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Mut Proben

Mut Proben

Titel: Mut Proben
Autoren: Carsten Jasner
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Lunch verabreden; Kindern eine kurze Geschichte erzählen; Kanutour übers Wochenende; populärwissenschaftliches Buch lesen (über Geschichte oder Naturwissenschaften); amerikanischen Film im Original sehen – egal, wie viel man versteht; zwei Wochen in Berghütte ohne Strom verbringen; Bürgerversammlung im Bezirk besuchen; Meditieren; etwas vorführen: Zaubertrick, Handstand, Musikstück, Tanzschritt – muss nicht perfekt sein; barfuß über eine Wiese laufen; bei Sportveranstaltung im Stadion mitbrüllen; in einen Bach legen; Lied eines Popsongs auswendig lernen und singen; von der Schaukel springen; sich auf interessantes Stellengesuch bewerben, auch wenn man schon einen Job hat; freihändig Rad fahren; parlamentarischer Sitzung von Bezirk, Stadt oder Land beiwohnen; auf Rockabilly-Konzert ausflippen; durch Fernglas Vögel beobachten; sich anleiten lassen, akrobatisch auf kürzestem Weg durch Stadt oder Wald zu gelangen; aufschreiben, was einem durch den Kopf geht (muss kein Tagebuch werden); viele Leute in kurzer Zeit kennenlernen: Speed-Dating; morgens ein paar Sekunden in der Standwaage balancieren; Brief schreiben an einen Menschen, an den man ab und zu denkt; Leute zum Essen einladen; ehemaligen Lehrer besuchen; an einem Ast baumeln (ohne Strick); Chinesin kennenlernen und sich in ihrer Sprache den Satz des Laotse beibringen lassen: »Wisse um das Weiße, aber bewahre das Schwarze« (was immer das heißen mag); Tandem-Fallschirmsprung; sich zum Elternsprecher wählen lassen; Yoga; auf Party mit dem erstbesten sympathischen Fremden ein paar Worte wechseln; drei Monate lang neues Instrument erlernen; Salto vom Einer; auf der Feier eines Freundes Mini-Rede halten – drei, vier Sätze reichen.
    Wer sich vorbereitet, sich Schritt für Schritt vorwagt, wie es der Abenteurer Bertrand Piccard, das Pädagogenteam von »Risflecting« oder Johann Wolfgang von Goethe empfehlen, wie Wolf Schneider und Alexander Huber, George Soros, eine blinde Extremsportlerin oder mitreißende Jazzmusiker es tun – der geht gestärkt aus einem Abenteuer hervor, genießt eine überdurchschnittliche Gesundheit und ein langes Leben.
    Während andere, die im Namen der Sicherheit auf der Stelle treten oder von einer Vorsorgeuntersuchung zur nächsten rennen, bereits mit vierzig sterben – auch wenn sie vielleicht erst mit achtzig begraben werden. 181
    Die Erfahrung, die wir erwerben, wenn wir Mut proben, ist unsere beste Lebensversicherung. Wir erwerben Wissen und schulen unsere Sinne; bleiben geistig und körperlich fit, wachsam und neugierig. Unser Gehirn wird zu einem Füllhorn. Ein überbordender Schatz, der Neuronen zu immer großartigeren Geflechten knüpft, die im Unbewussten wirken, um uns in allen Situationen, besonders in kniffligen und brenzligen, sekundenschnell zu helfen, das Richtige zu tun.
    Das ist Risikokompetenz.
    162 Mayr, Raimund: »Lawinenreport«, in: Berg & Steigen, 4/2000.
    163 Einwanger, Jürgen (Hg.): »Mut zum Risiko«, München 2007.
    164 Interview des Autors mit Gerald Koller, Januar 2008.
    165 Wiseman, Richard: »So machen Sie Ihr Glück«, München 2003.
    166 Dohmen, Thomas u.a.: »Individual Risk Attitudes«, Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit, Discussion Paper No. 1730.
    167 Interview des Autors mit Jens Zinn, November 2007.
    168 Lenzen, Dieter: »Wir müssen lernen, nicht alles zu glauben«, Interview in: Berliner Zeitung, 12./13. Juli 2008.
    169 Bandelow, Boris: »… und der Schweiß rinnt nieder an mir …«, Interview in: Berliner Zeitung, 3./4. November 2007.
    170 Schwiersch, Martin: »Fürchte dich nicht vor der Angst«, in: bergundsteigen, 1/2003.
    171 Schwiersch, Martin: »Die Suche nach der Natur«, in: Tagungsbericht Alpinforum »Eigenverantwortung«, Mai 2006.
    172 Interview des Autors mit Martin Schwiersch, Dezember 2006.
    173 »Was ist ein Abenteuer«, in: Geo Special »Abenteuerreisen«, 1/2008.
    174 »Erfolg liegt in der Familie«, in: scinexx.de, 29.11.2006.
    175 Brill, Klaus: »Der Milliardenzocker, dem der Kapitalismus zu kalt ist«, in: Süddeutsche Zeitung, 12.2.2008.
    176 »Judenretter«, in: wikipedia.org.
    177 Ripley, Amanda: »Survive«, Frankfurt am Main 2008.
    178 Koch, Christoph: »Ruhe bewahren! Wie man in einer Katastrophe überlebt«, in: Neon, 6/2009.
    179 Interview des Autors mit Wolf Schneider, September 2010.
    180 Huber, Alexander: »Schwarze Gedanken«, in: Spiegel online, 2.8.2010.
    181 Die zwiespältige Wirkung der immer zahlreicher werdenden
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