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Mutiert

Mutiert

Titel: Mutiert
Autoren: Ulrich Hefner
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Flugzeug kam nicht am vereinbarten Treffpunkt an, und ich erfuhr, dass Tarston Schulden hatte. Deswegen bestand die Möglichkeit, dass er auf eigene Rechnung arbeitet. Aber ich konnte ja schlecht selbst in dem Fall ermitteln. Da lief mir dieses süchtige Pärchen über den Weg, die für eine Hand voll Dollars ihre eigene Mutter verkaufen würden.«
    » Weswegen haben Sie Miller umgebracht, er gehörte doch zu Tarstons Männern?«
    » Miller war eine kleine Heuschrecke, die sich von den Krumen ernährt, die andere vom Tisch fallen lassen. Nachdem Sie sich nach ihm erkundigten, konnte ich doch nicht zulassen, dass Sie vielleicht den Braten rochen. Mann, ich war Ihnen immer auf den Fersen und wusste genau, was Sie unternehmen würden. Vielleicht war es ein Fehler, eine Schwangere vorzuschicken. Plötzlich entwickelten die Dinge eine Eigendynamik, und ich musste Sie bremsen. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Sie das Schicksal der werdenden Mutter dermaßen beeindruckt hat, dass Sie aus lauter Ritterlichkeit weiterermittelten. Und bei Miller sah ich die Chance, Sie beide auf einen Schlag loszuwerden. Ich informiere mich stets, wer mein Gegenüber ist, und dieser Spaghetti von der Dade Police war leicht zu beeinflussen. Sie müssen ihm seine Familienjuwelen geklaut haben, so wie er auf Sie zu sprechen ist.«
    » Doch jetzt ist Ihr schöner Plan futsch«, konterte Gene. » Jeder weiß, was Sie getan haben und auch, wo wir uns gerade aufhalten. Sie haben keine Chance, geben Sie auf.«
    Tanner Grady zeigte auf die Frau, die kraftlos neben ihm auf dem steinernen Boden saß. » Das ist meine Fahrkarte in die Freiheit. Und nachdem nun alles geklärt ist, fahr zur Hölle, Privatschnüffler!«
    Grady legte die Pistole an und spannte den Hahn. Doch noch bevor er abdrücken konnte, schnellte Gene nach vorne. Ein Schuss peitschte, und ein heißer Schauer lief über Genes Rücken. Doch der Schuss ging fehl und schlug in das Bedienpaneel des Transformators ein. Funken sprühten und beißender Rauch quoll aus dem brummenden Ungetüm. Ein weiterer Schuss sirrte pfeifend über den Boden, bis er in der gegenüberliegenden Wand einschlug. Gene landete unsanft auf dem Betonboden. Und bevor Tanner Grady noch die Waffe auf ihn richten konnte, griff Joanna Kim nach seinem Bein. Grady heulte auf vor Schmerz, als sie ihm in die Wade biss. Gene sprang auf und schlug gegen die Waffenhand seines Widersachers. Aber Grady hielt die Waffe fest umklammert. Wenn er auch untersetzt und fast ein klein wenig dick war, so hatte er dennoch Bärenkräfte. Er schlug nach Gene und verfehlte ihn nur knapp. Gene riss die Fäuste nach oben und platzierte einen Schlag auf dem Brustkorb des Mannes, der ihn allerdings keineswegs erschütterte. Während Grady nach Joanna trat, schlug Gene auf dessen Handgelenk, und die Waffe flog in hohem Bogen davon. Sie landete direkt neben Joanna Kim, die mit ihren gefesselten Händen nach ihr griff.
    Gene schlug seinem Gegner in die Nierengegend, aber der Schlag erzielte keine Wirkung. Tanner Grady wirbelte herum. Seine Faust traf Gene an der Schläfe und verursachte eine Woge des Schmerzes, die ihn kurzzeitig lähmte. Ihm wurde schwarz vor Augen und er ging zu Boden. Tanner Grady kam auf ihn zu, aber noch bevor er ihn erreichte, ertönte ein Schuss, und das Projektil surrte heulend davon.
    Grady wandte sich für einen kurzen Moment Joanna Kim zu. » Du Schlampe«, sagte er. In diesem Augenblick traf ihn Genes Tritt in den Unterleib. Ein Gurgeln kam über Tanner Gradys Lippen, und er knickte ein. Ein zweiter Schlag traf ihn am Kinn. Gene hatte alle Kraft in den Boxhieb gelegt und spürte, dass er seine Finger gebrochen hatte, doch Grady geriet ins Taumeln. Er stolperte über den Verriegelungshaken der Falltür und landete direkt am funkensprühenden Transformator. Ein Zittern schüttelte Gradys Körper, als der Strom durch ihn hindurchschoss. Gene rollte sich zur Seite. Ein Funkenregen fiel auf ihn herab, als der infernalische Schrei Tanner Gradys im lauten Pochen an der Tür der kleinen Transformatorenstation unterging. Kleine blaue Flammen züngelten aus Gradys Augen, und die wenigen Haare gingen in Flammen auf. Das Brummen und Funkensprühen erstarb, als der Strom ausfiel.
    Schwer bewaffnete Polizisten stürmten in den kleinen Raum vor, und ein entsetzlicher Gestank breitete sich aus. Tanner Grady verschmorte auf dem von ihm selbst bereiteten elektrischen Stuhl.
    Gene erhob sich und half Joanna Kim auf die Beine. Sie weinte
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