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My scottish Dream

My scottish Dream

Titel: My scottish Dream
Autoren: Kayla Kandrick
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ich damals mit meiner Mum dort gelebt habe. Zum ersten
Mal seit 24 Jahren bin ich hier und hoffe, dass ich meinen Vater
finden kann. Gramps wird bestimmt noch eine Zeit im Krankenhaus sein,
weshalb ich mich um die Suche kümmern kann. Ich laufe auf ein
Taxi zu und klopfe gegen die Scheibe, als ich es erreicht habe. Der
Fahrer lässt sie herunter.
    »Ja?«,
fragt er freundlich.
    »Guten
Tag, ich würde gerne zum Royal Edinburgh Hospital, können
Sie mich dorthin bringen?«, erwidere ich lächelnd.
    »Sicher,
Miss«, sagt er, steigt aus und hievt dann meinen Koffer in den
Kofferraum. Derzeit nehme ich auf dem Beifahrersitz Platz und sehe
mir den Wagen an. Ich sitze links, wo ich auch zu Hause sitze, wenn
ich am Steuer bin, das Lenkrad ist rechts. Ein wenig verwirrend, aber
ich weiß ja, dass hier Linksverkehr üblich ist.
    Der
Taxifahrer steigt ein. »Also zum Royal Edinburgh?«, fragt
er noch mal.
    Ich
nicke. »Genau.«
    Dann
startet er den Motor und lenkt den Wagen auf die Straße. Es ist
ein schweigsamer Mann, der mich zum Krankenhaus fährt, bloß
gelegentlich sagt er mal etwas, wenn ich irgendetwas bewundere, was
auf unserem Weg liegt. Und er hat wohl an meinem Akzent erkannt, dass
ich nicht von hier bin. Ja, ich habe einen amerikanischen Akzent,
immerhin habe ich dort fast mein ganzes Leben gelebt. Ich spreche
kein Gälisch mehr, meine Mum konnte es, aber sie hat es mir nie
beigebracht. Es ist schade, aber nicht zu ändern, doch
vielleicht kann Gramps mir ein wenig beibringen. Falls ich wirklich
bleibe, sollte ich die Sprache beherrschen, finde ich.
    ❤❤❤
    Endlich
haben wir das Krankenhaus erreicht. Nachdem ich ausgestiegen bin und
mein Gepäck bekommen habe, habe ich den Fahrer mit britischen
Pfund bezahlt, das ich glücklicherweise noch in Chicago bekommen
habe, als ich die letzten kleinen Besorgungen für die Reise
gemacht habe. An der Administration habe ich erfahren, dass meine
Großmutter am frühen Morgen operiert wurde und auf welchem
Zimmer sie liegt. Seufzend mache ich mich auf den Weg dorthin. Ich
bin müde, die Zeitverschiebung macht mich verrückt und am
liebsten würde ich mich einfach nur aufs Ohr hauen. Hoffentlich
ist Dr. Matthews da, damit ich mit ihm die weiteren Schritte, die
Gramps erwarten, besprechen kann. Ich erreiche die Chirurgie und sehe
mich nach dem Arztzimmer um.
    Ich
laufe fast den ganzen Gang herunter, bis ich das Schwesternzimmer
erreicht habe. Mit einem Klopfen am Türrahmen mache ich auf mich
aufmerksam und eine grauhaarige pummelige Frau schaut zu mir.
    »Kann
ich Ihnen helfen, Miss?«, fragt sie.
    »Ja,
guten Tag, mein Name ist Alison Winchester und ich bin auf der Suche
nach meiner Großmutter, Quania Winchester«, antworte ich.
»Außerdem würde ich gerne mit einem Dr. Campbell
Matthews sprechen, das ist wohl der behandelnde Arzt.«
    Sie
nickt langsam. »Ich werde Dr. Matthews anpiepen und ihn bitten,
dass er zu Ihnen kommen soll. Sie können dann schon zu Ihrer
Großmutter gehen. Ihr Zimmer ist das dritte auf der linken
Seite.«
    »Ich
danke Ihnen.« Ich lächele sie an, danach gehe ich zu
meiner Großmutter. Hoffentlich erinnert sie sich an mich und
macht mir keine Vorwürfe, dass ich sie nie besucht habe, aber
wir konnten es uns einfach nicht leisten und später kamen mir
mein Studium und mein alter Job in den Weg. Urlaub hatte ich selten,
in den Ferien habe ich damals gearbeitet, damit meine Mutter nicht
immer Doppelschichten schieben musste, aber das hatte sich gelegt,
als ich ausgezogen bin und sie nur noch sich selbst zu versorgen
hatte. Ich klopfe leise, anschließend vernehme ich ein leises
»Herein« und öffne die Tür.
    »Hi,
Gramps«, grüße ich sie lächelnd, während
ich mein Gepäck herein komplimentiere.
    »Alison?«,
fragt sie.
    Ich
nicke knapp. »Ja, ich bin‘s Alison.« Als der Koffer
und das Handgepäck an der Wand stehen, setze ich mich zu ihr ans
Bett und rutsche etwas näher mit dem Stuhl.
    »Guter
Gott, du siehst aus wie deine Mutter«, sagt sie nachdenklich.
»Bloß die Haarfarbe dürfte die von deinem Vater
sein.«
    Ich
lege meine Hand auf ihre. »Wie geht’s dir?«
    »Oh,
ich bin etwas müde, aber sonst geht’s mir gut. Eine
Winchester bekommt man nicht so leicht klein«, scherzt sie.
    »Das
stimmt. Mum hat das auch immer gesagt, allerdings hat sie sich klein
kriegen lassen«, erwidere ich gedämpft.
    Sie
seufzt. »Deine Mutter war schwer krank und hat lange gekämpft.«
    »Ich
weiß, sie hatte am Ende einfach keine Kraft mehr. Ich
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