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Mr. Sex

Mr. Sex

Titel: Mr. Sex
Autoren: Carolin Mueller
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werden würde – und das meinte ich auch wirklich ehrlich.
     
    „Was gibt es bei dir Neues?“ fragte sie nach zwei Stunden ununterbrochenem Redefluss, „ich bin die ganze Zeit am Quatschen und du kommst gar nicht zu Wort. Da gibt es doch was, was du mir unbedingt erzählen willst. Stimmt´s? Ich sehe es in deinen Augen.
    „Ja, es gibt was“, flüsterte ich, „aber ich muss es dir ganz leise erzählen, damit mich niemand hört.“
    „Was denn?“ fragte Lisa neugierig.
    „Also“, fing ich langsam an , um die Spannung noch ein bisschen heraus zu zögern, „wir haben einen neuen Mieter im Haus. Er ist in die leere Dachgeschoßwohnung über Bernd und Hilde gezogen.“
    Ich schilderte ihr unsere zwei Begegnungen bis ins kleinste Detail und Lisa lachte sich kugelrund, als sie von meinen kurzen Shorts und Frankis sel ten blödem Luder-Spruch hörte.
    „Wie hei ßt er?“ fragte sie flüsternd.
    „ Ich weiß es nicht. Keine Ahnung.“ Ich zuckte mit den Schultern, „er sieht aus wie ein Marc oder ein Patrick oder ein Benjamin, nein, Benjamin ist zu lieb, eher wie ein Dominic. Ich weiß nicht, ich hab mich nicht vorgestellt, war viel zu aufgeregt.“
    „Du wirst seinen Namen schon noch herausbekommen. Hat er noch kein Klingelschild?“
    „Nein, leider nicht. In meinen Gedanken nenne ich ihn Mr. Sex , weil er der sexyeste Typ ist, den ich mir vorstellen kann!“
    Lisa lachte laut.
    „D as nächste Mal, wenn ich ihn sehe“, flüsterte ich und ging im Kopf alle mir bekannten Männernamen durch, „werde ich mich ihm vorstellen.“
    Ich lehnte mich zurück und malte mir unser nächsten Zusammentreffen aus.

- 6 -
     

Die Zitrone
     
    Später am Abend haben wir noch zu Viert gegrillt. Kemal war ein echter Grillmeister und brutzelte ein Würstchen nach dem anderen, so dass wir die nächsten Tage nur aufgewärmtes Grillgut essen würden. Für Lisa gab es Grillkäse. da sie weitestgehend auf Fleisch verzichtete. Wir hatten einen superlustigen Abend, erzählten und lachten viel und genossen die gemeinsame Zeit.
    Nachdem Lisa und Josh gegangen waren, tranken Kemal und ich noch ein Weizenbier und freuten uns darüber, was für eine tolle WG wir hatten und dass es eine unserer besten Entscheidungen war, zusammen zu ziehen. Josh hatte Kemal auch von der bevorstehenden Hochzeit erzählt und Kemal freute sich jetzt schon auf das gute Essen.
    „Übrigens, ich habe vorhin gesehen deinen Dreamboy“, sagte Kemal laut in die friedvolle Stille hinein und lehnte sich, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, in seinem Stuhl zurück.
    „ Pssst, Mann! Und das erzählst du mir erst jetzt?“
    Ich war entsetzt, so was muss man doch sofort erzählen und nicht erst Stunden später!
    „Habt ihr miteinander gesprochen? Was hat er gesagt?“
    Ich war total aufgeregt.
    „Hmm, lass mich überlege.“ Kemal reckte sich genüsslich in seinem Stuhl. „Eigentlich nicht viel. Ich habe ihn getroffen am Auto und habe gefragt, ob er ist der neue Mieter, du hättest schon von ihm erzählt.“
    „Du hast aber nicht ge sagt, dass ich von ihm schwärme, oder? " fragte ich aufgeregt und gespannt darauf, was Kemal mir zu erzählen hatte.
    „Nein“, erwiderte Kemal, „ich hab ihm nur gesagt, dass du nachts nicht mehr schlafen kannst, seit du ihn das erste Mal gesehen hast und dass du total heiß auf ihn bist!“ Er zwinkerte.
    „Das hast d u überhaupt nicht. Und rede nicht so laut, sonst hört er uns noch“, schimpfte ich Kemal.
    „ Natürlich, ich hab das nicht gesagt. Ich hab ihm gesagt, wie ich heiße und dass wir zusammen in WG wohnen. Er heißt übrigens Wigald.“ Kemal grinste dämlich.
    „Wigald? Du verarschst mich doch. Wigald! Kein Mensch heißt Wigald. Und schon gar keiner, der so aussieht, wie er.“
    Kemal machte es Spaß, andere Menschen, besonders mich, auf den Arm zu nehmen. (Franki veräppelte mich auch immer. Scheinbar war ich ein richtiges „Opfertier“.)
    Kemal lachte.
    „Jetzt sag schon, wie heißt er richtig?“ bohrte ich.
    „Ja, Wigald. Bescheuert, nicht?“
    Damit war für Kemal das Thema beendet und er holte sich ein weiteres Weizenbier.
    Kemal und seine blöden Witze. Er könnte mir ruhig sagen, wie Mr. Sex richtig heißt. Naja, so kann ich noch ein bisschen weiter träumen und mir meine Gedanken machen.
     
    Einige Minuten später hörten wir, wie unser Nachbar Bernd nach seiner Hilde rief:
    „ Äpfelchen. Wo ist denn der Rasenkantenschneider? Ich möchte die Rasenkante gerne am Montag schneiden und dazu
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