Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

My Story - Streng geheim - Verrueckt nach Mark

Titel: My Story - Streng geheim - Verrueckt nach Mark
Autoren: Corina Bomann
Vom Netzwerk:
erinnern! Ha!
    Frau Sobius kann man deutlich ansehen, wie ihre Vorstellung einer geordneten Unterrichtsstunde in die Binsen geht. Trotzdem greift sie unerschrocken nach der Kreide. Ich spüre, wie meine Augendeckel immer schwerer werden, jetzt kriege ich die Quittung für die vergangene Nacht. Doch ein Ruf lässt mich hochfahren.
    Â»Luna, an die Tafel!«
    Auch das noch! Mühsam erhebe ich mich und schlurfe nach vorn. Frau Sobius drückt mir die Kreide in die Hand, doch auch die Berührung ihrer kalten Hände kann mich nicht wachrütteln. (Wie ging bloß noch mal der Witz mit den Kühen?)
    Â»Löse bitte diese Gleichung.«
    Ich habe keine Ahnung, wie das seltsame Gebilde an die Tafel gekommen ist. X, Y und Z verbunden mit Plus, Mal
und dem Gleichzeichen. Vermutlich hat es Frau Sobius in der Phase meines Sekundenschlafes angeschrieben.
    Hinter mir lärmt es noch immer und mein Kopf fühlt sich an wie eine gerade geleerte Kloschüssel. Mein Handschweiß tränkt die Kreide, und ich habe keinen Plan, wie ich die Aufgabe lösen soll. Wie denn auch, wenn man nur zwei Zahlen als Hinweis hat!
    Frau Sobius schnauft, wie sie es immer tut, wenn ein Schüler nicht schnell genug antwortet oder tut, was sie von ihm will. Für sie ist Mathe ja auch die leichteste Sache der Welt. Ich dagegen bin sicher kein neuer Albert Einstein.
    Â»Na was ist, Luna, weißt du es nicht?«
    Richtig erkannt, Frau Sobius, ich weiß es nicht. Und ich hätte es auch nicht gewusst, wenn ich die ganze Nacht über geschlafen und nicht an meine verflixte Tasche gedacht hätte.
    Â»Na gut, setz dich wieder«, brummt Frau Sobius und reißt mir die Kreide aus der Hand. Mein Gesicht ist bestimmt rot wie eine Tomate, doch weil Freitag ist und sowieso alle nur auf unsere Jungs achten, kann ich mich unbemerkt auf meinen Platz zurückschleichen.
    Als die Mathestunde zu Ende ist, fühle ich mich müder denn je. Bine legt das natürlich als Niedergeschlagenheit aus und kommt sofort wieder mit den Jungs an.
    Â»Glaub mir, du brauchst’nen süßen Typen für die Ferien«, redet sie von der Seite auf mich ein, und natürlich nickt Nico gleich wieder beipflichtend.
    Jetzt geht das schon wieder los! Sie haben mich doch erst im Bus damit gelöchert! Nur weil ich als Einzige von uns noch nie einen Freund hatte, muss ich mir doch nicht auf Teufel komm raus einen suchen!
    Â»Ja, ja, wir werden sehen«, grummle ich müde zwischen zwei Zügen Orangensaft aus dem Tetrapak.

    Â»Na das klingt ja motiviert!«, antwortet Bine verstimmt.
    Â»Denkst du denn, ich will so sein wie Bianca aus der Zehnten?«, gebe ich zurück. »Die würde sogar Pit nehmen. Hast du gesehen, in welchem Outfit sie heute wieder angerückt ist? Einfach oberpeinlich, wenn ihr mich fragt.«
    Aber mein Versuch, das Gespräch auf Bianca Webers furchtbare Klamotten zu lenken, schlägt fehl. Wenn sich Bine und Nico erst mal am Jungsthema festgebissen haben, sind sie schwer wieder davon loszubekommen.
    Â»Du musst ja keinen aus unserer Schule nehmen. Schau dich doch einfach mal in der Stadt um«, packt Nico einen ihrer Ratschläge aus.
    Â»Ja, da gibt es sogar sehr viele schnuckelige Jungs, du musst nur mal die Augen aufmachen«, prasselt es auch von Bine auf mich herab.
    Aber ich habe Glück. Bevor ich dazu genötigt werde, was dazu zu sagen oder Zugeständnisse zu machen, läutet es zur nächsten Stunde und ich bin erst mal gerettet.
    Â 
    Vier Stunden später ist der Schultag rum. Endlich!
    Lärmend stürmen unsere Jungs aus der Schule. Bine, Nico und ich sitzen an der Haltestelle und warten auf unseren Bus. Ich befürchte schon, dass jetzt die Auswahl meiner Urlaubsbegleitung beginnt, und liege damit genau richtig.
    Â»He, schau mal den an, wie wäre es mit ihm?«, sagt Bine und deutet auf einen Jungen, der nicht weit von uns entfernt steht. Ich muss zugeben, dass er ganz nett aussieht, allerdings verdirbt er sich seine Chancen bei mir gleich dadurch, dass er sich von seinem Kumpel eine Zigarette reichen lässt. Die sieht schon ziemlich verbogen aus, wahrscheinlich hat sie bereits Tage in der Jackentasche verbracht, in der Gesellschaft von wer weiß was.

    Â»Denkst du, ich küss’nen Aschenbecher?«, frage ich zurück, vielleicht ein wenig zu laut, denn der Junge dreht sich nach uns um. Zum Glück findet er seine Kippe interessanter, denn schon hat
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher