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MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

Titel: MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)
Autoren: Peter Freund
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Gesichter mit den Händen schützen mussten. Dennoch spürte Niko die unwiderstehliche Sogwirkung, die von dem flammenden Tor ausging. Die lodernde Kraft zerrte an seinen Haaren, an seiner Haut und an seinen Kleidern, zog ihn näher und näher an die zuckenden Flammen heran.
     
    Auch Ayani spürte offensichtlich die Macht des Feuers. Die zuckenden Flammen spiegelten sich auf ihrem schweißglänzenden Gesicht und sie streckte ihnen die Hände entgegen. »Und jetzt?«, fragte sie. »Wann öffnet es sich denn endlich?«
     
    Niko wollte schon ratlos mit den Schultern zucken, als es ihm einfiel: ›Wenn die zwei zu einem werden‹! Noch im gleichen Moment griff er nach Ayanis Hand und nahm sie in seine - und wieder leuchteten die Anhänger an ihren Halsketten strahlend hell auf.
     
    Das Tor des Feuers aber blieb verschlossen. Die brüllende Hitze der Flammen schlug ihnen immer noch erbarmungslos entgegen.
     
    Niko war fassungslos. Er verstand die Welt nicht mehr - was hatte er nur falsch gemacht?
     
    »Und was jetzt?« Ayani wirkte genauso verstört wie er selbst. »Wir können das Feuer niemals durchschreiten. Das ist völlig unmöglich!«
     
    Niko schluckte. Die Hitze wurde immer stärker, sodass er schon einen Schritt zurückweichen wollte, als ihm erneut die Lichtelfe in den Sinn kam. »Du wirst nur erfolgreich sein, wenn du nicht länger zweifelst und endlich an dich selbst glaubst. Dann kann dir alles gelingen!«, hatte sie ihn eindringlich gemahnt - und endlich begriff er. Er packte Ayanis Hand fester. »Komm«, sagte er zu allem entschlossen, »es wird uns nichts geschehen. Die Unsichtbaren sind auf unserer Seite.« Damit ging er auf das lodernde Feuer zu und Ayani begleitete ihn.
     
    Mit jedem ihrer Schritte wurden die Flammen kleiner und kleiner, bis sie schließlich ganz erstarben und den Durchgang zu der Felsenkammer freigaben, in deren Mitte der Schicksalsstein aufragte.
     
    Es war genauso, wie Niko es in seiner Vision in höchster Todesnot erblickt hatte: Aus dem Stein ragte ein mächtiges Schwert, das viel heller glänzte und funkelte als das Licht ihrer Fackeln. Es war ungewöhnlich breit und lang und seine Spitze steckte bestimmt eine Elle tief im Felsen. Sein Griff und die Parierstange formten einen stilisierten Falken, der seine Flügel weit spreizte. Auf seiner Klinge war die Mannaz-Rune zu erkennen, das Zeichen der Unsichtbaren.
     
    Sinkkâlion, das Königsschwert!
     
    Niko machte erst gar nicht den Versuch, es alleine aus dem Schicksalsstein zu ziehen. Gemeinsam mit Ayani hatte er das Tor durchschritten und gemeinsam kletterten sie auf den gewaltigen Felsbrocken. Dort stellten sie sich so auf, dass das Schwert sich genau zwischen ihnen befand, legten ihre Hände gemeinsam um den Falkengriff und sahen sich an. Während sie von einem inneren Wärmestrom durchpulst wurden, formten sich zwei Zeichen aus reinem Licht vor ihren leuchtenden Anhängern - das Zeichen des unerschrockenen Mutes und das des grenzenlosen Vertrauens. Ganz langsam schwebten die leuchtenden Symbole aufeinander zu und vereinigten sich direkt über dem Griff von Sinkkâlion zum Zeichen der Unsichtbaren.
     
    Die Mannaz-Rune auf der Klinge begann zu leuchten und Niko und Ayani zogen gemeinsam an dem riesigen Schwert.
     
    Sinkkâlion leistete ihnen nicht den geringsten Widerstand. Sanft und geschmeidig, als stecke es in Butter, glitt das Königsschwert aus dem Schicksalsstein. Obwohl die Waffe gewaltige Ausmaße hatte, fühlte sie sich federleicht in ihren Händen an.
     
    Tief bewegt und überglücklich zugleich drückte Ayani Niko das Schwert in die Hand. »Komm schon«, sagte sie entschlossen. »Lass uns schnellstens zu Kieran und seinen Männern zurückreiten und gemeinsam mit ihnen den Kampf gegen die marschmärkischen Unterdrücker aufnehmen!« Damit sprang sie als Erste vom Schicksalsstein und eilte aus der Felsenkammer.
     
    Niko folgte ihr mit dem mächtigen Schwert in der Hand. Er hatte das Portal kaum durchschritten, als die Flammen erneut aus dem Boden schossen und das Tor wieder genauso undurchdringlich verschlossen wie zuvor.
     
    Als Niko und Ayani mit Sinkkâlion hinaus ins Freie traten, leuchtete das Große Taglicht so strahlend hell am Morgenhimmel, als würde es ihre grenzenlose Freude teilen.
     
     
    »Bei allen Dämonen!«, schrie Sâga laut auf und starrte wie von Sinnen auf das schreckliche Bild, das Odhurs Kessel ihr offenbarte: Mit dem hell glänzenden Königsschwert in den Händen kamen dieser
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