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Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands

Titel: Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands
Autoren: Amy Cameron
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mir so leid. Aber ich muss dich nach Scatwell bringen.«
    »Bitte, nimm mich mit zu dir! Mein Vater hat es so gewollt.«
    »Komm erst einmal an den warmen Kamin! Dann sehen wir weiter.«
    Erst jetzt nahm Isobel den jungen Hund wahr, der ihr die Hand leckte. »Wer ist das denn?«
    »Das ist Senga, unser neues Familienmitglied.«
    »Ich will bei euch bleiben«, seufzte Isobel. »Ich habe mir immer einen Hund gewünscht, aber Großmutter hat behauptet, solche Viecher seien nur gut für die Jagd und kämen ihr nicht ins Haus. Senga darf doch drinnen schlafen, oder?«
    »Ja, sicher.«
    »Komm, Senga, lauf!«, spornte Isobel den Hund an und rannte mit ihm um die Wette zum Haus.
    Lili folgte mit Isobels Koffer in der Hand. In ihrem Kopf wirbelten die Gedanken. Niall war tot, und sie waren so hässlich auseinandergegangen. Das belastete sie ebenso wie die Frage, was nun mit Isobel geschehen sollte. Nun war unweigerlich das eingetreten, wovor das Mädchen so eine Angst gehabt hatte. Alle hatten es verlassen. Aber was sollte sie, Lili, tun? Am liebsten würde sie Isobel zu sich nehmen, aber das würden Lady Caitronia und Craig niemals zulassen.
    Als Lili schließlich ins Haus kam, hörte sie Großmutter Mhairie im Salon schon jauchzen. »Meine Kleine, meine Kleine!« Dann wurde es still, bevor ein Schluchzen bis auf den Flur drang. Leise betrat Lili das Zimmer. Isobel und Mhairie hielten sich fest umklammert und weinten. Lili konnte sich nicht länger beherrschen. Auch sie brach in Tränen aus.
    »Du bleibst bei uns«, erklärte Mhairie schließlich, als sie sich ein wenig gefangen hatte.
    »Aber das werden die da drüben nie erlauben«, gab Lili mit schwacher Stimme zu bedenken.
    »Aber wenn Dad es doch so gewollt hat!« Schniefend zog Isobel einen zerknitterten Brief aus der Manteltasche und reichte ihn Lili. Die zuckte zusammen, als sie Nialls Schrift erkannte. Das kann nichts Gutes bedeuten, schoss es ihr durch den Kopf. Sie überflog seine Zeilen zügig, doch dann las sie seine Worte laut vor, damit auch Großmutter Mhairie sie hören konnte.

    Liebste Isobel, mein über alles geliebtes Kind, ich habe Deiner Mutter großes Unrecht getan. Ich habe sie nicht beschützt, als herauskam, dass sie aus einem Clan stammte, der Makenzie heißt. Mit diesem Clan sind die Munroys seit Generationen verfeindet. Und statt es als Zeichen zu begreifen, dass uns das Schicksal mit Dir, die Du beide Seiten in dir trägst, ein Zeichen geben wollte, Frieden zu schließen, war ich zu feige, Deiner Mutter beizustehen. Aber das Schicksal hat mir noch eine weitere Chance gegeben und mir Lili geschickt, die auch eine Makenzie ist. Sie hat es mir verschwiegen, aus lauter Angst, wie Deine Mutter daran zugrunde zu gehen. Als ich es herausfand, habe ich sie verteufelt und bin in den Krieg gezogen. Hier, in mancher kalten Nacht unter sternenklarem Himmel in einem Schützengraben liegend, bin ich aufgewacht und täte nichts lieber, als Lili und Dich in die Arme zu schließen und ganz von vorn anzufangen. Doch die Kugel, die mich in die Lunge traf, lässt solche Hoffnungen in weite Ferne rücken. Wenn ich nicht wiederkomme, mein Herz, dann möchte ich, dass Du zu Lili ziehst und bei ihr bleibst. Sollte sie noch auf Scatwell Castle leben, dann verlasst beide den Ort und sucht Euch eine neue Bleibe. Geld ist genug da. Meinem Anwalt habe ich bereits einen Brief geschickt. Ich weiß, Lili wird nie Deine Mutter sein, aber Deine Freundin. Und sie ist die Cousine Deiner Mutter, also Deine Tante. Ich werde Miss Macdonald einen Brief schreiben, dass Lili befugt ist, Dich abzuholen, und ich werde Lili einen Brief schreiben, dass ich sie liebe und …

    Lili wischte sich hastig eine Träne aus dem Augenwinkel. »Das ändert die Lage natürlich. Du bleibst bei uns. Ach, ich bin ja so froh! Aber erst einmal muss ich Miss Macdonald anrufen. Warum hast du ihr den Brief eigentlich nicht gegeben, sondern bist fortgelaufen?«
    »Weil … weil Onkel Craig schon von Dads Tod wusste und mich abholen wollte. Da habe ich mich eingeschlossen und aus dem Fenster abgeseilt.«
    Lili strich dem Kind seufzend über den Kopf und ging zum Telefon. Miss Macdonald war in heller Aufregung, doch sie ließ sich von Lili beruhigen.
    »Wäre es unter diesen Umständen nicht das Beste, Sie kämen nach St. George’s zurück? Isobel könnte hier weiter zur Schule gehen, und Sie würden wieder unterrichten«, fügte die Schulleiterin am Schluss des Gespräches listig hinzu.
    Lili stieß einen
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