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Mrs. Murphy 19: Mausetot

Mrs. Murphy 19: Mausetot

Titel: Mrs. Murphy 19: Mausetot
Autoren: Rita Mae Brown
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millionenfaches Morden mit der Ausrede, es diene dem Wohl der Allgemeinheit. Die Millionen, die die Morde begehen, glauben es, aber die Toten bleiben tot bis in alle Ewigkeit. Ich schwöre, die Geister kehren wieder, um Rache zu üben. Es mag Jahrhunderte dauern, und bis dahin entsteht weiteres Elend.«
    Â»Gerechtigkeit«, entgegnete Harry schlicht.
    Â»Rache.«
    Sie schaute zu ihrem Mann hoch. »Rache. Gerechtigkeit. Das ist für mich sowieso dasselbe.«
    Er lächelte. »Viele Leute würden Einwände erheben, aber ich denke wie du. Es ist dasselbe. Was wir Gerechtigkeit nennen, ist verkleidete Rache, und sie ist notwendig. Es kann keine Gesellschaft geben, in der Verbrechen nicht bestraft wird.« Er atmete tief durch, schaute auf die Berge, dann küsste er Harry wieder. »Ich danke Gott, dass du am Leben bist.«
    Â»Wir haben sie gerettet.« Pewter plusterte sich auf.
    Â» Shortro und Tomahawk haben viel dazu beigetragen.« Tucker betrachtete die zwei Kumpel auf der Koppel.
    Â»Das ist mal sicher« , bestätigte Mrs. Murphy, die auf einem anderen Stuhl lag.
    Â»Ist ja gut und schön, dass Fair dem Allmächtigen dankt«  – Pewter machte eine Pause, dann ging ein beseligter Ausdruck über ihr graues Gesicht –, »aber er sollte nicht vergessen, dass Katzen im alten Ägypten verehrt wurden. Wirklich, ich finde, der Brauch sollte wiederbelebt werden, zusammen mit Bergen von Katzenminze an jedem Tag.«
    Mrs. Murphy versetzte schlagfertig: »Dann musst du dir aber Ohrlöcher stechen lassen und Ohrringe tragen.«
    Â»Auf keinen Fall!« Pewter legte flugs die Ohren an.
    Â»Sie hat recht, Pewts. Alle Statuen und Mumien tragen bei denen goldene Ohrringe. Meine Güte, du würdest ja so-o-o goldig aussehen.« Tucker lachte.
    Pewter erhob sich und linste über den Stuhlsitz nach unten. »Nenn mir einen Ort, wo Hunde verehrt wurden.«
    Â»Gibt keinen. Wir wollen keine Ohrringe tragen.«
    Pewters Pupillen weiteten sich, und sie plusterte sich noch mehr auf.
    Mrs. Murphy riet ihr: »Pewter, beruhige dich.«
    Â»Aber wir wurden verehrt. Wer mag schon diesen nutzlosen dicken Hund verehren?«
    Â»Und wie darf ich dich anreden? Euer Eminenz? Ehrwürdige Mutter Pewter? Ich weiß schon, großer Miezehintern« , erwiderte Tucker frech.
    Pewter sprang vom Stuhl und warf sich mit ihrem beträchtlichen Gewicht auf Tucker. Die zwei verknäulten sich ineinander. Tucker entwand sich Pewters Krallen und schoss davon wie der Blitz, Pewter dicht hinterher. Die Corgihündin duckte sich und hielt Pewter durch ein Täuschungsmanöver am Rennen.
    Mrs. Murphy gesellte sich dazu. Pewter machte eine große Schau aus ihrer Wut, aber inzwischen war alles reiner Jux.
    Shortro und Tomahawk sahen zu, wie die zwei Katzen und der Hund sich gegenseitig jagten.
    Fair und Harry lachten, dann sagte Fair: »Ich geb dir ’nen Vorsprung. Wetten, ich krieg dich.«
    Â»Ha.« Harry schoss vom Stuhl.
    Jeder jagte jeden.
    Das Leben ist schön.

Nachwort
    S ie, liebe Leserinnen und Leser, und ich, wir alle haben Freunde durch Krebs verloren, und wie mir scheint, ist die Häufigkeit in meinem Freundeskreis in den letzten Jahren gestiegen, besonders unter jungen Menschen.
    Krebs tritt auch bei Pferden und Jagdhunden auf, und ich habe mehrere Tiere durch diese furchtbare Krankheit in all ihren Erscheinungen verloren.
    Tritt sie öfter auf, oder erkennen wir sie besser, oder beides? Das müssen Sie selbst beurteilen.
    Weil die medizinische Fachsprache oft umständlich ist, habe ich mich bemüht, mich so klar wie möglich und dabei so akkurat wie möglich auszudrücken. Die verschiedenen Verfahren der Krebsbehandlung verändern sich rapide. Die Behandlung, der sich Harry in diesem Buch unterzieht, ist eine andere als die bei einer meiner Freundinnen, die vor sechs Jahren an Brustkrebs litt.
    Bis Sie diesen Krimi lesen, sind einige Informationen vielleicht schon überholt oder wertlos.
    Weil in diesem Krimi Krebs vorkommt, empfinden wir die Gegenwart des Todesengels stärker als sonst. Dass ich und Sie irgendwann sterben werden, steht hundertprozentig fest. Lassen Sie mich Ihnen diese Weisheit meiner verstorbenen Mutter Julia Ellen Buckingham Brown mitgeben: »Tot bist du eine Ewigkeit. Tu es jetzt.«
    Sie hat nie erklärt, was »es« ist; das hat sie mir überlassen, wie ich es Ihnen überlasse.

    2. August
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