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Mr. Sex

Mr. Sex

Titel: Mr. Sex
Autoren: Carolin Mueller
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du mich sso einfach wegschieben. Ich bin jets abber scharf auf dich, du Luder!“
    Das hat er jetzt nicht wirklich gesagt? , dachte ich. Aber er hatte. Ich wusste, dass es nur Spaß war und eigentlich müsste ich darüber auch total lachen, wenn nicht mein Traummann vor mir gestanden und jedes einzelne Wort mitbekommen hätte. Heiß gemacht und Luder!
     
    „Guten Abend und hallo“, rief Franki zu ihm hinüber, „alles klar?“
    „Hi“, antwortete Mr. Sex – genauso wie letzte Woche an den Mülltonnen, „alles bestens. Bei euch beiden ja scheinbar auch?“
    Er blickte uns irgendwie verwirrt und ein bisschen entgeistert an.
    „Hi“, sagte ich, bemüht nüchtern zu klingen. „Wir waren auf einer Party.“
    Wo sollten wir auch sonst gewesen sein? Was für ein blöder Satz.
    „Na, dann schlaft schön und viel Spaß noch“, sagte er grinsend, hielt uns die Haustür auf und ging d ann nach oben in seine Wohnung.

- 4 –
     

Kleines Problem
     
    Kemal hat ein sehr gutes Verhältnis zu seiner riesengroßen, mindestens 50-köpfigen türkischen Familie. Er rief täglich seine Eltern und Cousins und Onkel an und es wurde immer laut und ausgiebig auf türkisch gequatscht.
    Es gab da nur ein kleines Problem. Kemals Vater hätte niemals geduldet, dass er, Kemal, mit einer Frau, und schon gar keiner deutschen Frau, in einer WG wohnt. Also hatte Kemal seinem Vater erzählt, dass ich, Chris, sein Freund sei! Ein Mann! Super!
    Raus kam diese, wie Kemal sagt, „kleine Schwindelei“, als unser Telefon klingelte und keine Nummer auf dem Display angezeigt wurde. An diesem Abend griff ich also zum Telefon, was vor Kemals Nase auf dem Couchtisch lag. Er schrie mich ganz panisch an:
    „Neeeeiiin. Nix drangehen.“
    Vor lauter Schreck schmiss ich das klingelnde Telefon ruckartig weit von mir. Es flog in hohem Bogen durch die Luft. Mit einem einzigen lauten Knall landete es auf dem Parkettboden, hinterließ eine Macke, hörte auf zu Klingeln und war kaputt.
    „Mann! " Ich funkelte Kemal böse an. "Musst du mich so erschrecken? Ich dachte eine Bombe explodiert, wenn ich auf den grünen Knopf drücke. Was ist denn los, du Idiot?“
    Ich war wirklich aufgeregt und hätte beinahe einen Herzanfall erlitten.
    „Weißt du, kann sein, ist mein Vater", stammelte mein Mitbewohner.
    „Ja und?“ schnauzte ich ihn an. „Dann ist es eben dein Vater. Wo ist das Problem?“
    „Weißt du, Papa weiß nix, dass ich hier so wohne.“
    „ Wie? So wohne? Wie wohnst du denn so ?“
    Ärgerlich über das neue und schon defekte Telefon und die Macke im Parkett, schaute ich grimmig zu Kemal hinüber.
    „Weißt d u, so wohne, hm, ich meine, Papa würde nie erlaube, dass ich lebe mit Frau ohne sein verheiratet.“ Kemal zog entschuldigend die Schultern nach oben.
    „Ja, aber du bist 33 Jahre alt, hast eben noch keine Ehefrau, geschweige denn eine Freundin und wir haben ja auch nichts miteinander.“ Ich verstand die ganze Aufregung nicht.
    „Ja, aber, geht einfach nix . Meine Vater würde kriegen eine Herzinfarkt. Was würden seine Cousins und Onkel und so sagen, wenn die das wüssten?“
    „Deine Onkels leben fast alle in der Türkei. Wie sollen die rauskriegen, dass du mit mir zusammen wohnst? Und was hast du eigentlich deinem Vater erzählt? Dass d u die Wohnung gekauft hast und hier alleine lebst? Oder was?“ Ich wurde ärgerlich.
    „Ich habe gesagt“, rechtfertigte sich Kemal, „dass du, Chris, bist mein Kumpel, also ein Mann! Dein Name kann ja auch sein für ein´ Mann. Für Christian. Verstehst du?“ Kemal schaute mich mit großen Augen an.
    „Ich fass es nicht. Du hast gesagt, ich wäre ein Mann? Und was machen wir, wenn er uns mal wieder besuchen kommt und mich endlich kennen lernen will? Soll ich mir dann einen Bart wachsen lassen?“
    „Ist gar kein schlechte Idee!“ zwinkerte er mir zu, "mein kleine Hornisse. Wie Du Dich immer so schön aufregst!"
    Ich warf ein Kissen nach ihm und dann mussten wir beide lachen. Auf so eine blöde Idee kann auch nur Kemal kommen.
     
    Wir haben also vereinbart, dass ich bei fremden oder unterdrückten Nummern einfach nicht mehr ans Telefon gehe und damit war das kleine Problem vorerst erledigt.
    Kemal musste selbstverständlich am nächsten Tag ein neues Telefon besorgen.

- 5 -
     

Meine Freundin Lisa
     
    Seit dem Kindergarten hatte ich eine beste Freundin. Ihr Name war Lisa Süß. Und das war sie auch. Lisa hat wunderschöne blonde Locken, die ihr schimmernd über den Rücken fallen,
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