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Mr. Sex

Mr. Sex

Titel: Mr. Sex
Autoren: Carolin Mueller
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runter. Ich muss dir was erzählen“, rief ich nach oben.
    „Immer langsam. Ich komm´ ja schon. Was ist passiert? Hast du dir wehgetan?“ Kemal kam gemächlichen Schrittes die Treppe runter. Er könnte ja ein bisschen euphorischer sein, finde ich.
    „Das auch“, antwortete ich, „aber das ist schon wieder vergessen. Ich habe ihn gesehen“, antwortete ich erregt.
    „Wen ihn ?“ fragte Kemal verständnislos.
    „IHN. Meinen Traummann. Er ist so, so… so sexy! Alles an ihm. Kemal, er ist der Hammer! Er hat wunderschöne grüne Augen und lange schwarze Wimpern und … und… Oh, Gott. Er ist bestimmt schwul, so gut wie er aussieht. Oder verheiratet. Klar, er ist natürlich verheiratet und hat Kinder, und er…“
    „ Immer ruhig, Hummelchen", Kemal legte mir beide Hände auf die Schultern, hielt mich fest und schaut mir in die Augen: "Wo hast du ihn gesehen? Und wer ist er? Bestimmt er ist nix verheiratet und nix schwul.“
    Wir setzten uns aufs Sofa und ich erzählte ihm die ganze Geschichte. Kemal lachte herzhaft, als ich ihn auf meine Shorts und meine Dellen-Beine aufmerksam machte.
    „Ja, Hummelchen, besser Dellen an die Bein als Akne im Gesicht.“
    Da hatte er Recht.

- 3 -
     

60. Geburtstag
     
    Ein Woche später fand die große Geburtstagsfeier meines Chefs, Herrn Hans-Karl Schmitt, statt. Er feierte mit seiner Frau, die nur ein Jahr älter war als ich, seinen drei missratenen Kindern von einem, drei und sechs Jahren und über 70 Gästen, im Innenhof und dem Gewölbekeller eines wunderschönen Weingutes. Sein ältester Sohn aus erster Ehe, er muss schon erwachsen sein, war nicht dabei.
    Die Kirschbäume, die am hinteren Ende des Anwesens standen, zeigten die ersten rosafarbenen Knospen und die Vögel sangen leise ihr Abendlied. Rund um den Hof waren Kerzen in verschieden großen Gefäßen aufgestellt und Fackeln leuchteten den mit alten Steinen gepflasterten Weg in den Keller. Mehrere Weinfässer dienten als Tische und waren mit Efeuranken und Teelichtern dekoriert. Die Luft war warm und liebkoste die sie sehnsüchtig erwartende Winterhaut. Die Gastgeber und Gäste trugen kurze Hemden und Blusen und manche waren mutig genug, barfuss in offenen Schuhen zu erscheinen. Alle hatten Frühlingsgefühle – und ich ganz besonders. Selten ging es mir so gut wie in der letzten Woche. Kemal, der mir nie Komplimente machte, sagte sogar, nachdem ich fertig angezogen und gestylt war, dass ich ganz toll aussehe und alle Männer sprachlos machen würde. Wie nett von ihm.
    Ich fühlte mich super und plauderte angeregt, an ein Weinfass gelehnt, mit meinen Kolleginnen und Kollegen. Die ersten drei Begrüßungs-Sekts trugen ebenfalls zu meiner guten Stimmung bei. In meinem, extra für diesen Anlass neu gekauften Outfit, fühlte ich mich richtig wohl. Ich trug einen knöchellangen rosabraunfarbenen Rock, passende 7cm-Absatz-Pumps und eine roséfarbene, leicht durchsichtige Bluse. In meine Haare hatte ich ein passendes Haarband gebunden. Ich lachte und flirtete sogar mit einem älteren Herrn, der ständig zu mir herüber blickte. Einfach so, weil es mir gut ging.
     
    Zum Abendessen gingen wir alle in den Gewölbekeller, welcher richtig urig eingerichtet war: Schwere, alte Tische, Stühle und Bänke, antike Schränke und Kommoden – richtig stilvoll. Auch hier im Keller erhellten Kerzen die dunklen Ecken und in den modernen Toilettenräumen waren Duftlämpchen aufgestellt. Leise Musik kam aus unsichtbaren Lautsprechern und der Duft des Essens durchzog die Räumlichkeiten.
    Das Essen , es wurde von einem türkischen Catering-Unternehmen angeliefert und serviert, war perfekt und der dazu gereichte, vom Weingut selbst hergestellte Wein, rheinhessicher Dornfelder und Riesling, lies meinen Gaumen jubeln. So trank ich vielleicht von Anfang an ein kleines bisschen viel. Die anderen waren nicht zurückhaltender als ich und wir alle genossen die Atmosphäre.
    Zwei Kollegen, einer davon sehr gut aussehend, sagten mir, dass mir der Rock und die Bluse gut stehen würden. Der Gutaussehende sagte sogar:
    „Schön weiblich!“
    Ich fühlte mich bestens. Am Anfang redeten wir viel über die Arbeit, als ob es sonst keine Themen gäbe. Zu späterer Stunde wurden die Themen lockerer und Franki - wir waren schon zusammen in der Grundschule und haben auch unsere Ausbildung zusammen gemacht - fing an, dreckig Witze zu erzählen. Etwa so:
    „Was sagt der Metzger morgens zu seiner Frau? Stecken wir die Wurst heute lieber in die Dose oder
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