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Murats Traum

Murats Traum

Titel: Murats Traum
Autoren: Fabian Kaden
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Unterricht, wenn wir draußen abhingen oder bei mir. «Saubande, die ganze Bude stinkt!» O-Ton meine Mutter, wenn sie von der Arbeit im Baumarkt kam. Sie hat da die Pflanzenabteilung unter sich. Wir lagen in meinem Zimmer auf dem Boden und konnten nicht aufhören zu lachen, bis meine Mutter selber lachen musste. Mit vierzehn, fünfzehn ist man ja im Grunde noch völlig verklemmt. Das Gras hat uns geholfen. Dazu kamen die Pornos. Die nicht besonders umfangreiche Sammlung meiner Eltern hatten wir bald durch, ein halbes Dutzend Videokassetten aus den Achtzigern, alles recht blond. (Nach meiner Geburt hätten sie das Interesse an Pornos verloren, meinte mein Vater einmal achselzuckend. Trauriger Befund.)
    Wir schmissen unser Schulzeug in die Ecke und fläzten uns auf meine Schlafcouch. Einen Film mochten wir besonders. Er spielte in einem Zelt, das von zwei Männern und einer Frau an einem Seeufer aufgebaut wird. Dann gehen sie baden, bespritzen sich im Flachen mit Wasser und fangen an, sich gegenseitig zu befummeln; ein bisschen befummeln sich auch die beiden Männer.
    Ich weiß es noch wie heute, es war ein Sommertag kurz vor den letzten gemeinsamen gro ßen Ferien, brütend heiß. Wir ziehen unsere T-Shirts aus. Murat baut eine Tüte. Ich lege den Film rein und lasse meine Jalousie runter, weil die Nachmittagssonne auf den Fernseher knallt und das Bild verschluckt. Murat grunzt leise, nachdem er den ersten Zug genommen hat, und streckt behaglich seine Beine aus. Ich lasse mich neben ihn auf die Couch fallen. Das Zelt steht, die Planscherei ist auch absolviert, jetzt wird es spannend. Die Frau lehnt am Ufer gegen einen Baumstamm, die Männer nuckeln an ihren Titten. Großaufnahme: die Möse, wollig bewachsen, ein Finger rutscht rein, kommt feucht wieder raus.
    «Oh, Mann ...» Murat. Er atmet tief durch die Nase, die Augen eng. In dem schwarzen Flaum auf seiner Oberlippe schimmern winzige Schweißperlen. «Sieh dir das an, Alter.» Er scheint nicht zu merken, dass meine Blicke mehr bei ihm sind. Seine Zunge züngelt gegen den Bildschirm. Seine braune Hand liegt auf seiner weiten Jeans. Wir rauchen abwechselnd. Wir sind fünfzehn, und unsere steifen Schwänze sind eine Qual. Ich habe Murats Schwanz noch nie gesehen. Im Schwimmbad duscht er mit Badehose. Seine Beule ist alles, was ich kenne, unterschiedlich gewölbt. Ich denke oft an seinen Schwanz, frage mich, wie braun er wohl ist, wie dick.
    «Oh, Mann, Alter ...»
    «Geil, ja ...» Meine Stimme ist belegt. Ich fühle, dass es in meiner Macht liegt, an diesem Nachmittag etwas Neues zwischen uns anfangen zu lassen. Meine Finger sind vor Aufregung fahrig und feucht, als ich mir die Shorts aufkn öpfe und reinfasse. Murat registriert es aus dem Augenwinkel, da bin ich sicher, doch er wendet seinen Blick nicht vom Film. Ich verkneife mir ein Stöhnen, als meine Hand zugreift. Ich zögere noch einen Moment, das totale Chaos im Kopf, und dann nehme ich allen Mut zusammen. Ich hole meinen steifen Schwanz raus, lasse ihn steil aus dem Hosenschlitz aufragen und starre fieberhaft nach vorne.
    «Na, hallo.» Murat grinst mir zu.
    «Klar, Alter.» Ich grinse zurück. «Fühl dich wie zuhause. »
    «Besser nicht.»
    «Sorry. Du weißt schon.»
    «Klar.» Er lässt noch ein paar Anstandssekunden verstreichen, blickt nur einmal kurz auf meinen steifen Schwanz. Die Frau reitet im Zelt auf einem der Männer, der zweite steht vor ihrem erhitzten Gesicht. Ich schiebe langsam meine Vorhaut hin und her. Murat macht seinen Rei ßverschluss auf. Gleich werde ich wissen, wie er aussieht. Auch er trägt keine Unterhose. Ich hätte erwartet, dass er ihn irgendwie beiläufig und grob rausholt, doch er tut es behutsam, fast ehrfürchtig, wie eine Reliquie. Da weiß ich noch nicht, wie stolz Murat auf seinen Schwanz ist. Ich schlucke verstohlen. Murats Schwanz ist beschnitten und sehr dunkel, die dicke, runde Eichel ein kleines bisschen heller, er ist stämmiger als meiner und auch länger, leicht nach oben gebogen und mit Linksdrall, obwohl Murat rechts trägt. Sein prüfender Seitenblick, ob ich beeindruckt bin.
    «Na, noch mehr hallo.»
    Sein zufriedenes Lächeln.
    So begann die Zeit unserer gemeinsamen Wichsereien. Sie reichte bis weit in seine Lehrzeit beim Onkel. Parallel hatte er irgendwann schon Dates mit irgendwelchen Mädchen, über die er kaum ein Wort verlor. Dann kam die Zeit mit Delia aus der 11 b, ein dralles kleines Biest mit kurzen Haaren und etlichen Piercings. Keine Ahnung,
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