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Murats Traum

Murats Traum

Titel: Murats Traum
Autoren: Fabian Kaden
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und miteinander tanzten, sanken Wut und Eifersucht ab in tiefere Sphären. Karls Lippen öffneten sich rückhaltlos für Jason, und Jason wurde geflutet von der Erregung, die Karl empfand. Kein Kampf um Dominanz, nur fließendes Geben und Nehmen. Ohne Nachzudenken schmolz Jason in den Kuss, schmeckte und fühlte ihn mit einfacher, ursprünglicher Lust, unverdunkelt von anderen Motiven. Der Kuss raubte ihm den Atem, und als er sich ein wenig zurückzog, sah er hinab in Karls feurig braune Augen. Das offene Verlangen in ihnen erschreckte ihn fast. Es musste die sexuell aufgeladene Atmosphäre sein, die Empfindungen, in denen Karls Körper schwelgte. Sicher war es nur unpersönliche sexuelle Begierde. Und doch … – «Jason», flüsterte Karl rau und drängend, begierig nach mehr. Die Art, wie Karl seinen Namen sprach – bettelnd, voller Sehnsucht nach ihm –, jagte einen Lavastrom von Lust durch sein Nervensystem.
     
     
    Von Cliff Morten erhältlich:
     
    Seilschaft (zusammen mit Jo Perridge)
    EBook: ISBN 978-3-86300-004-2
    Buchausgabe: ISBN 978-3-935596-85-5
     
    Mit Haut und Haar (zusammen mit Ken Reed)
    EBook: ISBN 978-3-86300-005-9
    Buchausgabe: ISBN 978-3-939542-24-7
     
    Bastard (zusamen mit Vic Nienél)
    EBook: ISBN 978-3-86300-006-6
    Buchausgabe: ISBN 978-3-939542-66-7

Bonusmaterial 5
     
    aus Tim Steiger: «Hausbesuche»
     
    Er holt so tief Luft wie selten zuvor. Die spiegelnden Scheiben des modernen, kastenförmigen Hotel Iris werfen das Bild eines streng dreinblickenden, schlanken jungen Mannes zurück. Sein schulterlanges, blondes Haar ist hinten zu einem kleinen Pferdeschwanz zusammengebunden. Er trägt kurze Hosen, die ihm um die Schenkel schlottern, und ein eng anliegendes T-Shirt, unter dem sich seine kräftige Schwimmerbrust deutlich abzeichnet. Entschlossen betritt er jetzt seine neue Arbeitsstätte. Aus alter Gewohnheit streckt er die Hand nach vorne, um die Tür zu öffnen, aber der Bewegungsmelder und die daran angeschlossenen Motoren nehmen ihm die Arbeit ab: die Tür öffnet sich von allein.
    Wie Moses, der das Wasser teilt, denkt René. Das Foyer des Hotels wäre dann das gelobte Land. Er ist zwar froh, dass er den Job machen kann, aber wie das gelobte Land ist es dann wohl doch nicht. Immerhin wird er fürs Rumsitzen bezahlt. Das ist natürlich nicht schlecht.
    Herr Staiger, der Empfangschef, begrüßt ihn routiniert lächelnd. Er erklärt ihm noch einmal die Telefonanlage. Es gibt einen Notruf direkt zur Polizei, man muss nur einen Knopf drücken, dann kommen sie. René findet das beruhigend. Er wird hier ganz allein sein, die ganze Nacht, und ein bisschen mulmig ist ihm dabei schon. In Berlin gibt es eine Menge Verrückter. Der Gedanke daran, was die alles mit ihm machen können, wenn er nachts ganz allein ist, lässt seine Glücksstange ausschlagen. Dumpf und fest klopft sie gegen die Hose.
    «Ich verabschiede mich dann jetzt! Viel Spaß bei der Arbeit!», Staiger grinst ihm zu und haut ab. René rutscht mit seinem Stuhl bis zum Tresen vor. Mehr gibt es beim besten Willen nicht zu tun. Froh, dass er endlich allein ist, holt er sein Buch raus.
    Bis zehn war noch was los, aber jetzt, um halb zwölf, ist kaum noch jemand unterwegs. Ab und zu gibt er einen Schlüssel raus – das sind hier checkkartenähnliche Gegenstände mit einem unförmigen Plömmel dran.
    Um halb eins streicht er sich ungeduldig die Oberschenken hoch und runter.
    Um eins macht er seine Hose auf und hat die Hand im Schritt liegen.
    Um halb zwei holt er das Ding raus, das seit zwei Stunden so hart ist, dass man Kokosnüsse damit knacken könnte.
    Die Klingel leuchtet. Automatisch drückt er den Öffner, und ein gut aussehender Vierzigjähriger betritt das Foyer.
    Eiskalter Schrecken durchfährt ihn, als ihm klar wird, wie er hier sitzt. Der Mann ist auch schon vor dem Tresen. Er möchte eine Nacht bleiben. Die Anmeldeformulare sind zum Glück in Reichweite. Er legt sie auf den Tresen.
    Der Tresen bietet Sichtschutz, aber wenn er aufsteht, dann wird sein Ding genau auf dem Tresen liegen, direkt vor den Augen des Gastes. Das geht natürlich nicht.
    Zum Glück tritt der Gast ein paar Schritt nach rechts. René nutzt die Zeit. Schnell schiebt er sein Ding in die Unterhose zurück und knöpft sich die Hose zu. Sein Atem geht schnell. Die wenigen Augenblicke, in denen der Gast sich weggedreht hat, haben gereicht, um die verbotene Manneskraft in der Hose zu verstecken, aber René ist rot übergossen. Der Gast sagt nichts,
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