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Mrs. Murphy 19: Mausetot

Mrs. Murphy 19: Mausetot

Titel: Mrs. Murphy 19: Mausetot
Autoren: Rita Mae Brown
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Vorderpfoten ans Heck des Wagens.
    Â»Schwuppdiwupp.« Harry hob Tuckers Hinterteil an, und der Hund war drin.
    Zuerst fuhr Harry zur Klinik ihres Mannes. Er war im Krankenstall und sah nach einem Patienten, der eine Darmverschlingung hinter sich hatte. Fair hatte rechtzeitig operiert; kein Darmstück war atrophiert oder abgestorben. Er hatte den Knoten entfernt, das Tier würde komplett genesen. Doch während der Schnitt heilte, musste das Pferd ruhiggestellt werden. Deswegen war für eine Weile ein leichtes Sedativum angebracht.
    Während Fair im Stall war, holte Harry einen gelben Versandzylinder aus dem Lagerraum. Sie sagte es Fair nicht, der auch gar nicht merkte, dass sie da war.
    Ihr nächstes Ziel war das Heavy-Metal-Fitnessstudio.
    Vormittags um halb elf ging es dort viel ruhiger zu als frühmorgens, wenn sie trainierte. Die Mittagsleute, die ein schnelles Training absolvieren wollten, trudelten um halb zwölf ein und waren bis halb zwei wieder draußen. Abends um halb sechs strömten die Leute herein, und je nach Wochentag war es dann bis gegen acht oder neun Uhr voll. Die Spätabendleute zogen ihr Training bis gegen elf durch.
    Heute war ein herrlicher Tag mit zweiundzwanzig Grad. Harry, die mal wieder einer Ahnung folgte, ließ die Fenster für die Tiere einen Spalt offen und griff sich den Zylinder. »Bin gleich wieder da.«
    Die drei sagten nichts, doch als sie weg war, meinte Mrs. Murphy: »Hätte sie bloß den Zylinder nicht mitgenommen.«
    Die anderen zwei nickten.
    In der Halle sah Noddy nach Annalise, die auf der Bankpresse flach auf dem Rücken lag.
    Harry wartete, bis Annalise mit der Übung fertig war, dann trat sie hinzu. »Hey, was machen Sie um diese Zeit hier?«
    Â»Ist mein freier Tag. Jetzt muss ich wenigstens die grässliche Musik nicht hören, die die Männer immer spielen.«
    Noddy warf ein: »Ja, die ist grässlich, aber sie hören sie gern. Leider gibt es mehr von denen als Leute mit einem guten Musikgeschmack. Dieser sogenannte Cockrock trägt nichts dazu bei, dass man schwerer und besser stemmt. Aber das ist einer von den Mythen, die schwer totzukriegen sind. Der Glaube versetzt bekanntlich Berge.«
    Annalise lachte. »Genau. Es könnte aber auch schwierig sein, mit Mozart zu trainieren.« Sie bemerkte den Zylinder. »Was haben Sie da drin?«
    Â»Nichts. Damit wird Pferdesperma verschickt.«
    Annalise griff sich ans Herz. »Bin ich froh, dass Sie das sagen. Ich wäre beunruhigt, wenn Sie wegen dem Sperma von den Jungs gekommen wären.«
    Harry lachte. »Die geben es umsonst her. Wenn’s von einem Pferd ist, muss man es teuer bezahlen.«
    Hierauf bogen sich die drei vor Lachen.
    Noddy fragte: »Brauchen Sie was?«
    Â»Oh, ich wollte bloß fragen, ob Sie meinen, dass man hiermit Steroide verschicken kann. Fair sagt, die werden in große Flaschen abgefüllt, in diesem Zylinder könnte man nicht genug verschicken.«
    Â»Harry«, erwiderte Noddy ruhig, »wenn ich Ihnen sage, wo es Steroide zu kaufen gibt, oder auch nur, womit sie verschickt werden, bin ich kompromittiert. Alle seriösen Studiobesitzer in Amerika müssen besonders vorsichtig sein.« Betreten entschuldigte Harry sich. »Noddy, es tut mir so leid. Daran hatte ich nicht gedacht.«
    Â»Schön, wir sind hier unter uns, aber herrje, Harry, fragen Sie mich so was nie öffentlich. Ob ich das Zeug kenne? Natürlich. Wird es in meinem Studio verkauft? Ich verkaufe es nicht, und niemand innerhalb dieser Mauern verkauft es. Ich würde alles verlieren, wofür ich gearbeitet habe, und meinen guten Namen obendrein.«
    Â»Noch einmal, es tut mir leid, Noddy.«
    Â»Wird es draußen verkauft?« Noddy zuckte die Achseln. »Ich bezweifle es nicht, aber ich schnüffle nicht herum. Dennoch, jeder kann in ein seriöses Studio gehen, und ich betone ›seriöses Studio‹ – nicht so eins, wo man in Trikot mit passendem Oberteil auftritt –, und einen Weg zu einem besseren Leben mittels Chemie finden.«
    Â»Das ist wahr«, bestätigte Annalise. Sie sah Harry an. »Wissen Sie, was unsere Drogengesetze anrichten? Stehlen allen den Erfolg außer denen, die das Zeug nehmen. Wir können Drogen nicht stoppen. Egal, ob Kokain oder Steroide. Warum werden wir nicht erwachsen und kontrollieren diese Stoffe wie Tabak und Alkohol? Zum einen würde es vielem Leid ein Ende
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