Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mrs. Murphy 19: Mausetot

Mrs. Murphy 19: Mausetot

Titel: Mrs. Murphy 19: Mausetot
Autoren: Rita Mae Brown
Vom Netzwerk:
Sitz. Ohne Handtuch konnte sie weder auf diesem noch auf irgendeinem Fahrrad fahren. Die Sitze waren so unbequem. Wie Männer das hinkriegten, war ihr ein Rätsel.
    Gleichzeitig mit ihr stieg der Mann neben ihr ab. Er war etwa Mitte dreißig und ihr unbekannt. Sie kannte nicht so viele Stadtmenschen wie Landmenschen. Sein Körper war ein Kunstwerk, das Ergebnis von Disziplin.
    Er dagegen wusste, wer sie war. Er hatte sich umgehört, denn er fand sie äußerst attraktiv. Weil sie verheiratet war, machte er ihr keine Avancen, aber er behielt sie im Auge, wenn sie in der Nähe war.
    Â»Gutes Training?«, fragte er.
    Â»Ja. Und Sie?«
    Â»Auch. Ich bin Dawson English.«
    Sie streckte ihm ihre Hand hin. »Harry Haristeen. Mein Name ist eigentlich Mary Minor Haristeen, aber seit ich klein war, nennen mich alle Harry – von hairy, haarig –, weil meine Kleider immer voll Katzen- und Hundehaare waren. Ich hoffe, Sie sind nicht allergisch.«
    Â»Nein, Ma’am.« Er gab ihr die Hand.
    Er lächelte und ließ ihre Hand los, obwohl er sie gern hielt. »Sie sind gut in Form.«
    Â»Danke. Sie auch. Sie müssen eine starke Motivation haben, um so einen Körper hinzukriegen.«
    Â»Ich arbeite viel im Sitzen. Bin ein bisschen gelaufen, habe aber zugenommen. Ich habe mich nicht mehr wohlgefühlt, und vor fünf Jahren habe ich mich entschlossen, ernsthaft zu trainieren für den besten Körper, den ich haben kann.«
    Â»Sitzen Sie am Computer?«
    Â»Nein, ich arbeite bei Flow Automotive im Verkauf. Gefällt mir. Wenn man ein gutes Produkt hat, verkaufen die Autos sich von selbst.« Er grinste. »Ich nehme nicht an, dass Sie einen VW oder Porsche brauchen? In einem 911 C4 würden Sie umwerfend aussehen.«
    Â»Von null auf achtzig in vier Komma vier Sekunden, und der Turbo ist noch schneller.« Harry sah ihn an. »Aber wissen Sie, der neue Cadillac CTS-V beschleunigt von null auf hundert in, ich glaube, drei Komma neun Sekunden, was für einen Sportwagen schon fast unglaublich ist, und für ein großes Auto erst recht.«
    Er beugte sich verblüfft vor. »Sie mögen Autos?«
    Â»Ich liebe Autos. Ich liebe Traktoren. Ich liebe alles, was einen Motor hat. Ich fahre sogar gerne Rasenmäher.«
    Er lachte. »Phantastisch.«
    Â»Sie wissen sicher, dass Don und Robin King Sponsoren der Polomannschaft Team Flow sind und auf ihrem Familienweingut das Pink Ribbon Polo Classic ausrichten. Sie sammeln Spenden für einen guten Zweck, und alle lassen es sich gutgehen. Es ist das gesellschaftliche Ereignis des Sommers, und der Eintritt kostet nicht viel.«
    Â»Ich weiß davon und habe vor zu kommen. Ich werde dieses Jahr nach Ihnen Ausschau halten.«
    Sie lächelte ihn an. »Ich bin nicht die einzige Autonärrin in Albemarle County. BoomBoom Craycroft ist genauso verrückt wie ich, aber mit einem dickeren Portemonnaie.«
    Â»Einer meiner Mitarbeiter hat mit einer Dame eine Probefahrt gemacht. Einer Ärztin, Doktor hmmm – Anna, irgendwas mit Anna.«
    Â»Annalise Veronese. Wollte sie einen Porsche kaufen?« Harry spürte einen Anflug von Neid.
    Â»Nein, sie fuhr einen Jetta. Sie hat sich für den Spritverbrauch des Dieselmodells interessiert, und ich glaube, Gestaltung und Ausstattung des Wagens haben ihr zugesagt. Sie hat meinen Mitarbeiter danach angerufen, aber bislang ist kein Verkauf zustande gekommen.«
    Â»Verkaufen muss ein hartes Geschäft sein.«
    Â»Ich mag’s aber.«
    Â»Dawson, ich habe Pferde, in der Rennwelt kann ich auf Anhieb erkennen, ob eins Steroide verabreicht bekommen hat oder nicht. Ich meine, dass ich es auch bei Menschen erkennen kann. Bodybuilder und Sportler, die welche nehmen, werden natürlich schwer und zweifellos kräftiger. Ich merke, dass der Muskel geschmeidig ist.« Sie berührte kurz seinen Unterarm. »Sie haben es auf die harte Tour erreicht.«
    Â»Ihnen entgeht nicht viel.«
    Â»Das würde ich so nicht sagen.«
    Sie gingen zusammen zu den Umkleiden.
    Harry blieb vor der Damenumkleide stehen und fragte mit schalkhaftem Grinsen: »Sind Sie verheiratet?«
    Oh, sie hätte nicht so direkt sein sollen. Ihre Mutter und ihre Großmutter würden sich im Grab umdrehen. Aber dank ihres Schalks ließ man Harry manches durchgehen, was man anderen nicht durchgehen lassen würde.
    Â»Nein. Aber Sie, das weiß ich von Noddy.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher