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Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)
Autoren: A.J. Hartley
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eine ganze Menge. Aber die können sie im Augenblick nicht produzieren, und ich wüsste sowieso nicht, wie wir sie hierher bekommen könnten …«
    »Ich sag’s ja, es war nur so eine Idee.« Darwen fühlte sich plötzlich erschöpft und nicht mehr in der Lage, überhaupt einen Gedanken zu fassen.
    »Allerdings müssten wir die Spannung vielleicht gar nicht umkehren, vielleicht würde es genügen, wenn wir für eine kurze Überspannung sorgen«, grübelte Rich.
    »Wie das?«, hakte Alexandra nach.
    »Mal überlegen«, sagte Rich und senkte die Stimme zu einem Flüstern, obwohl der Schrubbler, der sie bewachte, sowieso nicht auf ihr Gespräch zu achten schien. »Sie werden von einer Art Energie betrieben, die sich aus der Reaktion zwischen Silbrica und unserer Welt – ihrem Gegenteil – ergibt, oder? Materie und Antimaterie also.«
    »Alle Dinge, die sie nicht haben oder wertschätzen«, warf Alexandra ein. »Du hättest sehen sollen, was passiert ist, als ich einen von ihnen mit meinem Ohrring erwischt habe. Könnten wir vielleicht etwas Ähnliches in ihre Geräte stecken? Da sind Anschlüsse, seht ihr?« Sie nickte zu dem Schrubbler hinüber, der vor ihrem Käfig stand.
    Er hatte ihnen den Rücken zugedreht, und Darwen sah, dass sie recht hatte. Unten an dem rucksackähnlichen Gepäck, das leise, wie unter Spannung vor sich hinsummte, befanden sich Anschlussbuchsen. Wenn er sich streckte, würde er sie vielleicht sogar erreichen können …
    »Ich denke, damit würden wir ihre Energie nur verstärken«, sagte Rich. »Wir bräuchten etwas, das ihr komplettes System überwältigt, einen Energiestoß, der eine Rückkopplung erzeugt und ihre ganzen Sicherungen durchbrennen lässt.«
    »Und was wäre das zum Beispiel?«, fragte Alexandra.
    »Keine Ahnung«, gab Rich zurück.
    »Antimaterie«, sagte Darwen.
    »Vielleicht sollte ich schnell mal eben nach Genf fliegen«, bot Rich an.
    »Das meinte ich nicht wörtlich«, sagte Darwen. »Antimaterie in dem Sinne, dass sie das genaue Gegenteil der Schrubbler ist.«
    »Und was wäre das?« Alexandra packte die Gitterstäbe ihres Käfigs.
    »Was hat Motte gesagt?«, überlegte Darwen. »Die Schrubbler sind Zerstörer. Sie hassen. Sie kennen kein Vertrauen, keine Fantasie und vor allem keine Liebe. Gib mir dein Messer.«
    Rich starrte ihn an, und Alexandra bekam große Augen. »Was?«, fragte sie.
    »Liebe?«, wiederholte Rich. »Das ist doch bekloppt.«
    »Nein«, erklärte Darwen, »das ist es nicht. Das ist genau das, was die Schrubbler nicht bekommen. Das ist ihr Gegenteil, ihre Antimaterie, und deswegen ist genau das unsere Waffe. Jetzt gib mir das Messer.«
    Rich tat es, sah aber noch immer nicht überzeugt aus, sondern wirkte vielmehr verärgert.
    »Wir erzählen den Schrubblern jetzt also, dass wir sie lieb haben, oder was?« Alexandra guckte Darwen ebenfalls skeptisch an. »Ich glaube nicht, dass ich das überzeugend rüberbringen kann.«
    »Nein«, sagte Darwen und klappte die längste Klinge von Richs Mehrzweckmesser aus. »Macht die Augen zu. Denkt an eure Familien. Denkt an eure Freunde. Denkt an alles, was ihr je geliebt habt.«
    »Darwen, das ist verrückt!«, rief Rich. »Die wollen uns in eine Zehn-Personen-Mikrowelle stecken, und du verlangst von mir, dass ich an Liebe denke?«
    »Sieh dir das an, Rich«, sagte Darwen, während ein neuerlicher Energiestoß in weitem Bogen über das Schulgelände schoss und in einer Explosion endete. »Diese Kraft erschaffen sie aus Dingen, die wir berührt haben, die uns wichtig waren. Auch wenn diese Kraft völlig verdreht wurde, entsteht sie letztlich doch durch Liebe.«
    »Das ist unwissenschaftlich, Darwen«, protestierte Rich.
    »Tu es einfach!«, zischte Darwen. »Du kannst dich hier nicht auf Wissenschaft verlassen!«
    »Wissenschaft ist Macht!«, widersprach Rich. »Die Wissenschaft hat uns gezeigt, wie wir durch einen Energieschub ihr System lahmlegen konnten …«
    »Ja.« Darwen nickte. Er sprach nun langsam und mit einer Sicherheit, die er selbst nicht erklären konnte. »Und das hat uns bis hierher geführt. Aber jetzt brauchen wir eine andere Kraft. Vertrau mir. Denk an das, was du liebst. Halte es dir vor Augen.«
    »An so etwas wie mein Archäologie-Buch?«, fragte Rich vorsichtig.
    »Das wäre ein Anfang. Aber ich meinte etwas Anderes, Tiefergehendes. Sachen, über die man nicht spricht, weil sie zu sehr wehtun. Sachen, an die man sich kaum zu denken traut. Wie deine Mutter, Rich.«
    Rich warf ihm einen
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