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Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Titel: Mrs Murphy 03: Mord in Monticello
Autoren: Rita Mae Brown
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unten zu warten, bis Mrs Murphy wieder herunterkam, statt ihr nachzuklettern.
    »Sie wird rückwärts den Baum runterkommen und über deinen Kopf weg türmen«, sagte Tucker zu Pewter.
    »Auf wessen Seite stehst du eigentlich?«, fauchte Mrs Murphy von oben.
    »Da, wo was geboten wird.«
    Mrs Murphy kletterte rückwärts herunter, genau wie Tucker vorausgesagt hatte, aber dann ließ sie sich direkt auf die pummelige graue Katze fallen und wälzte sie herum. Die Kämpfenden gaben gewaltiges Gefauche und Gekeuche von sich. Diesmal war es Pewter, die sich befreite: Sie lief geradewegs zu Mrs Hogendobber. Mrs Murphy jagte bis zu den Beinen der Dame, dann langte sie um Mrs H.s flache Schnürschuhe herum, um Pewter eine zu knallen. Pewter zahlte es ihr mit gleicher Münze heim.

    »Sie werden mich kratzen, und ich habe neue Nylonstrümpfe an.«
    »Halt den Mund, Mrs Hogendobber, wir tun deinen Nylons schon nichts«, fuhr Pewter sie missmutig an, wenngleich sie sich über die Beachtung freute.
    »Angstmieze«, spottete Mrs Murphy.
    »Was, wegen so einem dürren Gassenkätzchen? Dass ich nicht lache!« Es folgte ein neuerlicher linker Haken.
    »Fettsack, Fettsack, breit wie hoch, passt nicht mehr durchs Kellerloch!«, johlte Mrs Murphy.
    »Das ist kindisch und plump.« Pewter kehrte ihr den Allerwertesten zu und stolzierte davon.
    »He, du hast angefangen, Arschbacke«, brüllte Mrs Murphy ihr nach.
    »Bloß, weil du dich so aufspielen musstest, von wegen, wer der Mörder ist. Was soll mich das kümmern? Das ist Menschensache. Ich bin doch nicht lebensmüde.«
    »Ätsch, du weißt es nicht!«, trällerte Mrs Murphy. »Es ist Warren Randolph.«
    »Nein!« Die graue Katze machte kehrt und lief geradewegs zu Mrs Murphy.
    Mrs Murphy nickte zu Tucker hinüber. »Wir sind ganz sicher.«
    Als Tucker herbeitappte, um Pewter über die Einzelheiten aufzuklären, lachten Mrs Hogendobber und Harry über die Tiere.
    »Frühling, wundersamer Frühling – nicht gerade die Jahreszeit, die man mit traurigen Dingen verbindet, aber uns hat er reichlich Kummer beschert.« Miranda blinzelte heftig, dann konsultierte sie ihren Gartenplan. »Also, Harry, was wollten Sie mir von Patsy Jefferson Randolph erzählen, bevor die kleinen Racker diese köstliche Vorstellung gaben?«
    »Ach, bloß dass ihr Vater vielleicht nicht gewusst hat, wie man mit jungen Frauen spricht. Aber sie soll ihm sehr ähnlich gewesen sein, deswegen schätze ich, es war nicht so schlimm für sie. Die jüngere Schwester stand ihm nicht so nahe, wenngleich sie ihn natürlich geliebt hat.«
    »Es muss wundervoll gewesen sein für Patsy, eine teure französische Schule zu besuchen. Wann war das gleich? Helfen Sie mal meinem Gedächtnis nach.«
    »Sie haben sich Patsys und Pollys Kinder vorgenommen. Mit Thomas Jeffersons Brüdern und seiner Schwester sowie seinen Kindern habe ich mich befasst. Sonst würden Sie die Daten parat haben. Mal sehen, ich glaube, sie wurde 1784 in Panthemont eingeschrieben. Offenbar waren dort auch Prinzessinnen, die königsblaue Schärpen trugen. Sie haben die Amerikanerin in ihrer Mitte ›Jeffy‹ genannt.«
    »Patsy hatte wirklich großes Glück.«
    »Das empfand sie aber nicht so, als sie Livius lesen musste. Mir ist es übrigens genauso ergangen. Für Livius und Tacitus hatte ich keine Antenne.« Harry streckte den Zeigefinger hoch, als würde sie eine Antenne ausfahren.
    »Ich habe bei Vergil aufgehört. Ich habe kein College besucht, sonst hätte ich weitergemacht mit Latein. Was gibt es sonst noch von Patsy?«
    »Mrs Hogendobber, Sie wissen, ich würde Ihnen gern helfen. Ich komme mir dämlich vor, wie ich hier herumsitze, während Sie Ihren Garten planen.«
    »Ich bin die Einzige, die ihn planen kann. Ich möchte die Japankäfer unschädlich machen, bevor sie überhaupt aufkreuzen.«
    »Dann pflanzen Sie keine Rosen.«
    »Reden Sie keinen Unsinn, Harry. Ein Garten ohne Rosen, das geht einfach nicht. Die verdammten Käfer. Verzeihen Sie, wenn ich fluche.« Sie lächelte verschmitzt.
    Harry nickte. »Also, wir waren bei Panthemont stehen geblieben. Patsy wollte Nonne werden. Es war eine katholische Schule. Da wurde ihr Vater nervös, und am 20. April 1789 hat er für Patsy und ihre Schwester die volle Rechnung für das laufende Jahr bezahlt und die Kinder schleunigst von der Schule genommen. Komische Geschichte. Ach ja, etwas habe ich vergessen. Sally Hemings, die ungefähr in Patsys Alter war, ist mit ihr nach Frankreich gereist, als Leibdiener
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