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Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition)

Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition)

Titel: Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition)
Autoren: Theo Lawrence
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besser.«
    »Du kannst nicht plötzlich wieder der alte Hunter werden«, sage ich. »Du hast mich im Stich gelassen. Ich sehe ja ein, dass du in einer schwierigen Situation warst, aber das macht es nicht leichter.«
    Er sieht in den Himmel, dann wieder zu mir. »Also willst du … was? Worum geht es eigentlich?«, fragt er. »Ist es aus zwischen uns?«
    Der Augenblick ist so unwirklich, dass ein bitteres Lachen in mir aufsteigt. Hunter ist das Schönste, was mir im Leben widerfahren ist. Meine große Liebe. Mein Seelenverwandter. Davon bin ich überzeugt. Trotzdem ist zwischen uns zu viel passiert. Zu viel hat sich verändert.
    Noch nie im Leben ist mir eine Antwort so schwergefallen, und es kostet mich alle Kraft, sie auszusprechen: »Ja.«
    »Das glaube ich nicht«, sagt Hunter. »Ich dachte, du und ich … das wäre für immer.«
    Ich nicke. »Das habe ich auch gedacht.« Ich wische mir die Tränen aus dem Gesicht. »Aber so, wie es jetzt ist, kann ich nicht mit dir zusammen sein. Und es bricht mir fast das Herz.«
    Hunter legt den Kopf in den Nacken und stößt einen Schrei aus. »So sollte es nicht enden.« Seine Stimme bebt, und ich muss mich beherrschen, nicht zu schluchzen. »Du gibst uns einfach auf? Nach allem, was wir durchgemacht haben?«
    »Vielleicht können wir irgendwann …«
    »Vielleicht zählt nicht«, sagt Hunter. »Vielleicht ist mir zu wenig. Entweder du liebst mich und wir stehen das gemeinsam durch oder du hast mich überhaupt nie geliebt und es ist vorbei.«
    Ich schüttele den Kopf. »Ich habe dich geliebt. Und ich liebe dich immer noch.«
    Hunter lächelt.
    »Trotzdem ist es aus.«
    Hunter bückt sich, greift nach einer Handvoll Kies und schleudert sie in den Himmel. »Nein!«, schreit er. Sein Schrei hallt von den Gebäuden wider.
    Ich schlucke meine Tränen hinunter. Vielleicht war ich nicht immer die perfekte Freundin. Aber Hunter hat mich belogen. Er hat mich eingesperrt und sich geweigert, mir zuzuhören – egal wie verzweifelt ich war. Ich bin noch nicht bereit, ihm zu verzeihen. Und es wäre auch nicht richtig, jetzt nur um uns und unsere Beziehung zu kreisen, während das Schicksal dieser Stadt ungewiss ist.
    Die Verhandlungen sind gescheitert.
    Zwischen Tiefe und Horsten gibt es noch immer keine Einigung.
    »Ich weiß nicht mehr, wer wir sind«, erkläre ich Hunter. »Aber ich weiß, was ich zu tun habe. Eins ist klar: Die Mystiker würden die Stadt nicht besser regieren als die Nichtmystiker. Wir brauchen jemanden, der alle zusammenbringt.«
    Hunter sieht durch mich hindurch, als wäre ich Luft. »Und dieser Jemand bist du.«
    Ich nicke. »Das glaube ich jedenfalls. Ja.«
    »Was hast du vor? Wie willst du deine Familie besiegen?«
    Eine gute Frage, auf die ich keine Antwort habe. Noch nicht.
    »Keine Ahnung«, antworte ich. »Aber ich gebe nicht auf, bis ich es herausgefunden habe.«
    Er lächelt mich traurig an. »Ich weiß, dass du nicht so schnell aufgibst. Das liebe ich am meisten an dir.«
    Einen Augenblick lang sieht es so aus, als wollte Hunter sich einfach umdrehen und aus meinem Leben spazieren. Stattdessen hebt er langsam eine Hand und spreizt die Finger.
    Ich lege meine Hand auf seine.
    Grünes Licht strömt aus unseren Zeigefingern und verwebt sich zu einem feinen Strang, der sich um unsere Hände wickelt und uns für einen Moment verbindet.
    Dann zieht Hunter seine Hand weg. Und das Licht erlischt.
    »Auf Wiedersehen, Aria.«
    »Auf Wiedersehen, Hunter.«
    Schweren Herzens springe ich vom Dach und schwebe davon.

EPILOG
    Ich fliege zurück zum Empire State Building. Es macht mir keinen Spaß mehr zu fliegen. Nicht, nachdem ich mit Hunter Schluss gemacht und Turk allein auf der Aussichtsplattform zurückgelassen habe. Ich muss wissen, wie es ihm geht.
    Die Luft hat sich ein wenig abgekühlt, und ich bin froh, meine Perücke los zu sein. Da nun klar ist, dass niemand eine Bombe zünden will, gehe ich davon aus, dass die Menschen wieder nach Hause gegangen sind.
    Aber es sind noch mehr geworden.
    Unfassbar viele. Sie rufen mir von den Dächern, den Brücken und aus den Fenstern zu: »Aria! Aria! Aria!«
    Auf einem Großbildschirm erscheint ein Bild. Es zeigt mich, wie ich durch den Himmel sause. Die Menge jubelt und wirft Hüte in die Luft. Ich betrachte das Gesicht auf dem Bildschirm. Wer ist dieses Mädchen? Es wirkt trotzig. Glücklich. Als hätte es alles unter Kontrolle.
    Doch so fühle ich mich überhaupt nicht.
    Ich denke an meine Freunde. Wie geht es Turk?
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