Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Muss Lurion sterben

Muss Lurion sterben

Titel: Muss Lurion sterben
Autoren: Robert Silverberg
Vom Netzwerk:
Welt.
    Gardner hatte den Arm um Lori gelegt, und sie überblickten zusammen das Land, das ihnen gehörte. Es war Mittag. Die Sonne stand noch nicht ganz im Zenit. Der Frühling lag in der Luft.
    Plötzlich hörten sie das Surren eines Helicopters.
    „Es sieht so aus, als bekämen wir Gesellschaft“, sagte Gardner.
    Lori runzelte die Stirn. „Ich kann mir nicht vorstellen, wer, es sein könnte. Die Tompkins haben wir vergangene Woche gerade gesehen. Und wir sollen die Vreelands am Viertag besuchen. So …“
    „Vielleicht ein Handelsvertreter“, meinte Gardner.
    Der Helicopter ging über einer unbebauten Fläche herunter und landete. Ein kleiner, gedrungener Mann stieg aus und begann, auf Gardners Haus zuzugehen. Gardner erstarrte vor Schrecken und stieß hervor: „Lori, schnell, hol die Flinte! Guter Gott! Es ist Smee!“
    Aber sie hatten keine Zeit gehabt, sich zu rühren, als der Ankömmling freudig winkte und ihnen zurief: „Hallo, Lori! Hallo, Gardner!“
    „Mein Name ist Stone. Wer sind Sie?“
    Smee lachte. „Ich kann Sie trotz Ihres neuen Gesichtes erkennen, Gardner. Und Lori hat sich nicht verändert. Höchstens, daß sie noch schöner geworden ist.“
    Smee hatte sich auch verändert. Er war nicht mehr das Wrack eines niedergebrochenen Mannes, sondern schien seine Jugendkraft wiedergefunden zu haben. Gardner fühlte, wie sich eine kaum auszuhaltende Erregung seiner bemächtigte. Er hatte nicht erwartet, jemals wieder einen Menschen aus seinem alten Leben zu sehen.
    „Wollen Sie mich nicht hereinbitten?“ fragte Smee.
    „Was wollen Sie bei uns?“ fragte Gardner nervös.
    „Ich wollte Sie besuchen und mich erkundigen, wie es Ihnen geht“, sagte Smee. „Schließlich sind wir alte Freunde.“
    „Wir unterhalten uns hier vor dem Haus. Wie haben Sie mich gefunden?“
    Smee grinste. „Ich glaube, durch einen Mann namens Hollis haben wir Ihre Spur gefunden. Unter Hypnose hat er preisgegeben, daß Sie zu seinen letzten Klienten gehört haben.“
    Gardners Schultern fielen nach vorn. Sogar elf Monate seines augenblicklichen Lebens hatten ihm nicht die Furcht vor Karnes und dem Sicherheitsdienst nehmen können.
    Gardner feuchtete seine Lippen an. „Es gehören mehr Männer dazu, mich zur Erde zurückzubringen, Smee. Und Sie sind nicht bewaffnet. Sie unterschätzen mich.“
    Smee verschränkte die Arme unter der Brust. „Sie stehen nicht unter Arrest, Gardner. Karnes hat mich nur geschickt, um anzufragen, ob Sie Interesse daran hätten, Ihren Dienst wieder aufzunehmen.“
    „Wie bitte?“
    „Das ist eine Falle, Roy“, rief Lori impulsiv.
    Smee schüttelte den Kopf. „Nein, keine Falle. Karnes hat eine neue Überprüfung des Falles Lurion durchgeführt. Er hat ein Dutzend Agenten beauftragt, ihm alles Material über jene Gruppe zu besorgen. Sie wissen schon, die Leute, die Sie bei Steeves kennengelernt haben. Das neue Ergebnis des Komputers besagt, daß es nicht zum Krieg kommen wird, wenn die Reformbewegung sich durchsetzt. Mit unserer Hilfe kann der Kurs auf Lurion innerhalb von zwanzig Jahren in eine andere Richtung gelenkt werden. Lurion wird in den Kreis der anständigen Lebewesen zurückkehren.“
    „Sie lügen!“ keuchte Gardner.
    „Nein! Bestimmt nicht! Karnes schickt seine besten Leute zum Lurion, um die Arbeit der Untergrundbewegung dort zu fördern, Gardner. Es ist das größte Projekt der Erde seit Jahren!“
    „Und was habe ich mit dieser Sache noch zu tun?“
    „Das ist so“, erwiderte Smee. „Karnes bittet Sie durch mich um Entschuldigung. Wenn Sie nicht gewesen wären, sagt er, wäre der Planet Lurion in die Luft gesprengt worden. Aber an dem Tag, an dem Sie in seinem Büro waren, haben Sie die Zweifel in ihm geweckt. Deshalb hat er mich geschickt, damit ich Sie frage, ob Sie Ihre Arbeit wieder aufnehmen und die Durchführung der Reformen auf Lurion in die Hand nehmen wollen.“
    Seinen Worten folgte ein langes Schweigen. Endlich antwortete Gardner leise: „Aber wir haben unsere Farm hier praktisch mit unseren eigenen Händen aufgebaut. Wir sind hier zu Hause. Und wir denken daran, eine Familie zu gründen. Jetzt kommen Sie plötzlich und schlagen uns vor, aus dem Paradies auszuziehen und uns für ein Leben in der Hölle bereit zu erklären!“
    „Es wird nicht mehr lange die Hölle sein“, sagte Smee. „Nicht, wenn wir alle unser Bestes dafür hergeben. Die Entscheidung liegt einzig bei Ihnen. Ich bleibe zwei Tage in der Stadt, bis mein Raumschiff abfährt. Ich fahre
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher