderes vor, als Prinz lugon und mit ihm das Volk der Ays zu demütigen.
    Luxons Linke zuckte leicht. Nur er selbst merkte es. Und er verstand auch, was damit gesagt werden sollte.
    Luxon wußte genau, wer diesen sauberen Plan ersonnen hatte. Solche Ränke schmiedete nur ein Übelgeist wie Dryhon, der sich natürlich nicht aus Garbans Schutz wagte. Aus sicherem Gewahrsam heraus legte er seine infamen Fußangeln aus, und es würde schwerfallen, diesen Niederträchtigkeiten einer rachedurstigen Seele Widerstand zu leisten.
    »Abgelehnt«, sagte Luxon an lugons statt.
    Garban wölbte die Brauen, dann wandte er sich an den Prinzen, der gerade sanft einen goldenen Pokal absetzte. Nachdenklich tupfte sich lugon die feingeschwungenen Lippen.
    »Versteh mich richtig, Prinz lugon«, sagte Garban mit rauher Stimme. »Es heißt natürlich nicht, daß du dich von deinem Reittier zu trennen hättest – nur dem gemeinen Haufen bewaffneten Volks gilt dieser Erlaß. Er soll dem Frieden dienen, und bedenke, o Prinz – du wärest dann der einzige im Zug, der noch ein Tokapi besäße.«
    »Das mit Sicherheit nicht«, versetzte Kirgal. »Ich rücke mein Tier nicht heraus, und merke es dir, Bändiger von Eierlegern: ich habe für minder schwere Herausforderungen manchen Kopf in den Sand rollen lassen.«
    »Starke Worte«, sagte Garban lächelnd. »Ich weiß den Mut zu würdigen, der daraus spricht. Indessen bleibt es bei dem, was ich gesagt habe – die Masse der Tokapis wird hierbleiben.«
    »Leicht gesagt«, knurrte Kirgal. »Die Vögel haben grausige Ernte gehalten unter unseren Tieren. Es sind ohnehin nur noch ein paar da, den Rest müßten wir erst mühsam wieder einfangen.«
    »Und dazu gebricht es uns an der Zeit«, beeilte sich Garban zu sagen. »Sicher wird der Prinz keinen Augenblick verlieren wollen, seine Braut in die Arme schließen zu können.«
    »Hä?«
    Prinz lugon starrte Garban an, als sei er hirnsiech, solche Gedanken auch nur zu erwägen.
    Luxon seufzte leise. Das Gefühl beschlich ihn, daß es zwischen dem Prinzen und der Tochter des Shallad Hadamur allerlei Verdruß geben würde. Indessen war dies nicht das Problem für Luxon, das ihm auf den Nägeln brannte.

3.
    In dem Becken knisterten die Holzkohlen des Schmiedes. In der Nacht war viel zerstört worden, was instand gesetzt werden mußte, bevor der lange Heereszug seinen Weg fortsetzen konnte.
    Luxon sah zu, wie der Schmied mit dem Blasebalg die rote Glut weiter anheizte. Das Eisen im Feuer schimmerte nun schon fast weiß.
    Eine Hand legte sich auf Luxons Schulter. Er wandte sich um. Kirgal war an ihn herangetreten. In geringer Entfernung erkannte Luxon Maego und Fanuk.
    Luxon verließ die Schmiede. Er hatte sich mit den Heerführern des Hochzeitszugs verabredet. In dem Zelt warteten bereits die anderen, auch die Magier Daerog und Moihog hatten sich eingefunden.
    Luxon trug den linken Arm in einer dunklen Binde. Es sah aus, als habe er sich das Glied gebrochen. In Wahrheit wollte er damit die Linke bändigen. Ohne daß man dies von außen hätte wahrnehmen können, war die Hand an Luxons Gürtel gebunden. Ob das auf lange Sicht Abhilfe schaffen würde, war mehr als fraglich.
    »Dryhon«, sagte Luxon, kaum daß er sich niedergelassen hatte. »Er steckt hinter alledem – ihm haben wir es auch zu verdanken, daß die Tokapis scheu geworden sind.«
    »Aber wir können gegen ihn nichts unternehmen«, setzte Uinaho hinzu. »Er steht unter Garbans Schutz, und dagegen können wir nicht angehen. Es wäre vermessen, jetzt einen Streit mit den Vogelreitern und deren Offizieren anzufangen. Wir müssen Dryhons böses Spiel mitspielen, ob wir wollen oder nicht.«
    Luxon schüttelte den Kopf.
    »Ich denke nicht daran, mich von diesem Burschen weiter schurigeln zu lassen«, sagte er rauh. »Er ist nicht nur hinderlich oder lästig – mit der magischen Macht, die er über meine Linke besitzt, kann
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