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Mrs. Murphy 19: Mausetot

Mrs. Murphy 19: Mausetot

Titel: Mrs. Murphy 19: Mausetot
Autoren: Rita Mae Brown
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Ich wünschte, Sie wären noch frei.«
    Â»Wie schmeichelhaft.« Sie meinte es ernst. »Ich habe großartige Freundinnen. Die meisten sind verheiratet, aber nicht alle. Und die Freundinnen haben wieder Freundinnen. Wenn Sie am Sonntag zum Polo nach Greenwood kommen, mache ich Sie bekannt. Weil es ein großes Ereignis ist, wirkt es ganz selbstverständlich, Sie verstehen?«
    Â»Danke. Ich freu mich drauf.«
    Durch die Aufmerksamkeit beschwingt, pfiff Harry auf der Heimfahrt vor sich hin. Es würde ihr nicht im Traum einfallen, Fair zu betrügen, aber oh, wie wohl es tut, wenn ein gutaussehender Mann einem seine Aufmerksamkeit schenkt.
    Das Polospiel drei Tage später war hart und spannend. Das Feld, auf einem Weingut gelegen, war nur gut zehn Kilometer von Harrys Farm in Crozet entfernt. Die Menschen liebten den Anblick der Reben, die sich über viele Morgen erstreckten, und der schlichten, klar konstruierten Gebäude. Harry machte Dawson mit BoomBoom und Alicia bekannt, die ihn ihren Freundinnen vorstellten. Sie dachte an die Menschen, die Eintrittskarten für das Pink Ribbon Polo Classic gekauft hatten. Steroide waren den Reitern bei diesem Spiel keine große Hilfe.
    Harry, die von einem Regiestuhl aus zuschaute, hörte die Stimme der Ansagerin Diana Farrell: »Bei einer von acht Frauen in Amerika wird in ihrem Leben Brustkrebs diagnostiziert.«
    Harry war jetzt diese eine Frau.
    Als sie nach dem Spiel auf die Route 250 abbog, brach eine Woge über sie herein. Sie dachte an Tina Leiter, die in der Halbzeit über ihren Kampf mit Brustkrebs gesprochen hatte. Ohne Selbstmitleid wartete Tina mit hilfreichen Fakten und ehrlichen Informationen auf. Harry hatte halbwegs zugehört, sich aber vorwiegend auf den wunderschönen Hut der Dame konzentriert und sich gewünscht, sie hätte die Eleganz, so einen zu tragen.
    Dann dachte sie an die Pferde, die Spieler, die Schiedsrichter und die vielen Sponsoren, und plötzlich schluchzte sie. Sie fuhr auf den Parkplatz der Western Albemarle Highschool. Sie, Harry, war eine von diesen Frauen. Die Spieler und die schönen Pferde hatten für sie gespielt. Die Großzügigkeit der Kings und der Flows galt ihr, und sie wurde von einer Dankbarkeit übermannt, für die sie keine Worte fand. An liebsten hätte sie allen ein Dankeschön geschrieben. Sie hätte sie küssen mögen, was vermutlich allen außer den Pferden peinlich gewesen wäre.
    Sie fasste sich. Noch unter Tränen sprach sie ein stummes Dankgebet für all die Menschen in ganz Amerika, die mit der amerikanischen Krebsgesellschaft zusammenarbeiteten und Wohltätigkeitsveranstaltungen auf die Beine stellten.
    Der Krebs hatte ihren Körper angegriffen, aber sie würde ihn überwinden. Sie hatte noch einen weiten Weg vor sich, und sie war nicht darauf gefasst gewesen, was der Krebs ihrem Herzen antat. Woher kamen diese Gefühlsregungen? Wo war ihre Zurückhaltung geblieben? Im vergangenen Jahr war sie stolz auf alle gewesen, die beim 5K mitgelaufen waren, und das Polo-Turnier hatte sie begeistert, aber jetzt … jetzt sah alles anders aus.
    Erst als sie mitten in der Nacht gerade rechtzeitig aufstand, um die ersten Glühwürmchen zu sehen und die Nachtvögel zu hören, ging ihr auf, dass Dawson English sie dem Mörder einen Schritt näher gebracht hatte.

34
    W arum beeilen sie sich nicht?« Pewter ging auf der Kü chenanrichte auf und ab. Ihr Futternapf war betrüblich leer.
    Â»Sie hat Hummeln im Hintern«, erklärte Mrs. Murphy. »Der Ärmste kann sich nicht mal in Ruhe rasieren. Sie hockt auf dem Klositz und quasselt ihm die Hucke voll.«
    Â»Ist mir egal, ob sie ihr Frühstück zu spät kriegt. Ich will meins pünktlich.«
    Das Messingpendel mit der großen Kugel unten dran schwang an der alten Bahnhofsuhr hin und her. Harry liebte diese Uhr, weil sie leicht abzulesen war und weil sie von der alten Bahnstation Crozet stammte. Ihre Mutter hatte die Uhr des hübschen kleinen Backsteinbahnhofs gerettet, als er stillgelegt wurde.
    Tucker sah dem rhythmischen Schwingen zu.
    Harry, der ein altes großes T-Shirt als Nachthemd diente, tappte in ihren Elchlederpantoffeln in die Küche. An einen Menschen hätte sie sich heranschleichen können, aber die drei Tiere hörten sie.
    Â»Wo bleibt mein Frühstück?« , forderte die graue Katze.
    Â»Wer sagt, dass du als Erste dran
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