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Muehsam ernaehrt sich das Eichhoernchen - Zum Glueck bin ich keins

Titel: Muehsam ernaehrt sich das Eichhoernchen - Zum Glueck bin ich keins
Autoren: Elton Alexander Duszat
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Treffen immer etwas ganz Besonderes und etwas nicht so ganz Selbstverständliches. Bei einer meiner ersten Aftershowpartys kamen z.B. Ande und Lars von Mundstuhl auf einmal auf mich zu, holten mich aus einer dunklen Ecke, in die ich mich in meiner Hilflosigkeit verkrochen hatte, und wollten ein Bier mit mir trinken. Das war einfach irre. Die fanden mich lustig. Dabei war doch ich ihr Fan. Aber so ist plötzlich Unnormales ganz normal – Bier vereint und schweißt zusammen. Die trinken auch nicht anders und feiern auch nicht anders, als ich es mit meinen Jungs von früher gewohnt bin. Ich fand Mundstuhl damals unheimlich lustig und hab mich über die beiden regelrecht weggeschmissen. »Dragan und Alder«, das ist Kult. Damit bin ich aufgewachsen. Und dann ist man natürlich aufgeregt, wenn Mundstuhl einem ein Bier bringen. Schließlich hab ich die CD zu Hause. Du hast dich mit besoffenem Kopf darüber kaputtgelacht, und auf einmal stehen die neben dir und wollen ein Bier mit dir trinken! Ich hatte es geschafft!
    So richtig komisch wurde es dann aber besonders als großer Fan der Toten Hosen oder der Ärzte. Es war beim ECHO oder beim COMET. Und es waren immer noch die dunklen Ecken, in denen ich mich herumtrieb, als plötzlich Leute wie Campino oder Bela B. auf mich zu kamen und mich zu einem Bier einluden. Wahnsinn.
    Also Wahnsinn für mich. Sicher nicht für jeden, denn ob jemand ein Star ist oder nicht, das hängt einfach damit zusammen, ob man jemanden mag oder nicht. Die Frage, ob man das Aufeinandertreffen mit einer anderen Person als ein Treffen mit einem Star empfindet, hängt doch ganz wesentlich von subjektiven Empfindungen ab. Nehmen wir zum Beispiel Mark Medlock. Der ist ein Star – ohne Zweifel. Ja, mit viel Phantasie kann man das so sagen. Mark Medlock ist der erfolgreichste Superstar, alle Singles waren in den Top 10, und er verkauft Platten ohne Ende. Ich aber finde ihn weitaus uninteressanter als einen Typen, der weniger Platten verkauft, mit dem ich dafür aber klarkomme und für den ich mich wirklich interessiere. Es sind einfach persönliche Interessen und Sympathien. Ich bin mir sicher, für Mark Medlock bin ich auch nur ein dickes Etwas, das er in jeder dunklen Ecke einer Aftershowparty achtlos stehen lassen würde. Gott sei Dank. Ich meine das wirklich nicht arrogant. Bei mir bekommt jeder eine Chance. Aber wenn ich merke: »Nee, mit dem Typen komm ich nicht klar«, dann bin ich der Letzte, der sich da anbiedert. Ich nehm die Leute so, wie sie sind, und das erwarte ich auch umgekehrt. Im Prinzip will ich erst mal mit jedem gern ein Bierchen trinken. Ich versuche das sogar noch weitgehend in meinem Leben so zu machen. Ich mag den Kontakt zu den Jungs und Mädels da draußen. Ich weiß nicht, wie es wäre, wenn ich nicht der Elton aus dem Fernsehen wäre. Aber mich hält es irgendwie jung, dass ich dabei sein kann und darf, wenn 20-Jährige Partys feiern und sich freuen, dass ich dabei bin. Ob das auch so wäre, wenn ich nicht prominent wäre, weiß ich nicht. Aber jetzt, wo ich es bin, habe ich natürlich den Drang, möglichst lange bekannt oder berühmt zu bleiben, weil das schon angenehm ist. An die Fotosessions gewöhnt man sich mit der Zeit, und solange das familiäre Umfeld alles mitmacht, habe ich ein wunderbares Leben. Ich habe keine schlechte Presse, ich habe eine wunderbare Frau und zwei tolle Kinder, und ich führe das Leben eines kleinen Promis, der mehr oder minder machen kann, was er will. Ich kann noch in einem Lokal besoffen vom Tisch fallen, ohne dass es am nächsten Tag in der Zeitung steht. Warum? Es gibt ja nur zwei Gründe: Entweder weil es keinen interessiert oder weil es bei mir normal ist. Manchmal denke ich, ich biete den Journalisten einfach keinen Grund, mich fertigzumachen. Es sind eben die kleinen Dinge, die die Menschen wohl so an mir schätzen. Meist kriege ich schon nach einem einfachen »Hallo« das Kompliment: »Ach, Sie sind aber nett. Sie haben ja Kollegen, die grüßen nicht mal zurück.« Ich kenne solche Pappenheimer und weiß, wovon die Leute sprechen, wenn sie mir das zum Beispiel am Flughafen beim Security Check erzählen. Ich finde halt, es gehört zum guten Ton dazu. Zumal die Leute an mir rumfummeln. Und zu jemandem, der mich freiwillig und kostenlos betatscht, bin ich doch erst mal freundlich. Hab ich so gelernt. Wer Körperkontakt will, muss freundlich sein. Je der macht doch nur seinen Job, und ich will eigentlich einfach nur meine Ruhe haben. Wenn
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