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Mr. K: Thriller (German Edition)

Mr. K: Thriller (German Edition)

Titel: Mr. K: Thriller (German Edition)
Autoren: J.A. Konrath
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sollten wirklich stillsitzen, Jack«, ermahnte Luther mich. Er stand vor mir und hielt den Vorschlaghammer von Mr. K in der Hand.
    Dann hörte ich Schreie. Laute Schreie. Ich hörte, wie jemand flehte und schrie. Irgendwann wollte ich mir die Ohren zuhalten, konnte es aber nicht, weil mir jemand die Hände gefesselt hatte.
    »Wollen Sie auch mal?«, fragte Luther und hielt mir den Hammer hin.
    Ich sah Mr. K mit dem Kopf nach unten auf dem Folterrad. Er war übel zugerichtet. Seine Beine und Arme sahen überhaupt nicht mehr wie solche aus. Luther brachte das Rad zumDrehen und das Schreien ging von neuem los, wollte nicht aufhören.
    »Nein«, sagte ich und zuckte zurück. Mir gefiel das nicht. Ich wollte einfach nur nach Hause.
    »Er hat Ihnen wehgetan. Jetzt können Sie es ihm heimzahlen.«
    Luther drückte den Vorschlaghammer in meine gefesselten Hände. Ich holte damit aus, war aber auch diesmal zu schwach und verfehlte Luther um einiges. Er schüttelte den Kopf und nahm mir den Hammer weg.
    »Dann eben nicht.«
    Er ging wieder zu Mr. K. Diesmal machte er irgendetwas mit einem Messer.
    Um Gottes willen.
    Der Guineawurm.
    Luther brachte die Vorrichtung in Gang und stellte sie und das Folterrad so ein, dass beide sich von alleine drehten. Da Dalton immer wieder in Ohnmacht fiel, musste Luther sich neben ihn stellen und ihm Riechsalz vor die Nase halten.
    Irgendwann funktionierte diese Methode nicht mehr.
    Luther setzte sich neben mich und warf das Ammoniakfläschchen auf den Boden.
    »Dafür, dass er eine solche Legende war, hat er mich wirklich enttäuscht«, sagte Luther. Dann sah er mich an. »Ich hoffe nicht, dass Sie mich auch so enttäuschen werden, Jack.«
    Dann lag ich auf dem Rücken. Luther beugte sich über mich und presste seine Lippen auf meine Stirn.
    »Wir sehen uns wieder«, flüsterte er. »Bald.«
    Er drückte mir etwas in die Hand. Daltons iPhone.
    Einen Augenblick später war er verschwunden.

Einundzwanzig Jahre vorher
19. August 1989
    Brotskys Festnahme wurde mir nicht angerechnet. Diese Ehre ging an die sechs Polizisten, die in sein Haus gestürmt waren. Ich hatte Brotsky zwar die Handschellen angelegt, ihn aber nicht offiziell festgenommen oder über seine Rechte informiert.
    Brotsky legte ein volles Geständnis ab und redete bereitwillig über sämtliche Gräueltaten, die auf sein Konto gingen. Die wichtigsten Fakten behielt er jedoch für sich. Er gab zwar zu, im Auftrag der Mafia gehandelt zu haben, nannte aber keine konkreten Namen. Er behauptete, er hätte eines ihrer Edel-Escort-Girls umgebracht, worauf sie ihm einen Auftragskiller ins Haus schickten. Aber anstatt Brotsky zu töten, hatte der Killer ihn angeheuert, um weiterhin Escort-Girls zu ermorden – aber nur solche, die nicht für die Mafia, sondern für die Konkurrenz arbeiteten. Als die Ermittler von Brotsky wissen wollten, ob es sich bei diesem Auftragskiller um den mysteriösen Mr. K handelte, lächelte er nur.
    Brotsky hatte es ursprünglich nicht auf mich abgesehen, als er mich und Shell in seine Gewalt brachte. Sein eigentliches Ziel war Shell gewesen. Er war ihm gefolgt und hatte sich hinter uns in die Schlange vor Buddy Guy’s gestellt – etwas, an das ich mich vage erinnern konnte. Dann hatte er Drogen in unsere Drinks geschüttet, als sie auf dem Tresen standen. Als Brotsky meine Handtasche durchsuchte und feststellte, dass ich Polizistin war, erhielt er die Anweisung, mich ebenfalls zu töten.
    Herb hatte zwar gesehen, wie ich in Shells Wagen gestiegen war, aber er hatte nicht mitbekommen, dass wir ins Buddy Guy’s gingen und nicht in Millers Pub. Er hatte dann im Millers drei Stunden auf uns gewartet, bis er über Funk hörte, was mit mir und Brotsky passiert war. Herb traf kurz nach der Streife am Tatort ein und begleitete mich im Krankenwagen.
    »Du bist eine verdammt gute Polizistin«, lobte er mich, als mein Bein einen Gips bekam. »Wann möchtest du deine Prüfung zum Detective ablegen?«
    »Bald«, versprach ich.
    »Willst du immer noch zur Mordkommission?«
    »Aber klar.«
    Herb grinste breit und schüttelte den Kopf. »Eine verdammt gute Polizistin, Jacqueline.«
    Ich lächelte ihn an. »Du kannst ruhig Jack zu mir sagen.«
    Ich dachte mir, dass es am besten wäre, wenn ich mich an diesen Namen gewöhnte, da ich beschlossen hatte, Alan zu heiraten. Ich wollte keine Kinder, zumindest nicht gleich. Aber jemanden zu haben, der nach Nächten wie dieser daheim auf mich wartete, war etwas, auf das ich nicht
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