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Muss Lurion sterben

Muss Lurion sterben

Titel: Muss Lurion sterben
Autoren: Robert Silverberg
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unglaublich, Gardner“, sagte Karnes dumpf. „Sie stehen hier, um mir zu sagen, daß Sie Ihren Posten verlassen haben und zur Erde zurückgekehrt sind, um mir mitzuteilen, daß der Komputer Ihrer Meinung nach falsche Voraussagen gemacht hat? Ich …“
    Gardner wagte es, seinen Chef zu unterbrechen: „Sir, ich bin lange genug im Dienst, um die Folgen meiner Handlungsweise zu erkennen. Aber ich mußte es tun. Der Komputer sagt nicht die Wahrheit!“
    „Drei Jahre lang hat der Komputer gebraucht, um seine Entscheidung zu formulieren, Gardner! Wir haben auf die gewissenhafteste Weise das Material für die Berechnungen zusammengetragen. Nichts ist dabei unberücksichtigt geblieben.“
    „Der Komputer hat es fertiggebracht, einen Verräter an dem Projekt teilnehmen zu lassen! Der Komputer ist weit davon entfernt, unfehlbar zu sein!“
    „Was sagen Sie?“
    „Ihr Mann Damon Archer …“ Gardner berichtete nun die Begebenheiten, wie sie sich zugetragen hatten, er schilderte das Zusammentreffen und das Ende von Archer.
    Karnes Gesicht wurde noch einen Schatten drohender. „Archer ist durch sämtliche Prüfungen hindurchgegangen, denen alle unsere Männer unterzogen werden.“
    „Genau, Sir. Und dennoch hat der Komputer sich in seinem Fall geirrt.“
    Dieses Versagen in der Beurteilung eines so wichtigen Mannes wie Archer hätte eigentlich überzeugend genug sein müssen, aber Karnes lehnte die Beweisführung ab. „Sie hätten einen Ersatzmann für ihn anfordern müssen. Unter keinen Umständen war es Ihnen erlaubt, ohne Befehl zur Erde zurückzukommen!“
    „Der Fall ‚Archer’ war nicht das einzige Argument, daß an der Sache vieles faul ist. Smee stand vor einem totalen Zusammenbruch. Ich habe ihn mitnehmen müssen.“
    „In andern Worten“, sagte Karnes und bemühte sich dabei, seine Fassung zu behalten, „Sie haben das ganze Projekt auffliegen lassen. Nur Leopold und Weegan sind noch auf Lurion. Oder haben Sie diese beiden Männer auch mitgebracht?“
    Nein, sagte Gardner, diese Agenten habe er zurückgelassen. Dann begann er Karnes seine Begegnung mit den beiden Lurioni-Philosophen zu schildern.
    „Hören Sie mir zu, Gardner“, unterbrach ihn Karnes nach einigen Minuten. „Vor ungefähr fünf Jahren haben wir erkannt, daß wir den Planet Lurion vernichten müssen. Seit diesem Moment hat jeder höhere Beamte mit einer ungeheuren Last von Verantwortung gelebt. Wir haben immer und immer wieder unsere Entscheidung und das Material, das uns zu ihr zwang, überprüft. Es gibt keinen Raum für einen Irrtum. Das Hindrängen zu einem totalen Krieg auf Lurion kann nicht nach unserer Erkenntnis anders unterbunden werden. In 67 Jahren wird der Höhepunkt der Macht und des Vernichtungswillens der Regierung des Lurions erreicht sein, und dann steht das Universum in Flammen – wenn wir dem nicht zuvorkommen.“
    Er fuhr fort. „Sie sagen, unser Agent Smee ist nach nur sechs Monaten zusammengebrochen; was sollen wir sagen, Gardner? Wir leben bereits seit Jahren auf diese Art! Es ist kein leichtes, eine fremde Welt zu zerstören. Wir haben alles getan, was in unserer Macht stand, um eine richtige Entscheidung zu treffen. Sie, Gardner, wurden erwählt, diese Entscheidung auszuführen. Wie Sie sich erinnern werden, hielt ich Sie nicht für geeignet. Der Komputer hatte jedoch eine wichtigere Stimme als ich. Und, anstatt Ihre Aufgabe auszuführen, haben Sie genau das Gegenteil davon getan.“
    „Dann haben Sie also in meinem Fall recht gehabt – und der Komputer unrecht!“ rief Gardner triumphierend aus. „Wenn der Komputer in meinem Fall und bei Archer Unrecht gehabt hat, was macht Sie so sicher, daß er in bezug auf die Absichten der Regierung des Lurion die Wahrheit ermittelt hat?“
    „Jetzt ist es genug“, fuhr Karnes hoch. „Unsere Entscheidung ist gefällt worden. Das Projekt wird, wie geplant, weitergeführt werden …“
    „Aber ich verlange doch nur eine Wiederholung der Berechnungen anhand des neuen Materials! Es kann doch nicht länger als einen Monat in Anspruch nehmen. Können Sie nicht einen Monat riskieren, wenn es sich um das Leben einer ganzen Welt handelt?“
    „Der Befehl wird ausgeführt, wie er erteilt war“, wiederholte Karnes unerschütterlich. „Es werden für Archer, Smee und für Sie Ersatzleute geschickt werden. Sie persönlich sind von Ihrem Auftrag befreit, und ich degradiere Sie …“
    „Sie können mich nicht treffen“, sagte Gardner scharf. „Ich trete hiermit aus meinem
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