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Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands

Titel: Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands
Autoren: Amy Cameron
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tiefen Seufzer aus. »Nein, ich glaube nicht, dass Isobel ins Internat zurückkehrt. Ich denke, es ist wichtig, dass sie bei mir bleibt. Und ich … ja, ich habe in den Highlands meine Heimat gefunden.«
    »Sie waren immer schon ein eigenwilliges Wesen, Lili Campbell.«
    »Seien Sie mir nicht böse und grüßen Sie bitte Mademoiselle Larange von mir. Wenn wir mal in Edinburgh sind, kommen wir Sie bestimmt besuchen.«
    Lili hatte kaum aufgelegt, als ihr Isobel mit einem Aufschrei um den Hals fiel. »Du bist die beste … die beste Freundin, nein, Tante, die ich habe!« Dann stutzte sie. »Aber wo ist Onkel Dusten?«
    »Er ist im Krieg.«
    Isobel riss die Augen schreckensweit auf. »Wird er auch sterben?«
    »Nein, wo denkst du hin?«, entgegnete Lili entschieden und hoffte, dass Isobel ihr die Sorge um Dusten nicht anmerkte.
    »Dann will ich Akira sagen, sie soll etwas Leckeres zum Essen zaubern.«
    Mit diesen Worten verschwand Lili eilig im Flur. Dort atmete sie ein paarmal tief durch. Wenn er doch bloß endlich schreiben würde!, dachte sie und daran, wie nahe Freud und Leid doch beieinanderliegen. Niall war tot, aber er hat vorher seinen Frieden mit den Makenzies gemacht. Das war irgendwie tröstlich.
    Später saßen Großmutter Mhairie, Lili und Isobel am Esstisch vor einem Braten, den Akira zur Feier des Tages zubereitet hatte. Das Feuer prasselte im Kamin, und Senga hatte sich unter dem Tisch zu den Füßen aller zusammengerollt. Es fehlt nur noch Dusten, ging es Lili durch den Kopf, als sie aufhorchte. Von draußen drangen aufgeregte Männerstimmen herein. Ehe sie vom Stuhl aufspringen konnte, öffnete sich die Tür, und Craig platzte ins Zimmer.
    »Hast du noch nie etwas von Anklopfen gehört, mein Junge?«, fragte Großmutter Mhairie kopfschüttelnd.
    »Halt den Mund, du Irre!«, schnauzte Craig unflätig und näherte sich drohend Isobel.
    Da erhob sich Lili rasch und stellte sich schützend vor das Mädchen. »Lass sie in Ruhe! Du hast kein Recht, ohne Einladung dieses Haus zu betreten.«
    »Ach, das sagst ausgerechnet du kleine Makenzie-Schlampe! Habe mir doch gleich gedacht, dass du dahinter steckst, als sie mir im Internat mitteilten, dass die kleine Kröte abgehauen sei.«
    Grob schubste er sie zur Seite und schnappte sich Isobel, die sich aber heftig wehrte, strampelte, trat und um sich schlug.
    »Männer, helft mir!«, brüllte Craig, und schon sprangen zwei finster aussehende Kerle hinzu, die ihm zur Hilfe eilten. Als die junge Hündin sich knurrend und bellend auf die Männer stürzte, beförderte Craig sie mit einem Fußtritt in eine Ecke, wo sie jaulend liegen blieb. Isobel aber entkam den Männern und stürzte zu dem Tier hin, um sich zu vergewissern, dass es nicht verletzt war. Sie krallte sich in Sengas drahtiges Fell und schrie: »Du kannst mich nicht mitnehmen! Dad wollte, dass ich bei Lili lebe!«
    Craig lachte dreckig. »Bei der da? Das kann nicht sein. Rede keinen Unsinn!«
    »Aber ich kann es beweisen. Dad hat mir einen Brief geschrieben. Lies ihn erst, bevor du mich entführst!«
    »Entführen? Du bist wohl übergeschnappt. Ich bringe dich renitente Göre nach Hause. Du gehörst zu deinem Onkel, deiner Großmutter und deiner Tante Shona.«
    Isobel war aufgesprungen und klammerte sich an Lili. »Sie ist meine Tante! Und Dad hat es so gewollt.«
    »Ihr seid doch Lügner, klar, wie alle Makenzies!«
    Da hielt Mhairie ihrem Enkel Nialls Brief unter die Nase. »Lies, bevor du noch mehr Unheil anrichtest!«
    Angewidert begann Craig zu lesen, doch dann trat er auf den Kamin zu und warf das Schreiben blitzschnell ins Feuer.
    »Entweder habt ihr das gefälscht, oder Niall war nicht mehr bei Sinnen. Niemals hätte er gewollt , dass du Isobels Vermögen verwaltest und …«
    »Ach, darum geht es dir, mein Junge!«, unterbrach Mhairie ihn barsch. »Wenn du schon so respektlos mit dem Letzten Willen deines Bruders umgehst, lass dir wenigstens etwas von deiner Großmutter sagen: Es geht hier um das Wohl deiner Nichte. Und sie möchte bei uns leben …«
    »Bei der Hure, die es mit unserem Cousin treibt. Das glaube ich kaum. Isobel? Willst du wirklich Lili als deine neue Mutter und Dusten als deinen Dad?«
    »Du bist so widerlich«, entfuhr es Lili. »Isobel, du musst nicht antworten.«
    »Genug mit dem Gerede! Jungs, greift sie euch!«
    Die zwei stämmigen Burschen packten die schreiende und zappelnde Isobel. Lili wollte sich auf sie stürzen, doch Mhairie hielt sie zurück und wandte sich an ihre
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