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Mylady Adelshochzeit 01

Mylady Adelshochzeit 01

Titel: Mylady Adelshochzeit 01
Autoren: Mary Brendan , Mary Nichols
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hatten sie bisher nur ihren Lebensunterhalt gesichert? Die Vorstellung, dass einige nach Mandeville gegangen waren, erzürnte ihn, besonders wenn der trostlose Zustand von Amerleigh Hall tatsächlich auf Cartwrights Taten zurückzuführen war. Kein Wunder, wenn sein Vater sich in diesem Fall hatte rächen wollen.
    „Ich denke, ich werde unverzüglich einziehen“, teilte er Travers mit, während sie, gefolgt von Bennett, durch die leeren Zimmer schritten. „Ich sollte standesgemäß im Herrenhaus residieren. Es ziemt sich für einen Earl of Amerleigh nicht, im Dower House mit seiner Mutter zu leben. Außerdem gibt es dort zu wenig Platz.“
    Auf dem Speicher fanden sie einige alte Betten und Matratzen, einen Schrank, ein Sofa und einige unbequeme Stühle, die selbst die Gläubiger nicht hatten haben wollen.
    „Bringt das hier hinunter und macht uns zwei Schlafzimmer zurecht“, wies er seine beiden Begleiter an, bevor er sich zum Dower House aufmachte, um seine Mutter von seinen Plänen in Kenntnis zu setzen.
    Sie war bestürzt und versuchte ihn von seinem Entschluss abzubringen, doch er blieb fest. „Wenn ich Amerleigh Hall wieder zu dem Ansehen verhelfen will, das es einst besaß, dann muss ich auch dort wohnen“, erklärte er.
    „Wie willst du ohne Dienstboten zurechtkommen?“
    „Ich habe Travers und Bennett.“
    „Du wirst dich lächerlich machen.“
    „Ich werde mich noch lächerlicher machen, wenn ich hierbleibe und an deinem Rockzipfel hänge.“
    Sie seufzte. „Wirst du Mr. und Mrs. Burrows mitnehmen?“
    „Nein, du brauchst sie hier. Ich werde eine Frau aus dem Dorf anstellen. Kennst du jemanden, der dafür in Betracht käme?“
    Sie dachte einen Augenblick nach. „Mrs. Fields, vielleicht. Sie hat im King’s Head gearbeitet, bis sie ihre Stellung aufgrund einer Meinungsverschiedenheit mit dem Gastwirt verlor. Ich habe zwar noch keine Mahlzeit gegessen, die sie zubereitet hat, aber sie soll eine gute Köchin sein, habe ich gehört. Solange du keine Gesellschaften geben willst …“
    Er lachte. „Ganz gewiss nicht. Wirst du alles Nötige veranlassen?“
    Nachdem sie zugestimmt hatte, bestand Lady Amberleigh darauf, ihm frische Bettwäsche und einen Korb mit kaltem Hühnchen, Fleischpastete und gekochtem Schinken mitzugeben. „Du wirst mir noch verhungern, wenn du dir selbst überlassen bleibst“, meinte sie und vergaß oder wollte nicht wahrhaben, dass er sehr gut alleine zurechtkam, das hatte er schließlich in den letzten sechs Jahren bewiesen. „Ich werde Mrs. Burrows sagen, dass sie auch für dich kochen soll, bis dir selbst eine Köchin zur Verfügung steht.“
    Zum Dank gab er ihr einen Kuss und ging.

2. KAPITEL

    Roland war frühes Aufstehen gewohnt, und so fiel es ihm nicht schwer, bei Sonnenaufgang aus dem Bett zu steigen, ein spartanisches Frühstück zu sich zu nehmen und sich hernach zu Pferde auf den Weg nach Shrewsbury zu machen. Er wollte Mr. Mountford aufsuchen, sich nach Mobiliar und Teppichen für Amerleigh Hall umsehen und sich einige neue Anzüge und Hemden besorgen.
    Als er sich der Weberei von Miss Cartwright näherte, hörte er die Glocke läuten, die den baldigen Arbeitsbeginn verkündete und die Arbeiter zu ihrem Tagewerk rief. Eilig kamen die Männer und Frauen aus allen Richtungen herbeigelaufen und strömten durch die geöffneten Fabriktore. Er zügelte sein Pferd, um sie passieren zu lassen, bevor er weiter ritt. Zwei junge Frauen kamen ihm bekannt vor. Er glaubte, sie früher in Amerleigh Hall gesehen zu haben. Wenn er sich nicht täuschte, waren sie die Töchter eines ehemaligen Landarbeiters. Lächelnd sprach er sie an: „Guten Morgen, meine Damen.“
    Die Mädchen blieben kichernd stehen, dann erinnerten sie sich ihrer Manieren und knicksten.
    „Kommt ihr aus Amerleigh?“, fragte Roland.
    „Ja, Sir. Ich meine, Mylord“, antwortete die Ältere der beiden.
    „Wie heißt ihr?“, fragte er weiter, weil er der Ansicht war, dass er die Menschen aus dem Dorf kennen sollte, auch wenn sie nicht bei ihm in Stellung waren, sondern aufgrund der Umstände in der Weberei arbeiten mussten.
    „Ich bin Elizabeth Biggs“, sagte die Ältere. „Das ist meine Schwester Mathilda.“
    Zu schüchtern, um zu sprechen, schaute Mathilda auf ihre Füße.
    „Gefällt euch eure Arbeit?“
    „Es ist immerhin Arbeit“, sagte Elizabeth. „Das ist besser als das Armenhaus.“
    In diesem Augenblick hörte die Glocke auf zu läuten. „Oh je, wir kommen zu spät“, rief
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